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Romeo für immer, Band 02

Romeo für immer, Band 02

Titel: Romeo für immer, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jay
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ich abgehauen bin, habe ich sie gleich am ersten Abend angerufen.«
    »Was?«
    »Ich gehöre da nicht mehr hin.« Sie hebt ihre Hand. Im ersten Augenblick denke ich, sie will mir den Mittelfinger zeigen. Dann sehe ich die beiden Ringe. Einen schlichten silbernen und einen mit einem winzigen Diamanten. Sie streckt mir die Ringe stolz entgegen.
    »Du … « Mir fehlen die Worte, ich schüttle verwirrt den Kopf. Mich hat schon der bloße Gedanke erschreckt, ein Hochzeitskleid zum Schulball zu tragen, deshalb kann ich nicht glauben, dass Gemma tatsächlich …
    »Ich bin verheiratet«, verkündet sie und beseitigt alle Zweifel.
    »Mit wem?«
    Sie schaut mit leuchtenden Augen zur Eingangstür. »Das wirst du gleich sehen. Er tankt noch den Wagen voll, wird aber sicher gleich hier sein. Wir müssen sparen, deshalb wollen wir ihm hier eine Jeans für die Reise besorgen. Da wir beide volljährig sind, werden sich meine Eltern wohl mit unserer Heirat abfinden müssen. Ich habe mich bei einem Anwalt aus Los Angeles erkundigt. Meinen Abschluss kann ich auch auf dem zweiten Bildungsweg nachholen. Wenn ich ihn erst in der Tasche habe, können meine Eltern sich nicht mehr in mein Leben einmischen.« Sie lächelt glücklich, ganz ohne Zorn oder Sarkasmus.
    Ich kenne Gemma seit der siebten Klasse, ihr Lächeln ist irgendwie anders als sonst. Sie sieht glücklich aus. Ein bisschen verrückt vielleicht, aber glücklich.
    Ich bin zwar immer noch sauer, aber ich freue mich trotzdem für sie, auch wenn ich bezweifle, dass diese Heirat klug war. Gemma ist schnell gelangweilt und war noch nie länger als ein paar Monate mit demselben Jungen zusammen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie es ein ganzes Jahr mit jemandem aushält, geschweige denn ein ganzes Leben.
    »Und, wie läuft das Eheleben so?«, mischt Romeo sich in das Gespräch ein.
    Ich werfe ihm einen warnenden Blick zu. Er stellt Gemma besser keine Fragen. Wahrscheinlich weiß er nicht, dass Gemma und Dylan sich nicht ausstehen können.
    Wie aufs Stichwort verzieht Gemma den Mund. »Es läuft super, Psycho«, zischt sie. »Und, wie geht’s dir so? In letzter Zeit mal wieder ein paar Tiere gequält?«
    »Eigentlich nicht. Ich will es mir abgewöhnen.«
    Gemma stutzt überrascht, und ich nutze die Gelegenheit, mich einzumischen. »Wo wollt ihr wohnen?«, frage ich. »Nehmt ihr euch eine Wohnung in der Stadt oder … «
    »Auf gar keinen Fall. Wir verschwinden so schnell wie möglich von hier. Da fällt mir ein … « Gemma wirft Dylan einen bedeutungsvollen Blick zu. »Würdest du endlich abhauen? Ich will mit Ariel etwas besprechen, ohne von einem Psycho belauscht zu werden.«
    Romeo schiebt seinen Arm um meine Taille. Zum ersten Mal ist mir seine Berührung peinlich. »Alles, was du Ariel sagst, kannst du auch mir sagen.«
    Gemma lacht amüsiert. »Wie bitte?«
    »Du hast mich schon verstanden.«
    »Denkst du, ich lasse mich von dir verarschen, Stroud?«, faucht sie wütend.
    »Hey, Gemma, entschuldige. Aber ich war … « Ein Mann in einem kurzärmligen schwarzen T-Shirt, das den Blick auf die unzähligen Tattoos auf seinen Armen freigibt, taucht atemlos hinter Gemma auf. Als er sieht, dass sie nicht allein ist, zögert er. »Oh. Hallo, Ariel. Dylan.« Mich lächelt er freundlich an, doch als er Romeo zunickt, wird seine Miene frostig.
    Er weiß, dass Dylan immer in irgendwelchen Schwierigkeiten steckt. Mike war fast ein Semester als Referendar an unserer Schule, und in dieser Zeit musste Dylan mindestens zweimal bei ihm nachsitzen. Mr Stark überlässt seinen Referendaren mit Vorliebe die unangenehmen Dinge, zum Beispiel Klassenarbeiten beaufsichtigen oder Schüler überwachen, die nachsitzen müssen. Bis vor zwölf Tagen war Mike zudem Gemmas Nachhilfelehrer. Mr Stark hatte uns erklärt, Mike sei wegen familiärer Probleme kurzfristig eine Weile beurlaubt. Langsam dämmert mir, dass das eine Lüge war. Mike hatte keine familiären Probleme, sondern ist mit einer seiner Schülerinnen durchgebrannt.
    Wow! Gemma und Mike. Das ist krass!
    Wahrscheinlich hat sie es genau aus diesem Grund getan. Gemma liebt es, andere zu schockieren. Sie hätte sicher auch jede Menge Tattoos, wenn sie nicht so große Angst vor Nadeln hätte.
    »Wie geht es dir, Ariel?«, fragt Mike. »Hat Gemma dich um dieses Treffen gebeten?«
    »Nein, es ist reiner Zufall, dass wir uns begegnet sind«, sagt Gemma. Sie äfft Dylans Geste nach und legt besitzergreifend die Arme um Mikes Taille. »Das muss ein

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