Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
Vom Netzwerk:
Hatte er Hunger?
    » Na schön « , murmelte ich und ging zum Auto zurück, um die beiden schweren Tüten mit den Einkäufen zu holen.
    Ich war gerade mit Auspacken beschäftigt, als es läutete. Augenblicklich begann Rover wild zu bellen und raste so schnell zur Vordertür, dass seine Hinterbeine auf dem polierten Holzfußboden fast unter ihm wegrutschten.
    Ich atmete tief durch. Hoffentlich verhielt er sich Besuchern gegenüber nicht aggressiv oder entwickelte einen übermäßigen Beschützerinstinkt. Als ich öffnete, stand zu meinem Erstaunen Grace Harding vor mir.
    » Grace « , begrüßte ich sie. » Das ist aber eine Überraschung. Kommen Sie herein. «
    Ich zog die Tür ganz auf und bemerkte, dass Rover leise knurrend den Weg versperrte. » Rover « , schalt ich. » Das ist eine Freundin. « Zu meiner Erleichterung wich er sofort zurück und setzte sich.
    » Entschuldigen Sie, dass ich unangemeldet hereinschneie « , sagte Grace. » Neal rief mich an und erzählte mir, dass Sie Rover adoptiert haben, und da habe ich mir Sorgen gemacht. «
    » Sorgen? « Ich richtete mich auf, führte sie in die Küche und setzte automatisch Teewasser auf, während Rover sich auf dem gewebten Läufer vor dem Kühlschrank gemütlich zusammenrollte und mir zusah, wie ich in der Küche herumhantierte.
    » Rover ist … ein Problemhund. «
    » Tatsächlich? «
    Ich unterdrückte ein Lächeln. Natürlich konnte Grace ebenso wenig wie Neal ahnen, welch besonderes Band zwischen diesem Hund und mir bestand. Ich war mir ziemlich sicher, dass wir einander verstanden.
    » Jetzt sieht er jedenfalls ausgesprochen zufrieden aus « , fügte sie leicht verwundert hinzu. » Neal sagte, Rover habe äußerst ungewöhnlich auf Sie reagiert. «
    Sie hielt inne, als würde sie von mir erwarten, ihr auf die Sprünge zu helfen. Nur wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Wir hatten uns erst vor Kurzem kennengelernt, und ich mochte ihr nicht erzählen, dass ich gerade meinen Mann verloren und deswegen mein Herz weit für diesen kleinen Hund geöffnet hatte.
    Die Geschichte eines Bauarbeiters fiel mir ein, die vor Jahren durch die Presse ging. Durch einen Unfall war er in seiner Beweglichkeit behindert und hatte sich deshalb einen Hund aus dem Tierheim geholt, den er für bestimmte Dinge abrichten konnte. Dieser Mann nun behauptete steif und fest, der Hund habe ihn ausgesucht und nicht umgekehrt. Inzwischen glaubte ich das, denn so ähnlich war es bei Rover und mir schließlich auch gelaufen.
    » Es sieht so aus, als kämen Sie gut miteinander klar. «
    » Das tun wir « , versicherte ich ihr.
    Dennoch runzelte Grace die Stirn. » Hat er … Nun, Sie haben ihn ja noch nicht lange. «
    » Hat er was? « , fragte ich.
    » Nicht weiter wichtig. «
    » Nein, sagen Sie es mir. «
    Der Kessel auf dem Herd pfiff. Ich nahm ihn von der Platte, goss heißes Wasser in die Kanne und griff nach zwei Tassen.
    » Ein andermal vielleicht – ich kann nicht lange bleiben. Cliff wartet zu Hause auf mich, und ich habe versprochen, in ein paar Minuten wieder da zu sein. «
    » Haben Sie nicht wenigstens Zeit für eine Tasse Tee? « , fragte ich.
    » Klingt verlockend. «
    Sie zögerte kurz, bevor sie nachgab und ihren Mantel auszog. Dann setzte sie sich auf einen der Stühle an der Küchentheke.
    Ich goss Tee ein und stellte Zucker und Milch auf den Tisch, setzte mich ihr gegenüber.
    » Vor ein paar Wochen kamen zwei Männer in das Tierheim « , begann Grace. » Sie fragten nach Hunden, die zur Vermittlung stünden. Ich hatte gleich von Anfang an Bedenken – irgendetwas stimmte mit den beiden nicht. Sie lungerten eine Weile herum und gingen dann in den Auslauf. Einer unserer Helfer führte Rover an der Leine, und als der Hund die beiden Männer sah, wurde er wild. Bellte wie verrückt und zerrte an der Leine. «
    » Vielleicht kannte er sie. «
    Grace griff nach ihrer Tasse und umschloss sie mit beiden Händen. » Vielleicht. Genau werden wir es nie wissen. Aber eines steht fest: Er hatte dasselbe Gefühl wie ich. «
    » Haben Sie etwas über die zwei herausgefunden? «
    Grace schüttelte den Kopf. » Nein, da sie keinen Vermittlungsantrag stellten, wissen wir nichts über sie. «
    Ich nippte an meinem Tee und fragte mich, was dahintersteckte. Vielleicht hatten die Männer ja Tiere für Versuchslabore beschaffen wollen.
    » Ich glaube, Rover hätte den beiden am liebsten die Beine zerfetzt. «
    » Mit anderen Worten, Sie haben Angst, Rover könnte bissig sein, wenn ihm

Weitere Kostenlose Bücher