Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
Vom Netzwerk:
‚in deinen Hosen stecken wirst‘, wie Jerlund es ausgedrückt hat.“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Der Schal, den ich getragen habe, ist das alte Jagdmuster des Rose Clans. Ich habe immer noch genug von dem Stoff für eine Männergarnitur. Du würdest darin auch sehr gut aussehen.“
    „ Auch?“ Ma atmete scharf ein. „Wer hat es denn sonst noch getragen?“
    „ Ich meinte damit, dass mein Mann in Hosen sehr gut aussieht, aber er würde auch eine gute Figur in einem Kilt abgeben. Ich habe den Stoff bei einem Handel eigentlich für meinen Vater erstanden, aber Gott hat meinen Vater zu sich gerufen, bevor ich ihm einen Kilt daraus machen konnte.“
    „ Gott hätte mich auch zu sich rufen können, aber mit mir war er nicht so barmherzig. Jeder weiß, dass er mich geschlagen hat. Erst gestern hast du es in den Sprüchen gelesen. ‚Darum wird plötzlich sein Verderben über ihn kommen, und er wird schnell zerschmettert werden, und keine Hilfe ist da.‘“ Ma brach in Tränen aus. „Das bin ich! So wie ich jetzt bin, werde ich für den Rest meines Lebens bleiben!“
    Maggie sprang auf und legte die Arme um ihre Schwiegermutter. „Nein, Ma. So darfst du nicht denken. Schau doch nur, wie viel besser es dir schon geht – deine Gesichtshälfte ist nicht mehr so gelähmt und du sabberst fast überhaupt nicht mehr. Außerdem isst du schon wieder alleine.“
    „ Ja.“ Todd nickte mit Nachdruck. „Und Maggie hat dir den Gehstock gegeben. Sie erwartet, dass du wieder laufen lernen wirst. Deshalb werden wir dir heute einen glatten Boden dafür gießen.“
    „ Das wissen wir doch gar nicht.“ Mas Schultern zuckten bei jedem Schluchzen.
    „Wir glauben daran.“ Maggie wischte einige Tränen weg und fügte hinzu: „Aber Glaube ohne Werke ist tot. Jetzt, da du dich von der anstrengenden Zugfahrt erholt hast, werde ich dich nach und nach dazu bringen, wieder dahin zu kommen, wo du vorher warst.“
    „ Das kann ich nicht.“
    „ Unsinn!“ Maggie tippte auf den Reifen des Rollstuhls. „Ich bin viel zu stur, um dich hier für immer einfach nur herumsitzen zu lassen.“
    Ma schniefte kräftig. „Ich kann nicht zurück. Arletta ist weg.“
    Will Ma lieber bei Arletta wohnen? Maggies Gedanken wirbelten durcheinander. Ist Ma deshalb so unglücklich?
    „ Meine Schwester bekommt dich nicht. Du gehörst zu uns.“ Todd legte die Bibel zur Seite. „Niemand geht hier irgendwohin außer in die Kirche.“

    Sie schafften es gerade noch rechtzeitig zum Gottesdienst. Linette hatte ihnen am Rand ihrer Kirchenbank Plätze frei gehalten. „Mir ist ganz schwindelig. Ich bin in einer richtigen Kirche mit einem richtigen Pfarrer und sitze zwischen meinem Mann und meiner neuen Freundin. Jemand muss mich nachher zum Schweigen bringen, weil ich sicher noch lange nach dem Gottesdienst hier sitzen und den Allmächtigen preisen werde.“
    Die Frau in der Bank vor ihnen drehte sich um. „Die Bibel sagt, dass wir Gott ohne Unterlass preisen sollen.“
    „ Mrs Bradle, das ist meine Frau, Maggie, und meine Mutter, Mrs Crewel. Mrs Bradle ist die Frau des Pastors.“
    „ Es ist schön, Sie kennenzulernen! Ich würde gerne gleich nach dem Gottesdienst mit Ihnen sprechen.“ Mrs Bradle drehte sich wieder nach vorn, als ihr Mann mit dem Gottesdienst anfing.
    Maggie freute sich über jeden Teil des Gottesdienstes. Während der Lieder hörte sie überrascht, dass noch andere Soprane und Altstimmen sangen. Sie hatte vergessen, wie es klang, wenn Frauen- und Männerstimmen gemeinsam sangen. Danach predigte der Pastor Gottes Wort.
    Nach dem Segen drehte sich Mrs Bradle sofort um. „Mein Mann und ich würden uns freuen, wenn Sie heute beim Mittagessen unsere Gäste sind.“
    „ Ma’am, Ihre Einladung ist sehr, sehr nett, aber ich habe ein Trio hungriger Junggesellen zu Hause auf der Farm, die mir und Ihnen sicher sehr böse wären.“
    „ Nächste Woche dann?“
    „ Es wäre uns eine Ehre, nicht wahr, Todd?“
    „ Ja“, antwortete Ma und Todd nickte.
    Zwei Männer in der Reihe hinter ihnen beugten sich vor. „Sie kochen für Junggesellen?“
    „ Nein, das tut sie nicht.“ Linette winkte ab.
    Eine blonde Frau mit einem kleinen Mädchen auf der Hüfte setzte sich auf den Platz, auf dem vorher Mrs Bradle gesessen hatte. „Das hier ist Emmy-Lou und ich bin Hope Stauffer. Unsere Farmen werden oft heimgesucht. Viehtreiber und Farmer hier in der Gegend sind wie streunende Hunde. Wenn man sie einmal füttert, kommen sie immer

Weitere Kostenlose Bücher