Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
aber mehr als ungemütlich für dich werden.“
Der Blonde bekam immer größere Augen und schluckte. „Scheiße!“, sagte er plötzlich. „Du bist ja so richtig sauer, aber es ist alles gar nicht so, wie du denkst. Und wieso sollte mich denn jemand auf dich ansetzen, das verstehe ich jetzt überhaupt nicht.“
„Das ist ganz einfach, ich bin Kommissar bei der Kripo und da muss man mit allem rechnen. Oder findest du das alles ganz normal und üblich, wie das mit uns abgelaufen ist?“
Blondie war gerade die Kinnlade runtergeklappt. „Shit.“ Das war erstmal das Einzige, was er überhaupt sagen konnte. Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. „Jetzt alles auf Anfang!“
„Ich höre.“ Frank saß zurückgelehnt im Sessel und schaute ihn an. Er wartete sichtbar auf Antworten.
Blondie schluckte und begann dann aber endlich zu reden. „Also, ich habe dich beim Italiener angeflirtet, ja, das ist richtig. Ich hatte dich vor zwei Wochen schon mal kurz gesehen, als ich mir die Wohnung angeschaut habe. Ich fand dich schon da richtig lecker. Ich meine damit begehrenswert. Das war ein weiterer Grund, diese Wohnung dann auch zu nehmen. Dann sah ich dich beim Italiener und war noch mehr begeistert. Da dachte ich, ich versuche es halt mal. Und beim Bezahlen hast du dich ja auch extra noch ganz schön in Pose gestellt, das habe ich schon mitbekommen. Im Supermarkt war es reiner Zufall. Als ich dich plötzlich sah, dachte ich, jetzt geh ich aufs Ganze. Deshalb auch der Trick mit dem Parkhaus. Und ich spürte wieder, dass du nicht ganz abgeneigt zu sein schienst. Du kannst es mir glauben, so etwas spüre ich. Das mit den Briefen, damit habe ich nichts zu tun. Auch wenn ich vielleicht so getan habe, das war einfach nur ein blöder Spruch von mir. Und den Rest mit dem Wein, den kennst du ja inzwischen schon. Die Sache mit dem Extasy ist Scheiße, das ist klar. Aber es ist, wie es ist. Ich weiß selber, dass ich davon wegkommen muss und das werde ich auch. Jetzt erst recht.“
Er hatte die meiste Zeit auf den Boden geschaut, ab und an aber auch zu Frank. Vor allem dann, wenn er wollte, dass seine Worte den richtigen Nachdruck bekamen. Er wollte auch sehen, wie Frank auf das Gesagte reagierte. Nach einer kleinen Pause setzte er neu an. „Und das letzte, was ich noch sagen kann. Mein Name ist Pascal Braun und ich habe weder einen Auftrag noch sonst was. Ich war einfach nur geil auf dich und wollte mit dir in die Kiste. Das ist alles. Und dass du ausgerechnet bei der Kripo bist, das ist ja wohl jetzt mein Pech.“
Frank fiel innerlich mehr als nur ein Stein vom Herz. Alles was Pascal gesagt hatte, klang weder gespielt noch irgendwie auswendig gelernt. Seine anfängliche Nervosität konnte auch nicht gespielt sein, ansonsten wäre das wirklich Oscarwürdig. Äußerlich bemühte er sich angespannt zu wirken, er überlegte eine Weile und fing dann mit seiner Antwort an.
„Ok. Wenn das alles stimmt, und davon gehe ich jetzt einfach mal aus, andernfalls könnte es sehr unangenehm werden, dann soll das im Moment erst mal keine unmittelbaren Folgen für dich haben. Geilheit lässt sich nicht strafrechtlich verfolgen. Aber du musst schon zugeben, das ist alles recht komisch gelaufen, unterm Strich gesehen. Dass du drogenabhängig bist, das habe ich für den Moment mal überhört. Da steht jetzt Aussage gegen Aussage, ohne Zeugen. Es ließe sich sehr einfach nachweisen, das weißt du aber schon?“
„Ja, ich weiß“, kam dann nur sehr kleinlaut.
Frank wunderte sich, wie aus dem geilen Fickprofi postwendend über Nacht ein so total verunsichertes Stückchen Scheiße geworden war. Dem ging jetzt natürlich der Arsch so richtig schön auf Grundeis, das war ihm deutlich anzusehen.
„Pass auf, wenn du von der Droge wegkommst und das auch wirklich willst, dann helfe ich dir. Für den Fall, dass das Fleisch letztlich aber doch schwächer ist als der Wille, kannst du dich auf meine Unterstützung verlassen! Aber ich will, wenn es so ist, das von dir dann auch wissen. Das ist jetzt ein absoluter Vieraugendeal, ist das klar!“
„Sonnenklar.“
„Pascal, sag mir aber noch ehrlich eins, bist du als Stricher oder Profiescort unterwegs?“
Der Blonde schaute ihn ernst an. „Nein! Alles ist so, wie ich es dir gestern erzählt habe, natürlich sind gewisse sexuelle Sachen schon auch ab und an mit dabei, aber mit dem Strich oder reinem Escortservice hat das überhaupt nichts zu tun.
Weitere Kostenlose Bücher