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Romeo für immer, Band 02

Romeo für immer, Band 02

Titel: Romeo für immer, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jay
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sie zum Eingang. »Ich habe nicht nur einen mörderischen Charme und eine unvergleichliche Stimme, sondern auch einen außerordentlich guten Geschmack in Sachen Mode.«
    Sie lächelt mich an. »Na klar.«
    »Das lässt sich ja wohl kaum leugnen.« Ich deute auf das Outfit, dass ich mir heute aus Dylans mager bestücktem Kleiderschrank zusammengestellt habe – dunkle Jeans, ein Kakihemd mit aufgerollten Ärmeln und einen burgunderfarbenen Pullunder, den ich in einem Karton gefunden habe. Ich vermute, der Pullunder gehörte Dylans Mutter, dennoch habe ich ihn angezogen. »Guck mich doch an.«
    »Du bist umwerfend.« Sie kneift mir in den Bauch. »Und dabei so bescheiden.«
    »Bescheidenheit wird überbewertet.« Ich halte ihr die Tür auf. Drinnen ist es warm und stickig, der abgestandene Geruch alter, getragener Kleidungsstücke schlägt uns entgegen. Ich rümpfe die Nase.
    Ariel kichert leise. »Ganz schön heftig, was?«
    »Wir waschen eben alles zweimal, bevor wir es anziehen, auch dreimal, wenn es sein muss.«
    »In Ordnung. Aber weißt du … Na ja, ich möchte die Sachen zwar nicht unbedingt anziehen – aber diesen Geruch mag ich trotzdem irgendwie.« Sie geht voran und führt mich durch die Gänge, vorbei an drehbaren Kleiderständern mit ausgeleierten Pullis und Regalen, vollgepackt mit verwaschenen Jeans. »Der Laden erinnert mich an meine Kindheit. Meine Mutter und ich haben uns hier eingekleidet, zumindest bis ich in die siebte Klasse kam. Einmal im Monat kommen wir immer noch her.«
    »Dann können wir uns nicht verlaufen, du kennst dich ja aus.«
    »Allerdings.« Sie lächelt und greift nach meiner Hand. »Keine Sorge, ich werde dir schon zeigen, wo’s langgeht.«
    Ihre Worte jagen winzige Stromstöße über meine Haut. Ich versuche, es zu ignorieren, aber das ist verdammt schwierig. Ich will sie immerzu berühren und suche fast zwanghaft ihre Nähe. Es ist beängstigend. Während wir einen Kleiderständer mit scheußlichen Anzügen durchwühlen, stehe ich viel zu nah neben ihr. Mit den Fingerspitzen berühre ich das Stück nackter Haut an ihrer Taille, das hervorblitzt, als sie sich nach einem roten Kleid reckt und es vom Bügel zieht. Ich schiebe mich gegen ihre Hüfte, während sie sich nach einem Paar glänzender weißer Lederstiefel bückt.
    Als wir – bepackt mit muffigen Kleidungsstücken unterschiedlichen Scheußlichkeitsgrads – zu den Umkleideräumen gehen, kann ich mich kaum noch zurückhalten. Am liebsten würde ich sie in eine der Kabinen zerren und den Vorhang hinter uns zuziehen. Die Umkleiden sind nach Geschlechtern getrennt. Doch die alte Dame an der Kasse trägt eine Brille mit Gläsern so dick wie Glasbausteine und ein riesiges altmodisches Hörgerät. Ihr würde kaum auffallen, wenn ich mit Ariel in einer Kabine verschwände.
    Ariel dabei zuzusehen, wie sie sich aus- und anzieht, und sie nicht berühren zu dürfen, wäre die reinste Folter.
    »Manchmal gefällt es mir, ein bisschen gefoltert zu werden«, murmle ich vor mich hin und stelle mir vor, wie ich die Reißverschlüsse an Ariels Kleidung auf- oder zuziehe.
    Ariel dreht sich nach mir um, eine Hand hat sie schon nach dem Vorhang ihrer Umkleide ausgestreckt. »Wie bitte?«
    »Ich habe gesagt, du musst unbedingt aus der Kabine kommen und mir zeigen, was du anprobierst.«
    »Du aber auch. Auf das karierte Jackett bin ich besonders gespannt.« Sie verzieht den Mund zu einem boshaften Grinsen, das ihre Lippen ganz schmal werden lässt. Wenn sie so guckt, will ich sie unbedingt küssen. Aber wann will ich das eigentlich nicht?
    Verdammt! Ich muss sofort mit diesen Fantasien aufhören. Sonst ist es nur eine Frage der Zeit, wann ich der Versuchung nachgebe. Fest entschlossen, mich zu beherrschen, verschwinde ich in meiner Kabine. Das Anprobieren meiner Klamottenauswahl lenkt mich etwas ab, denn ich habe mir absichtlich die grässlichsten Sachen herausgepickt, die ich finden konnte. Wenn man sich guten Geschmack nicht leisten kann, sollte man wenigstens Humor beweisen. Deshalb habe ich mich für ein kariertes Jackett, dazu eine olivfarbene Bundfaltenhose und einen Pulli in Tarnfarben oder, alternativ, für eine hautenge acid-washed Jeans und ein T-Shirt mit dem Aufdruck »Jesus Rocks My World« entschieden. Ariel findet beide Kombinationen witzig. Doch als ich in einem hellen taubenblauen Smoking mit hüftenger Schlaghose und braunem Rüschenhemd aus der Kabine spaziere, weiß ich, dass ich einen Treffer gelandet habe.
    »Du

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