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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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wieder, rennen einem jeden Abend das Haus ein und heulen herzerweichend vor Hunger.“
    Im Zug hatte Todd sie schon gewarnt, dass Hope Sprichwörter immer durcheinanderbrachte. Aber er hatte nicht erwähnt, wie rührend das war. Maggie beugte sich vor und umarmte Hope und Emmy-Lou zusammen. „Sie rennen mir nicht die Tür ein, es sei denn, sie singen zuerst für ihr Essen. Ihr seid jederzeit herzlich willkommen – auch ohne Musik.“
    „ Ich wollte schon vorher kommen, aber ich hatte zu viele Töpfe im Feuer. Doch das holen wir in den nächsten Wochen alles nach. Allein schon wegen deiner Stimme muss ich dich oft besuchen kommen. Meine Mutter sprach mit demselben Singsang.“
    Todd legte seine Hand auf Maggies. „Meine Margaret hat wirklich eine wunderschöne Sprachmelodie, sie ist Musik in meinen Ohren.“
    „ Das Kichern von Kindern ist Musik in meinen Ohren.“ Ma streckte die Hand aus und strich sanft über die Wange des kleinen Mädchens.
    Keiner schien es eilig zu haben, die Kirche zu verlassen. Es gehörte sich nicht, sonntags Geschäfte zu machen, deshalb bestätigte Maggie auch nur, dass sie Handel trieb, wenn sie jemand fragte. Diese Frage wurde ihr jedoch häufiger gestellt, je mehr Leute sie traf.
    Ein paar Männer halfen, Ma und den Rollstuhl wieder in die Kutsche zu heben, dann hob Todd Maggie auf den Kutschbock und band die beiden Pferde Axt und Zange los. „Carvers Holler hatte vierzehn Einwohner. Hier in Gooding gibt es allein schon doppelt so viele Frauen!“
    „ Ich habe dir doch versprochen, dass du hier Freundinnen finden wirst.“ Todd kletterte neben sie auf die Kutsche.
    „ Ja, das hast du – und es hat sofort geklappt.“ Aber wie lange muss ich noch auf deine Liebe warten?
    Sein Blick brachte sie ganz aus der Fassung. „Es dauert vielleicht seine Zeit, aber ich halte alle meine Versprechen.“

Kapitel 15
    Sand, Kies und Portland-Zement wurden gemischt und dann mit Wasser zu einer dicken, schweren Masse verarbeitet. „Wir können ihn jetzt ausgießen und glatt streichen“, sagte John.
    Sie hatten das Haus ausgeräumt und wollten ganz hinten anfangen. Grandy, ein Cowboy von einer Ranch ganz in der Nähe, hatte früher als Maurer gearbeitet. Er hatte bemerkt, dass sie für die letzten zwei Säcke Zement weder Sand noch Kies hatten, um ihn zu mischen. In einem ausgetrockneten Flussbett fanden sie beides und nach etwas Rechnerei versicherte er Todd, dass der Zement sowohl für das Haus als auch für die Veranda reichen würde.
    Zweifelnd blickte Todd auf die zähe, nasse Masse, die jetzt den Boden im hinteren Teil der Hütte bedeckte. Dann schaute er sich um. Er musste sich um den Boden, die Wände und das Dach Gedanken machen. Die Einrichtung und die Dekoration der Wände – das war der Bereich der Frauen. Außer vielleicht das, was in den Topf kam. Maggie kochte das Essen zwar, doch es war immer noch seine Aufgabe, dass auch Fleisch auf den Tisch kam. Gestern hatte er ein paar Hasen in den Fallen gehabt und Maggie hatte sie heute für alle als Sonntagsessen gebraten. Nicht ein Bissen war übrig geblieben und er hatte seinen Teil dazu beigetragen, dass es so war.
    Da sie wusste, dass Ma ihren Mittagsschlaf brauchte, hatte Maggie Mas Matratze in die Scheune geschleppt. Als Ma endlich schlief, hatte Maggie alle Hände voll zu tun. Vorsichtig lief sie mit einem Eimer Wasser um den frischen Zement herum und gab den Männern kühles Wasser zu trinken. Dann wischte sie Todds Gesicht mit einem nassen Lappen ab. Als ob seine Braut die Last auf seinem Herzen spüren könnte, schaute sie ihn immer wieder forschend an. „Es ist die harte Arbeit und die Hitze“, erklärte er.
    „Aber eure Anstrengungen führen zu einem großartigen Ergebnis. Ich bin stolz auf dich – auf euch alle – für das, was ihr hier macht.“ Sie wischte ihm noch einmal über das Gesicht und lief dann zur Windmühle, um den Eimer neu zu füllen.
    „ Da hast du dir wirklich eine tolle Frau ausgesucht.“ Grandys Hände umfassten die Griffe der Schubkarre.
    Todd nickte. Ein Mann gab nicht mit Sachen an, die ein anderer nicht hatte. Die Fakten sprachen für sich – ein gutes Essen, frisch gepflügte Felder und eine schöne Frau. In seiner Abwesenheit waren diese Männer alle Zeuge seiner langsam verfallenden Farm gewesen. Ein paar Sachen waren immer noch nicht so, wie Todd sie sich wünschte, aber das zusätzliche Feld für die Mohrenhirse sollte bei der Ernte Profit abwerfen. Sollte – aber vielleicht tat es das

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