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Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Titel: Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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hinunterschreiten sollte, verschwand sie rasch auf dem Klo, und sobald sie die Musik für die Brautjungfern hörte, kam sie wieder raus und marschierte vor allen Leuten in ihrer schwarzen Burka den Gang entlang.«
    Ich biss mir auf die Zunge, um nicht wieder zu kichern.
    Ich erhaschte einen Blick auf Janie. Sie hielt sich eine Serviette vors Gesicht. Cecilia bebte vor Lachen, die Zähne fest zusammengebissen.
    Kayla blickte stolz um sich, während ihre Schwester die fesselnde Geschichte mit Kayla als Hauptperson weitererzählte.
    »Ich war direkt hinter Kayla«, sagte Riley, »und ich dachte, Daddy würde sofort und auf der Stelle einen Herzinfarkt bekommen. Er stand ganz vorne am Gang neben diesem Pfarrertypen mit dem langen schwarzen Zopf, ich meine, der sah nicht mal wie ein Pfarrer aus in diesem schwarzen Gruselshirt mit dem Totenkopf drauf.« Sie piekte ihre Gabel in die Spaghetti und drehte sie auf.
    »Und was ist dann passiert?«, fragte Janie.
    Velvet murmelte: »Gute Güte, Kind.«
    Grandma machte Flugzeuggeräusche. Henry kicherte. Spaghetti bringen ihn zum Lachen.
    »Also, Kayla war ganz in Schwarz, ihr kennt ja diese Burka«, erklärte Riley, »und alles, was man sehen konnte, waren ihre Augen in dem Schlitz, und sie sollte sich bei einem von Constances Freunden unterhaken, der einen weißen Smoking mit rosa Fliege anhatte, wie krass ist das denn, und seine Schuhe waren auch rosa, wie krass ist das denn, aber Kayla wollte nicht. Sie ging ganz allein den Gang hinauf, und als sie vorne ankam, stieg sie die Stufen hoch und stellte sich direkt neben Daddy.«
    An manchen Tagen ist man glückseliger, am Leben zu sein, als an anderen.
    Dies war so ein Tag. Ich seufzte vor Vergnügen.
    »Daddy fiel fast die Klappe runter, so entsetzt war er zuerst, aber ich konnte ihm ansehen, dass es ihn total fertigmachte«, sagte Riley. »Ich meine, Mom, er war kurz vorm Platzen. Er war fuchsteufelswild. Ich glaube, er war kurz davor, Kayla eigenhändig aus dem Gebäude zu werfen – wusstest du, dass Constance und Daddy Schwierigkeiten hatten, in einer Kirche zu heiraten?« Sie legte den Kopf schräg. »Niemand wollte sie trauen. Daddy hatte Pater Mike gefragt, für ihn den Priester zu machen, und Pater Mike hatte gesagt, erst wenn der Teufel im Himmel regiert, würde er ihn und Constance trauen. Sie waren bei ein paar anderen Kirchen gewesen, aber die Pfarrer wollten, dass sie erst zur Eheberatung gingen, und Daddy sagte: ›So lange kann ich nicht warten, um meine Braut zu heiraten‹, also sagten die Pfarrer ab. Eine Pfarrerin sagte, sie würde es für ›ethisch nicht vertretbar‹ halten, sie zu trauen. Oder was auch immer.«
    Ich hob die Brauen. Endlich. Gerechtigkeit auf dieser Welt.
    »Na ja, also Kayla ging in diesem schwarzen Ding den Gang runter, und Dad wurde fast krebsrot, so angepisst war er. Mom, ich kannte niemanden bei der Hochzeit. Keinen Einzigen. Ich meine, hat Dad denn keine Freunde in der Stadt? Was ist mit den Guzinskys? Was ist mit den Shores? Mit den Chins und den Kuchenkos? Keiner von denen war da. Hat er sie nicht eingeladen?«
    »Er hat sie eingeladen, Riley«, murmelte Cecilia.
    »Tja, wie auch immer. Ich kannte niemanden außer Oma Seltsam (Parkers Mutter). Bloß Constances Freunde und Familie waren da, aber das sind nicht viele, weißt du. Und sie waren alle seltsam. Daddy sagte, Constances Bruder wär direkt aus dem Knast gekommen. Wegen Drogen oder so. Also, Kayla stand da so bei Dad in ihrer schwarzen Burka, und ich folgte Kayla den Gang hinauf in diesem roten Barbiekleid. Ich sah aus wie eine wandelnde rote Bohnenstange. Sie hat mich auch gezwungen, einen Hut aufzusetzen, weil sie meinte, ich würde kahl, und das sei peinlich für sie, weil sie doch Haarpflegeprodukte verkauft.«
    Ich atmete tief durch. Oh, wie ich Constance hasste.
    »Also …«
    »Jetzt erzähl ich weiter«, unterbrach Kayla. »Also ich stand da so neben Daddy am Altar. Ich weiß, dass er sich fast in die Hose machte, also guckte ich so den Gang runter, und da kam Riley, und sie hat recht, Mom. Sie sah wirklich wie eine wandelnde Bohnenstange mit Hut aus.«
    Riley war nicht beleidigt. »Ja. Allerdings.«
    »Egal, Constance war plötzlich da, und dann legte diese langweilige Hochzeitsmusik los.« Kayla kaute langsam und bedächtig auf ihren Spaghetti. Ich hockte auf der Stuhlkante.
    »Constance trug ein hellrosa Kleid, ihre Möpse sprangen fast raus – und dann ihre Schminke. Ich meine, also wirklich. Sie war total

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