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Romy Schneider - die Biographie

Romy Schneider - die Biographie

Titel: Romy Schneider - die Biographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guenter Krenn
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Luchino Viscontis Verfilmung von Albert Camus’
Der Fremde
vor der Kamera. Auch der Name Cathérine Deneuve wird in Zusammenhang mit dem Beginn der Arbeiten zu Luis Buñuels
Belle de Jour
genannt. International liest man über Jane Fonda, die in Roger Vadims
La Curée /Die Beute
agiert, Claudia Cardinale, die in Viscontis
Vaghe stelle dell’Orsa / Sandra
spielt, und Julie Christie, die für den vieldiskutierten Streifen
Darling
den Oscar erhält und durch die Rolle der Lara in David Leans
Doktor Schiwago
zum Weltstar avanciert.
    Die im Gegensatz zu den obigen Beispielen als »altmodische romantische Heldin« bezeichnete Romy Schneider sagt in jener Zeit über ihr Privatleben Dinge, die durchaus dem Tenor ihrer einstigen Filme entnommen sein könnten. Oder den Regiekonzepten von Meyen. Sie brauche einen Mann, der ihr klare Vorgaben mache, sie führe. »Durch Harry bin ich ruhiger und ausgeglichener geworden. Er gibt mir die Sicherheit im Leben, die ich brauche, immer kontrolliert er beispielsweise, ob ich meine Sätze richtig formuliere und nicht Leuten ständig ins Wort falle. Harry muß man einfach mögen, weil er einen zauberhaften jüdischen Humor besitzt, mit norddeutscher Logik.« 355 Die vierzehn Jahre Altersunterschied geben ihr dennoch einwenig zu denken, wie sie allerdings erst später eingesteht. Sie hat Angst, Meyen zu verletzen, aber noch mehr davor, ihm in geistiger Hinsicht nicht zu genügen. Viel diskutiert werden Romys Sätze zu Fragen der Gleichberechtigung in einer Beziehung. Sie sei dafür, solange eine Frau dabei eine Frau bleibe, meint sie. »Ich würde mich aus Liebe unterordnen, mich den Anordnungen eines Mannes fügen, sofern sie nicht in Tyrannei ausarten. Eine Frau, die liebt, kann das.« 356
    Die Aussagen Harry Meyens zum Thema Partnerschaft lesen sich naturgemäß kongruent. Die Meinung von Curd Jürgens, dass einer von beiden nun den Beruf aufgeben müsse, teilt er nicht, zumindest nicht sofern er selbst gemeint ist. Sich fürderhin nur als Ehemann von Romy Schneider zu deklarieren, ist für ihn keine Option. »Wir sind für manche sicher ein ganz spießiges Ehepaar geworden, finden es zu Hause am schönsten, sehen viel fern. […] Sie findet es selbstverständlich, selber die Brötchen zu holen und keinen Chauffeur oder keine Sekretärin zu haben. […] Romy hat einen sehr guten Instinkt für Menschen, für das, was richtig oder falsch ist. Aber ich glaube, daß sie sich sehr auf das verläßt, was ich ihr sage. […] Ich bin immer ein Mann gewesen, der ein Ergebnis sehen will. […] Ich würde nie eine Frau haben wollen, die selbstständig und fertig ist.« 357
    Zu Romys neuen Freunden gehören der Schauspieler und Regisseur Leonhard Steckel und seine Frau Hermine, die sie beide über Harry Meyen kennenlernt. Steckel, 1901 in Galizien geboren, wächst in Berlin auf, und wirkt dort als junger Schauspieler unter Regisseuren wie Max Reinhardt, Erwin Piscator oder Heinz Hilpert. Er überlebt die NS-Zeit durch ein Engagement im Schweizer Exil und setzt nach dem Krieg seine Theater-, Film und Fernseharbeit in Deutschland erfolgreich fort. Auch Steckel macht Schneider Mut zur Bühne, rät jedoch zur Vorsicht bei Rollen- und Stückwahl. Leonhard Steckel und Meyen sind Berufskollegen und Freunde. »Etwas Gegensätzlicheres gab es eigentlich nicht: auf der einen Seite der Ältere, einGenießer mit Leib und Seele, im dramatischen Fach – auf der anderen Seite der Asket, Lieblingsspeise Kartoffelsalat, der es beim Boulevardtheater zu glänzenden Erfolgen gebracht hatte«, 358 so charakterisiert Hermann Leitners Ehefrau Marie-Louise die beiden. Das Ehepaar Steckel zählt zu den wichtigsten Menschen in Romys Berliner Jahren, man trifft sich regelmäßig, unternimmt gemeinsame Sommerurlaube in Südfrankreich.
    Romy Schneiders eigene Familie bleibt der neuen Beziehung gegenüber auf Distanz. »Sie übernimmt Meyenmaßstäbe«, 359 befindet Magda Schneider und will wissen, Meyen ändere Romys Stil, habe ihr eine Abmagerungskur verordnet, damit sie nicht wie ein »Trampel« aussähe. Ihr gefällt der neue Partner ihrer Tochter nicht. Hermann Leitner erinnert sich, dass er und Magda in Berlin Meyens Inszenierung von
Tausend Clowns
sahen, worauf sie ihn fragte, ob Romy vielleicht durch Meyen eine Chance beim Theater erhalten könne. 360 Dass sich die beiden nach dem ersten Treffen so nahe kommen, hatte Magda nicht voraussehen können. Sie hält Meyen für einen überheblichen Snob, will sich nun daran

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