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Romy Schneider - die Biographie

Romy Schneider - die Biographie

Titel: Romy Schneider - die Biographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guenter Krenn
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bereits seit längerer Zeit gehabt, die bisherige Zusammenarbeit war stets erfolgreich gewesen, die »neue Romy« betrachtet er zumindest ein wenig auch als seine Kreation.
Eine einfache Geschichte
setzt diese Ikonographie fort: Eine schöne Frau mit einem ruhigen, lebenserfahrenen Lächeln, das sich auch im Schmerz nur leichtverändert. Zusammen mit dem Drehbuchautor Jean-Loup Dabadie versucht Sautet, eine an Schneiders Biographie angelehnte Frauengestalt zu entwerfen, die sich nach einer Trennung ein neues Leben aufbaut. Die Arbeit mit dem Regisseur empfindet Schneider längst als eine Art Fortsetzung der Liebe mit künstlerischen Mitteln. Sautet streut ihr galant Rosen, findet sie nun mit vierzig Jahren schöner, als sie es mit zwanzig gewesen sei. Niemand wird ihm darin widersprechen, bis heute verwendet man bei der Mehrzahl der Poster und Bildsujets mit Romy Schneider Motive aus jener Zeit. Bei der Arbeit überrascht Sautet sie mit dem Satz, bei ihrem Spiel nicht an der Wirklichkeit interessiert zu sein, denn er wolle einen Film drehen. Das Sichtbarmachen einer Illusion, das geforderte Selbstbewusstsein, eine eigene Interpretation der Wirklichkeit zu schaffen, überrascht Romy positiv. Sautet bezeichnet die Arbeit mit Schneider als stete Herausforderung, die Verbindung der beiden reißt nie ab, abseits der Dreharbeiten schickt sie ihm Briefe und Exzerpte ihrer jeweiligen Lektüre zu. An den Pariser Drehorten herrscht die gewohnte familiäre Atmosphäre, David besucht sie, sieht bei manchen Szenen zu, sitzt auf Sautets Schoß. Romys Sohn geht bis Ostern 1978 in das Internat de Sailly, ist Klassensprecher und wie seine Mutter nicht besonders begabt für Mathematik. Danach besucht er das Gymnasium in Saint-Germain-en-Laye, dem Wohnort von Biasinis Eltern, bei denen er während des Schuljahres lebt.
    »Romy im Glück,« befindet die »Süddeutsche Zeitung« nun anerkennend. »Romy Schneider darf alles prunkvoll ausspielen, was eine Frau zum Schatz macht. Sie, die sich einst entgehen ließ, im Wellenvorreiter der französischen Partner-Schnulzen, in Lelouchs
Ein Mann und eine Frau
, die Frau zu spielen, hat seither in vielen französischen Filmen den Beweis geliefert, daß sie damals die Idealbesetzung gewesen wäre, daß sie als Frauenidol, als zarte Zielbewußte durch nichts und niemand zu ersetzen ist.« 586
    Noch während der Dreharbeiten reift in Schneider der Gedanke, ein Projekt wieder aufzunehmen, mit dem sie sich schon längere Zeit beschäftigt:
Die Spaziergängerin von Sans-Souci
. Sie kennt den Roman von Joseph Kessel und denkt ernsthaft an eine Verfilmung des Stoffs. Sie deponiert den Wunsch bei ihrem Agenten Jean-Louis Livi und wünscht sich Jacques Rouffio als Regisseur, dessen Filme
L’ horizon
und
Le sucre
sie kennt und schätzt. Es ist eines der wenigen Male, dass die Initiative zu einem Filmprojekt von Romy ausgeht. Umgesetzt wird es erst vier Jahre später.
    Schneiders nächster Film, die deutsch-amerikanische Produktion
Bloodline
, wird im Deutschen reißerisch irreführend mit
Blutspur
statt korrekt mit »Stammbaum« übersetzt (und um Familienbande geht es primär). Nachdem ein reicher Industrieller auf mysteriöse Art gestorben ist, muss seine Tochter Elizabeth (Audrey Hepburn) das Erbe antreten. Inspektor Hornung (Gert Fröbe) glaubt an ein Verbrechen und vermutet zu Recht, dass eine Person aus dem Rest der Familie nun auch der neuen Erbin nach dem Leben trachtet. Romy Schneider spielt als eine dieser Verdächtigen die dominante Helene Martin, die ihren Mann (Maurice Ronet) terrorisiert. Regie führt wieder Terence Young, für den sie schon bei
Spion zwischen zwei Fronten
vor der Kamera stand. Der Film steht in einer Reihe von Kriminalfilmen, deren Besetzung sich mit einem Großangebot internationaler Stars schmückt. Während dies bei manchen Agatha-Christie-Adaptionen durchaus unterhaltsam gerät, lässt
Blutspur
letztendlich jegliche Kongruenz vermissen. Trotz Ennio Morricones Partitur und des Mitwirkens von Stars wie Audrey Hepburn, James Mason, Omar Sharif, Ben Gazzara und Gert Fröbe nennt man
Blutspur
nicht zu Unrecht einen Aspiranten auf den Titel des schlechtesten Films des Jahres 1979. »Namen wie Romy werden unter ihrem Preis verkauft. Ob man sie samt und sonders abschreiben kann? Die – erstaunlicherweise – deutsche Produktion läßt es vermuten.« 587
    In ihrer Rollenauswahl sei Romy Schneider »zur Zeit so glücklos«, 588 bedauert eine deutsche Zeitung, wohl auch in

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