Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
schwul, das stand ganz sicher fest. Und er war sehr professionell, auch das war sonnenklar. Nur auf eins, den Grund für das alles, darauf kam er nicht. Warum das Ganze, das stand ihm als übergroßes Fragezeichen regelrecht auf der Stirn geschrieben.
Dann fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen. Das konnte doch eigentlich nur etwas mit seinem Job und eventuell sogar mit den derzeitigen Ermittlungen zu tun haben. Man hatte ihn scharf gemacht, verführt und man hatte ihm Drogen verabreicht. Das war aber bisher alles. Es gab keine Drohungen und auch keine anderen verdächtigen Dinge. Nicht, dass da mal noch ein Filmchen auftaucht, fiel ihm noch ein. Aber es wussten hier ja eh alle, was hätte das dann bringen sollen? Damit hätte man ihn nun wirklich nicht erpressen können.
An die Datei der Kollegen von der Sitte kam er jetzt und von hier aus nicht ran. Aber auf die Zentraldatei hatte er ja Zugriff, genau! Er legte eine Suchmaske an. Beim Alter gab er 22 bis 25 ein, bei der Grösse 174 bis 178, bei Gewicht 65 bis 72. Haare: blond, Augen: Blau, Nationalität: deutsch. So in etwa musste das passen. Der Computer ratterte dann auch eine ganze Weile. Alles was er brauchte, wäre ein Foto.
Die Zentraldatei spuckte 34 Datensätze aus. Mit so vielen hatte er nicht gerechnet. Als er alle durchgesehen hatte, stand er wieder vor dem Nichts. Er löschte die Haarfarbe und begann erneut die Suche, Haare konnte man ja färben. Jetzt kamen schon weit über 50 Treffer dabei heraus. Er musste sich erst einmal einen Kaffee machen, dann würde er alle durchsehen.
Eine Stunde später stand Frank immer noch bei null. „So eine Scheiße“, fluchte er vor sich hin. Er rief dann eine Suchmaschine auf und gab „Escortservice, Sicherheitsservice Brandenburg“ ein. Unterm Strich fand er nur einige Sicherheitsfirmen für Veranstaltungen und den einen oder anderen Begleitservice. Escortservice kam zwar einmal vor, aber das war wohl mehr eine reine Nacktputzkolonne.
Vielleicht machte er sich ja auch nur unnötig verrückt im Moment, so unvorsichtig er gestern war, umso übertriebener reagierte er eventuell heute. Was sollte er tun? Am Montag dem Chef alles berichten, das konnte eigentlich nur peinlich werden. Jetzt konnte er es ganz gut nachvollziehen, wenn die Befragten oft zögerten und versuchten, manches zu verheimlichen. Peinlichkeiten behält man ja doch lieber für sich …
Kurzum beschloss er, die Sache erst mal abzuhaken. Aber er wollte die Augen offen halten. „Vielleicht klärt sich das ja alles in den nächsten Tagen von selber auf“, versuchte er sich wieder zu beruhigen.
Das war aber wieder mal typisch für ihn, das konnte ja auch wirklich nur ihm passieren. Dem kleinen Benny hatte er noch versucht zu verklickern, Geilheit würde oft blind machen. Eigentlich müsste er dann schon zwei Blindenhunde haben. Und aus genau diesen Gründen wollte er ja auch wieder eine richtige Beziehung haben, denn in einer echten Beziehung wär das Ganze so gar nicht passiert, dessen war er sich fast sicher, aber eben auch nur fast.
Jetzt musste er sich aber unbedingt um das morgige Treffen kümmern. Er entschied sich dann kurzerhand für die Villa Schöningen. Das war etwas außerhalb, direkt an der B1 und am Wasser. Er glaubte sich zu erinnern, dass dort die Ausläufer des Wannsees waren. Notfalls könnte man da auch noch spazieren gehen. Das Schloss Cecilienhof ist auch nicht weit entfernt, auch der Volkspark Klein-Glienicke nicht. Das passte schon alles gut so.
Der Routenplaner sagte ihm dann, es wären nur 45 Km und er müsse einfach immer auf der B1 in Richtung Berlin fahren, 45 Minuten lang. Er machte sich noch einen Ausdruck davon und steckte das Blatt in die Arschtasche seiner Jeans. Er fuhr den PC runter, schnappte seine Sachen, säuberte das Drogentestgerät und schob es wieder in den Schrank. Das sollte mal besser keiner mitbekommen, dass er das benutzt hatte und dann war er auch wieder zur Tür raus.
Zu Hause erledigte er dann zuerst einmal das längst überfällige Telefonat. Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte ihm, Benny hatte seinen Frühdienst inzwischen schon hinter sich. Er rief den Anrufspeicher in seinem Handy auf und drückte dann auf wählen von Bennys Nummer. Er hörte das Besetztzeichen und legte wieder auf. Kurz darauf klingelte sein Handy, er sah sofort, es war Benny.
„Hi Benny, na wie geht’s dir?“
„Hi Frank, du hattest grad versucht mich anzurufen,
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