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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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und Enkelinnen geopfert. Zukünftige Generationen würden die Geschichten hören, aber ohne die Rosen bedeuteten sie so viel weniger. Die Stunden und Tage, an denen zwei oder sogar drei Generationen zusammen an den Rosen arbeiteten und darüber sprachen, was es hieß zu lieben, zu opfern und dem Schlimmsten mutig ins Auge zu schauen; an denen man gemeinsam Rosenblüten sammeln, ihren Duft einatmen und das ätherische Öl aus ihnen pressen konnte – diese Tage würden nun für Maggie nie mehr kommen. Sie erinnerte sich an die zärtliche Geste einer Mutter, die einen Tropfen Parfüm auf das Handgelenk ihrer Tochter tupfte ... das alles war nun verloren.
    Maggies Brust schmerzte – teilweise vom Weinen, aber am meisten, weil ihr Herz so wehtat.
    „Geh und wässere den Gemüsegarten.“ Ma hörte sich an, als hätte sie gerade die bitterste Medizin geschluckt. „Du musst lernen, an den wichtigen Dingen im Leben zu arbeiten.“
    Wieder stieg der Kummer in Maggie hoch. „Meinen Rosen sind ... sie waren wichtig!“
    „Warme Decken zu nähen ist wichtig. Das Essen zu kochen ist wichtig. Meinem Sohn auf den Feldern zu helfen ist lebenswichtig. Das sind die Dinge, die am meisten zählen.“
    „Ich habe Vorhänge genäht, um das Haus wohnlicher zu machen. Ich kümmere mich um einen riesengroßen Gemüsegarten, damit wir das ganze Jahr genug zu essen haben. Es gibt keine andere Frau in Texas, die ihrem Mann bei jeder einzelnen Reihe beim Pflügen geholfen hat.“
    „Das sind die grundlegenden Dinge, die eine Frau tun muss. Niemand hier wird dich über den grünen Klee loben wie deine Hinterwäldler in den Bergen. Kinder brauchen Lob. Aber Ehefrauen arbeiten mit einem willigen Herzen und wissen, dass die Arbeit allein ihre Belohnung ist.“
    Im Vergleich zu den hitzigen Gedanken, die Maggie jetzt durch den Kopf schossen, waren die Eier lauwarm aus der Pfanne gekommen. Vorsichtig stellte sie eine Tasse Wasser in Mas Reichweite und sagte schließlich: „Die Arbeit wartet auf mich. Doch bevor ich gehe, muss ich dir etwas Wichtiges sagen. Meine Mutter hat mir beigebracht: ‚Wenn du nichts Nettes zu sagen hast, dann sag besser gar nichts.‘ Und meine Tante Maude hat mir beigebracht, wie wichtig es ist, andere zu respektieren. Wie wichtig es ist, dankbar zu sein. Das waren gute, fromme Frauen, die diese Werte und Tugenden und die Weisheit von elf Generationen weitergegeben haben, die alle eng mit meinen besonderen Rosen verbunden sind. Unsere Betten sind warm durch meine Quilts und das Essen steht immer pünktlich auf dem Tisch. Aber diese Quilts sind nach einer Generation zerschlissen und das Essen ist schnell gegessen. In zwölf Generationen wird das, was ich heute mit meinen Rosen mache, immer noch da sein und sich vermehrt haben. Diese Rosen und die Lehren und Werte, für die sie stehen, werden überleben. Familien werden glücklicher sein, viele Leben werden dadurch berührt und viele Herzen weicher werden – durch mein Vermächtnis. Und eines Tages werden die Frauen, deren Glaube gewachsen und erblüht ist, ihre letzte, süße Belohnung erben, wenn sie sich im Angesicht von Jesus treffen. Bis dahin aber sind die feinen Männer, die du die ‚Hinterwäldler in den Bergen‘ nennst, meine Familie. Entweder du sagst etwas Nettes über sie, oder du wirst in Zukunft nicht mehr über sie sprechen.“
    Ma saß da wie vom Donner gerührt.
    „Ich gehe nach draußen, die Arbeit wartet auf mich.“ Maggie trat durch die Tür.
    Suchend schaute sie sich um, konnte Todd aber nirgendwo sehen. Vor ein paar Tagen hatte John erwähnt, dass er Hilfe brauchte. Ausgerechnet heute musste ihr Mann verschwinden, wenn sie nachschauen wollte, ob auch nur ein einziger ihrer Rosenstöcke überlebt hatte. Tief in ihrem Herzen hoffte sie, dass ein paar von ihnen nicht durch den Dünger verätzt worden waren. Zwar hatte sie sofort alles weggeschaufelt, was ihr Mann unter den Rosen verteilt hatte, aber nach einer ganzen Nacht und fast einem ganzen Tag, den der Dünger hatte einwirken können, war es einfach eine tödliche Dosis für die frisch gepflanzten Rosen gewesen. Reihe um Reihe sah sie die harte Wahrheit. Dieser Ort hier hatte die Rosenstöcke ruiniert. Genauso wie er mich ruiniert .
    Gegen alle Logik und besseres Wissen wässerte sie jeden einzelnen Rosenstock, bevor sie sich dem Gemüse zuwandte. Die vollen Eimer waren nicht halb so schwer wie ihr Herz.
    Todd kam angeritten, stieg ab und ging auf sie zu. Mit nüchternem Blick und leiser

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