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Romy Schneider - die Biographie

Romy Schneider - die Biographie

Titel: Romy Schneider - die Biographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guenter Krenn
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auf Deutsch bedeutet: »Ich gelobe, alles zu tun, was in meiner Macht steht, um das ungarische Volk glücklich zu machen.« Eine pathetische Floskel, der jedoch in der momentanen Situation etwas irrwitzig Tröstliches anhaftet. Auf die erstaunte Frage, warum sie das gesagt habe, meint sie nur: »Ich wollte mit euch ein wenig ungarisch reden, weil ich gesehen habe, daß ihr traurig seid.« 147
    Immer öfter lächelt Romys Konterfei nun von Zeitungen und Magazinen. In »Film und Frau« posiert sie in zeitgemäßerMode, deren Schnittmuster beigelegt sind. Da auch Magda Schneider mittlerweile befürchtet, ihre Tochter könne auf royale Stereotypen reduziert bleiben, wählt man auch in der Dramaturgie zunehmend zeitgemäße Schnittmuster, freilich jedoch ohne am gewinnträchtigen Kernstück des Romy-Bildes rühren zu wollen. Die Herzog-Film ist überzeugt: »Ihrem Alter und ihrem Namen entsprechend gab man ihr diskrete, anmutige und niemals undelikate Liebesparts aus der guten, alten österreichischen k. u. k.-Welt, die den nervlich überforderten Mitmenschen des unruhigen 20. Jahrhunderts wie eine Oase der Friedfertigkeit und der beschaulichen Lebensgemütlichkeit erschien.« 148
    Abseits solcher Oasen ist die durch die Marischka-Filme beschworene Idylle auf der Kinoleinwand bereits gefährdet. Drei Monate vor dem zweiten Teil von
Sissi
startet in Deutschland der Film
Die Halbstarken
(Regie: Georg Tressler). Horst Buchholz etabliert sich in dem Streifen um den Anführer einer Jugendbande, der zwischen rebellischen Akten und den Gefühlen zu seiner Familie steht, als »deutscher James Dean«. Tatsächlich benützt man den 1955 verstorbenen Dean in
Rebel without a cause / Denn sie wissen nicht, was sie tun
(1955) und Marlon Brando in
The Wild one/Der Wilde
(1953) sowohl ikonographisch als auch ideell als Vorbilder für eine deutsche Jugendbewegung, die medial als »halbstark« abqualifiziert wird. Für Teile der Presse ist die neue Bewegung mit ihrem Hang zu Jeans und Lederjacken, einspurigen Fahrzeugen und als exzessiv empfundenem Tanzen zu lauter Rock’n’Roll-Musik bald ein vielbeschriebenes Feindbild. Einzelne Gewaltakte werden verallgemeinert, die Schuld zumeist den Einflüssen amerikanischer Popkultur in Musik und Film zugewiesen.
    Einige kritische Stimmen erkennen die Bedeutung des Films
Die Halbstarken
nicht nur wegen des ebenso zeitgenössischen wie kontroversen Themas. Darüber hinaus findet man, dass »endlich filmisch ein Anfang gemacht ist, als nicht nur neue Gesichter zu sehen sind, sondern auch neueMänner im Hintergrund wirken, so die Drehbuchautoren Will Tremper und Georg Tressler […] Soviel man im einzelnen kritisch einwenden kann, der Film ist, abgesehen von der Sensation, etwas Neues – und es scheint uns kein Zufall, dass er in Berlin gedreht worden ist.« 149
    Die deutsche Illustrierte »Quick« zeigt im Januar 1957 ein Foto von Romy Schneider, auf dem sie nicht mehr kindlich wirkt. Schulterlanges Haar, die Arme hinter einem Kleid aus asiatischem Stoff verschränkt, sieht sie den Betrachter mit abwartend-fragendem Blick an. »Einmal eine junge Dame sein, das kann sich die achtzehnjährige Romy Schneider nur leisten, wenn sie gerade einmal nicht im Filmatelier steht. Und dabei kommt dann dieses überraschende und ganz neue Bild heraus, das – vielleicht – dem entspricht, was Romy selbst am liebsten spielen möchte.« 150 Einen Monat zuvor sinniert Romy Schneider: »Wie geht es weiter? Welche Rollen sind die richtigen? Soll ich nach Hollywood gehen? Was wird aus mir selbst?« 151
    »K-DJ 447« lautet die Nummer ihres aktuellen Wagens, eines weißen DKW-Sport-coupé, das sie 1956 erhält und das auf den Namen ihres Stiefvaters zugelassen ist. Auf zeitgenössischen Bildern von Franz Lederle ist das einstige Gefährt konserviert. Der Fotograf und die Schauspielerin Romy Schneider lernen sich Mitte der 1950er Jahre kennen, tauschen Telefonnummern aus, treffen sich gelegentlich, Fotos entstehen. Jahrzehnte später erscheinen sie in Buchform, werden ausgestellt. In Holz und Passepartouts umrahmen sie kleine Räume, in deren Mitte einige Film- und zivile Kleidermodelle kopflos herumstehen. Auf den Bildern sieht man erstmals eine Romy ohne Film-Make-up. Ein Lächeln mit der Körpertemperatur des Glücks darin. Ein Kinderlächeln, das bis auf Widerruf die Zeit aufhebt. Auf anderen, etwas späteren, das Lächeln einer jungen Frau, die über den Anfang von Geschichten hinaus und darauf gespannt ist, wie

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