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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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gelassen. «
    » Und jetzt? « , fragte ich überrascht.
    » Und jetzt … wünschte ich, er würde noch leben. Nach all diesen Jahren voller Bitterkeit fanden wir endlich so etwas wie einen gemeinsamen Nenner. «
    » Also haben Sie Frieden geschlossen? «
    Josh griff nach dem Wein, setzte sich und strich sich das Haar aus der Stirn. » Ja, das könnte man so sagen. Frieden « , wiederholte er, als höre er das Wort zum ersten Mal. » Den größten Teil meines Erwachsenenlebens habe ich ihn gehasst. Verdientermaßen. Nach dem Tod meiner Mutter hat er mich nämlich aus dem Haus gejagt. «
    » Wie alt waren Sie? « , fragte ich mitfühlend und wunderte mich, wie jemand so herzlos sein konnte.
    » Ich stand kurz vor meinem Schulabschluss. «
    » Den haben Sie trotzdem gemacht, oder? «
    » Ja, mit der Hilfe von Freunden, die mich bei sich wohnen ließen. «
    Er machte eine längere Pause, doch ich wollte ihn nicht unterbrechen.
    » In vieler Hinsicht hat Richard mich zu dem Mann geformt, der ich heute bin « , fuhr er fort. » Ich wurde hart und lernte es, Nackenschläge wegzustecken – sonst hätte ich kaum überlebt. Das Militär war das Beste, was mir zu dieser Zeit passieren konnte. Ich war gezwungen, ein Mann zu werden und selbst die Verantwortung für mein Leben zu übernehmen, statt mich auf andere zu verlassen. «
    » Hatten Sie später noch Kontakt zu Ihrem Stiefvater? «
    Er wandte den Blick ab und hob die Schultern. » So wenig wie möglich. «
    Ich nippte an meinem Tee. Das war ein schwieriges Gespräch und so vollkommen verschieden von dem, das ich zuvor mit Abby geführt hatte.
    » Ich kam zu Dylans Beerdigung nach Cedar Cove zurück « , erzählte er. » Auch das ist bereits Jahre her. « Dann schien ihm aufzugehen, dass ich keine Ahnung hatte, wovon er redete. » Dylan war mein Stiefbruder. Wir sind gut miteinander ausgekommen. Ich habe von Anfang an akzeptiert, dass er immer der Lieblingssohn sein würde, und das war okay. «
    » Was wurde aus Ihrem Stiefvater, nachdem er Dylan verloren hatte? «
    Josh schüttelte den Kopf. » Ganz offen, ich weiß es nicht. Ich bin nach der Beerdigung gleich zum Flughafen zurück, und dann hörte ich nichts mehr von Richard, bis eine seiner Nachbarinnen, eine alte Freundin von mir, sich mit mir in Verbindung setzte. «
    Deswegen war er also zurückgekehrt.
    » Allerdings bin ich nicht so sehr aus Sorge um ihn hergekommen, sondern weil ich mir ein paar persönliche Sachen meiner Mutter sichern wollte. Jobmäßig passte es außerdem gerade gut, und diese Freundin machte es überdies sehr dringend, schien es für wichtig zu halten, dass ich komme. Ich persönlich hielt es für reine Zeitverschwendung, aber ich willigte ein. «
    » Und jetzt? «
    » Nun, ich bin froh, gekommen zu sein. Richard hat mir einige der Andenken, die meiner Mutter gehörten, ausgehändigt … «
    Joshs Blick wurde weich. Ich war nicht sicher, ob es am Wein oder an den Ereignissen des Nachmittags lag. » Und ich habe begriffen, dass er meine Mutter aufrichtig geliebt hat. «
    » Und Sie ebenfalls. « Instinktiv begriff ich, dass die Mutter das Band zwischen diesen beiden Männern darstellte und die Liebe zu ihr sie schließlich zusammenbrachte. Eine tröstliche Vorstellung. Die Liebe hatte Josh und seinen Stiefvater über das Grab hinaus berührt – genau wie bei mir und Paul.
    » Ich habe meine Mutter sehr geliebt « , murmelte Josh. » Und ich wünsche heute, dass ich mir mehr Mühe mit Richard gegeben hätte. « Ehrliches Bedauern schwang in seiner Stimme mit.
    » Hauptsache, Sie haben Ihren Frieden mit ihm gemacht. «
    Josh nickte, schien tief in Gedanken versunken.
    » Was geschieht jetzt? « , fragte ich.
    » Sobald der Coroner den Leichnam freigegeben hat, kümmere ich mich um die Beerdigung « , erwiderte er sachlich.
    » Dann bleiben Sie also noch ein paar Tage? «
    » Nein, ich reise wie geplant ab. «
    Meine Überraschung stand mir offenbar ins Gesicht geschrieben, denn er fügte hinzu: » Richard wünschte keine Trauerfeier. Für mich gibt es hier also nichts mehr zu tun. Wenigstens habe ich die Sachen, die einst meiner Mutter gehörten. «
    » Das freut mich für Sie, Josh. «
    Er nickte und trank einen Schluck Wein, bevor er das Glas auf den Tisch zurückstellte.
    » Ich fahre besser zum Beerdigungsinstitut, bevor es schließt. Wirklich gebraucht werde ich dort zwar nicht, aber ich sollte trotzdem vorbeischauen. «
    Er stand auf und zögerte, als sei ihm gerade etwas eingefallen,

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