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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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an den Männern ist Hopfen und Malz verloren.“

Kapitel 18
    Der kleine Ofen beschränkte Maggie in der Anzahl der Kekse, die sie auf einmal backen konnte. Da Ma und Todd am liebsten Pfeffernüsse aßen, verbrachte Maggie den Großteil des Vormittags damit, diese Kekse zu backen. Sie entwickelte einen Rhythmus – sie erhitzte das Bügeleisen, während sie die nächste Ladung Kekse in den Ofen schob und bügelte dann, wenn die Kekse im Ofen backten. Dann wiederholte sich das Ganze. Am Ende des Vormittags war sie mit dem Bügeln fertig und hatte eine ganze Dose voller Kekse.
    Ma legte ihre Stickerei zur Seite und aß noch einen Keks. „Todd ist wütend darüber, dass du hier den Amor spielst. Die ganze Sache mit dem Maßnehmen für Johns Hemd ging ihm völlig gegen den Strich.“
    „Etwas Besonderes entwickelt sich zwischen Linette und John.“ Wenn mich doch Todd nur genauso anschauen würde, wie John Linette ansieht ... „Ich wünschte, meine Rosen würden sich auch so gut entwickeln.“ Ich wünschte, meine eigene Ehe würde sich so gut entwickeln. Unsere Beziehung ist ebenso trocken und unfruchtbar wie der Rosengarten.
    „Du verschwendest deine Zeit – beim Verkuppeln und auch mit den Blumen.“
    Maggie musste sich unbedingt um die Rosen kümmern – weil sie ihre Aufmerksamkeit brauchten und weil sie Mas Schimpfen nicht länger ertragen konnte. Sie wickelte ein paar Pfeffernüsse in ein Geschirrtuch und sagte: „Todd isst die Pfeffernüsse am liebsten, wenn sie noch warm sind.“ Sie drückte Ma einen Kuss auf die Wange und ging dann nach draußen, um ihren Mann zu überraschen. Es fühlte sich gut an, hier draußen zu sein. Bis sie sich umdrehte.
    „Nein!“ Das Wort brach aus ihr heraus, als sie zu ihren Rosen rannte. Dort fiel sie auf die Knie und schaufelte mit den bloßen Händen alles um den Stamm des ersten Rosenstockes weg. Verzweifelt kroch sie die erste Reihe entlang. Die Dornen zerkratzten ihre Hände, aber sie hatte keine Zeit, um sich Handschuhe anzuziehen. Es war wahrscheinlich sowieso schon zu spät.
    Todd zog sie auf die Füße. „Maggie?“
    „Meine Rosen! Sie sind verätzt. Der Dünger zerstört sie.“ Sie riss sich los und fiel wieder auf die Knie. „Hilf mir.“
    Mit ungeheurer Schnelligkeit befreiten sie die Rosenstöcke von der Mischung aus Dung und Dünger. Todd verteidigte sich. „Sie sind nicht gewachsen. Ich wollte nur helfen.“
    Sie arbeiteten wie verrückt, aber es war zu spät. Maggie untersuchte die dürren, gelben Stämme und Ästchen – sie waren beschädigt. Mehr als das. Die Düngermischung würde ihre Rosen umbringen.
    „Es sollte mein Liebeszeichen sein. Ich habe den Dünger extra erhandelt.“
    Maggie warf ihm einen traurigen Blick zu. „Sie werden es nicht schaffen. Sie sind entweder schon abgestorben oder der Dünger verätzt gerade ihre Wurzeln.“

    Das Brutzeln der Eier in der Pfanne war das einzige Geräusch beim Frühstück am nächsten Morgen. Die erste Pfanne mit fünf Eiern war für Todd. Sobald sie fertig waren, ließ sie sie auf seinen Teller gleiten. Danach briet sie die Eier für sich und Ma, für jeden zwei. Allein bei dem Gedanken an Essen drehte sich Maggie zwar der Magen um, aber sie würde sich zwingen, wenigstens eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Hatte sie ihren Onkeln nicht immer gepredigt, dass ein leerer Magen krank bleibt, aber einer mit etwas Nahrung darin sich wieder beruhigte? Aber es war ja nicht ihr Körper, der krank war – es war ihr Herz, das schmerzte.
    Ohne die Zuflucht bei ihren Rosen würde sie wieder endlose Stunden angefüllt mit Mas Ratschlägen über sich ergehen lassen müssen. Wieder würde sie neue Rezepte lernen oder hören, wie viele Schüsseln mit Essen man bei der Ernte mit zu den Nachbarn nahm. Dabei würde Ma immer wieder ihre Meinung über alles und jedes von sich geben, die Maggie eigentlich gar nicht hören wollte. Ma glaubte, dass sie die Wahrheit, die einzige Wahrheit verkündete.
    „ Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles.“ Egal, wie oft sie sich diesen Vers vorsagte, glaubte Maggie nicht, dass sie das noch lange aushalten würde. Und sie vertraute noch nicht einmal der Hälfte von dem, was Ma sie lehrte. Wenn Gott doch nur Linette oder Hope – oder irgendjemanden – vorbeischicken könnte, um sie zu retten!
    Draußen surrten die Windrädchen und die Windmühle rappelte. Alles andere um sie herum blieb gleich – aber sie hatte ihr Vermächtnis verloren und ihr Erbe für ihre Töchter

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