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Romeo für immer, Band 02

Romeo für immer, Band 02

Titel: Romeo für immer, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jay
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unwohl zu fühlen. Wahrscheinlich behagt es ihm nicht, von Gemmas Geld leben zu müssen. Aber er muss ziemlich knapp bei Kasse sein, denn als Referendar verdient man keine Reichtümer. »Wir wissen deine Hilfe wirklich sehr zu schätzen.«
    »Betrachtet es als mein Hochzeitsgeschenk«, antworte ich, als Gemma mich endlich loslässt. »Ich hoffe, ihr werdet glücklich.«
    »Ganz bestimmt.« Gemma sieht Mike mit strahlenden Augen an. Soweit ich es beurteilen kann, liebt sie ihn wirklich. Mehr als seine Vorgänger jedenfalls. Das muss zwar nichts heißen, aber, na ja, vielleicht reicht es für eine Ehe.
    »Okay«, sage ich und will endlich gehen. »Dann sehen wir uns im … «
    »Warte.« Gemmas Augen wandern von Dylan zu mir. »Ich will dir ja nicht den Spaß verderben, aber überlege dir gut, ob du ausgerechnetmit Dylan zusammen sein willst. Er ist nicht gerade ein netter Kerl.«
    »Keine Sorge, ich weiß, was ich tue. Versprochen. Aber es ist lieb, dass du dir Sorgen um mich machst.«
    »Aber Ree, ich … «
    »Ich habe alles im Griff«, antworte ich bestimmt. »Vertrau mir. Ich bin nicht blöd.«
    Einen Augenblick lang sieht es so aus, als wolle sie widersprechen, doch dann nickt sie. »Na schön. Aber sei bitte vorsichtig.«
    »Versprochen. Bis morgen dann.« Ich winke zum Abschied, drehe mich um und renne zum Ausgang. Romeos Gesicht leuchtet auf, als er mich kommen sieht. In diesem Moment kann ich durch seine äußere Hülle hindurchsehen. Ich erkenne, wer in diesem Körper steckt, und es ist mir völlig egal, was er getan hat oder wer er früher war. Er ist einfach großartig.
    »Hey, sie hat mir den Smoking und das Kleid für vierzig Dollar überlassen. Ist das zu glauben?« Er freut sich so sehr, mich zu sehen, als hätte er insgeheim befürchtet, ich könnte ihn in der kurzen Zeit vergessen haben.
    Als ob das ginge. Wie könnte ich ihn jemals vergessen?
    Ich werfe mich ihm in die Arme und küsse ihn ohne Rücksicht darauf, dass ich unsere neuen Kleider zerdrücke. Er gibt einen überraschten Laut von sich, was ihn jedoch nicht daran hindert, meinen Kuss leidenschaftlich zu erwidern. Er küsst mich heftig, aber liebevoll. Ein Kuss, der meinen Körper elektrisiert. Ich löse mich von ihm. »Lass uns gehen.«
    »Ja«, antwortet er. In seiner Stimme liegt ein Versprechen. Heute Nachmittag wird sich alles erfüllen, was ich mir erträumt habe.
    Ich nehme seine Hand, und wir gehen hinaus, ohne uns noch einmal umzusehen.

16
    Romeo
    W ir fahren zu Ariel nach Hause, begrüßen ihre Mutter und essen eine Kleinigkeit. Keiner von uns beiden vergisst auch nur eine Sekunde unser Vorhaben. Knisternde Spannung liegt in der Luft, und sie verdichtet sich, als wir zu Dylan fahren, um eine Decke und Handtücher zu holen. Sein Vater arbeitet noch, vielleicht ist er aber auch in irgendeiner Kneipe versackt. Ich bezweifle, dass er Fragen stellen würde, sollte er mich mit Handtüchern und Decke unterm Arm erwischen. Ganz im Gegensatz zu Ariels Mutter. Sie war ziemlich neugierig und konnte es sich nicht verkneifen, in unseren Korb zu spähen, als sie glaubte, wir würden nicht hinsehen. Das war zum Glück, bevor Ariel die Kondome hineingelegt hat, die wir an der Tankstelle besorgt haben.
    Kondome zum Schutz vor Krankheiten und Schwangerschaft. Ich wünschte, ich könnte sie vor allen Gefahren, die im Leben noch auf sie lauern, so einfach schützen.
    »Geht’s dir gut?«, fragt sie.
    »Bestens«, antworte ich und schlucke meine Angst hinunter.
    Wir reden über den Schulball und über Gemma und Mike. Ariel erzählt mir, was sie den beiden für morgen versprochen hat. Dann schweigen wir. Unsere Vorbereitungen sind fast alle getroffen, und unser großer Moment rückt näher. Die Situation ist zu bedeutsam für Smalltalk.
    Siebenhundert Jahre voller Verlangen und sehnsüchtiger Erinnerungen neigen sich dem Ende zu. Siebenhundert Jahre ist es her, dass ich mit einem Mädchen zusammen war. Nach Julia hat es keine andere mehr gegeben. Zu Beginn meines Söldnerdaseins habe ich ein paarmal versucht, Mädchen nahezukommen, doch meine Unfähigkeit, etwas zu empfinden, hat es unmöglich gemacht. Mich an ein Mädchen zu schmiegen, ohne dabei etwas zu spüren, war weitaus schlimmer, als einsam zu sein. Die Zweisamkeit ohne Gefühle hat meine Verlorenheit nur verstärkt. Ich mag in meiner Zeit als Söldner ein großer Verführer gewesen sein, aber meine Verführungskünste endeten regelmäßig vor der Schlafzimmertür.
    Ariel will kein

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