Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
Vom Netzwerk:
Fruchtpunsch. Nenn mir eine Flüssigkeit, und ich habe sie gesehen.
    » Oh. «
    Okay, du bist hier, und ich freue mich, dich zu sehen.
    » Ich bin froh, dass ich gekommen bin. «
    So siehst du allerdings nicht aus. Dein Augen-Make-up ist verschmiert und deine Nase leuchtend rot. Du solltest dich vor der Hochzeit deines Bruders besser gründlich herrichten, sonst werden dich die Gäste fragen, ob jemand gestorben ist. Sie brach in Gelächter aus. Ups, ein schlechter Witz.
    Abby wandte den Blick ab.
    Lächeln, Abby, lächeln. Ich will, dass du ein gutes Leben hast. Ich will wissen, ob du imstande bist, diesen Unfall endgültig abzuhaken und das Leben für uns beide zu genießen.
    » Wie kann ich das?
    Weil ich dich darum bitte. Ich möchte nicht, dass du diese Schuld wie einen Klotz am Bein mit dir herumträgst.
    Das wollte Abby eigentlich ebenfalls nicht.
    Du weißt, wo dein Problem liegt, nicht wahr?
    Abby scharrte verlegen mit den Füßen. » Nun ja. Ich bin für deinen Tod verantwortlich. «
    Nein. Dich trifft keine Schuld, und außerdem lässt sich das, was geschehen ist, nicht ändern. Nein, dein Problem besteht darin, dass du dich so behaglich in deinem Kokon aus Schuldgefühlen und Selbstmitleid eingerichtet hast, dass du dich davor fürchtest, was dich jenseits davon erwartet. Die Vorstellung, glücklich zu sein, erschreckt dich zu Tode. Hoppla, schon wieder ein Versprecher. Hör zu, jeder stirbt einmal, also musst du darüber hinwegkommen.
    » Ich wünschte, ich wäre damals gestorben. «
    Das bist du aber nicht. Du lebst, also genieß das Leben. Warum bist du nicht verheiratet? Du solltest inzwischen einen Mann und zwei oder drei Kinder haben.
    » Sollte ich das? «
    Hatten wir das nicht so geplant?
    Abby schluchzte auf. » Nichts ist so gekommen, wie wir es gedacht haben. «
    Demzufolge, was andere mir erzählen, tut es das selten. Trotzdem ist es kein Grund, in Schuldgefühlen zu ertrinken. Und jetzt sag mir, dass du bereit bist, dein Leben zu leben. Ich will, dass du es bis zum Äußersten auskostest.
    » Ich wünschte, ich könnte es. «
    Abby!
    » Schon gut, schon gut. «
    Sie schrie die Worte fast. Zum Glück war niemand in der Nähe, der sie hören konnte.
    Okay, gut. Doch erst musst du etwas tun.
    » Was? «
    Es wird dir nicht gefallen.
    Abby ließ die Schultern hängen. » Es hat mit deinen Eltern zu tun, nicht wahr? «
    So ist es. Du musst zu ihnen gehen.
    Abby schüttelte den Kopf; wies den Gedanken sofort weit von sich. » Ich kann nicht, Angela, ich kann einfach nicht. Sie geben mir die Schuld … Deine Mutter bringt es nicht einmal über sich, mich anzusehen. «
    Sie muss dich sehen, mit dir reden. Tu mir den einen Gefallen. Um mehr bitte ich dich nicht.
    » Ich kann nicht. «
    Du musst es noch ein einziges Mal versuchen, Abs.
    » Wenn ich wiederkomme. «
    Nein. Heute. Jetzt.
    Abby schüttelte den Kopf. » Ich bin mit Patty und ein paar anderen zum Lunch verabredet, meine Mutter kommt auch mit. Ich habe keine Zeit. «
    Geh nach dem Lunch.
    » Kann ich meine Mutter mitnehmen? «
    Nein. Geh allein. Es wird nicht leicht werden, und ich kann nicht garantieren, dass Mom nichts Unfreundliches sagt oder tut. Egal, du tust es nicht ihretwegen, weißt du? Sondern deinetwegen. Wenn du nicht hingehst, wird sich nie etwas ändern.
    » Angela, ich kann nicht. Es tut mir leid, aber ich kann nicht. «
    Dann versprich mir, darüber nachzudenken. Mehr will ich nicht, okay?
    » Okay, ich denke darüber nach. « Sie zog ein Taschentuch aus der Tasche und putzte sich die Nase.
    Und keine Tränen mehr. Du klingst allmählich wie meine Mutter.
    Abby grinste.
    Schon besser. Jetzt geh und mach dir einen schönen Tag. Gratulier Roger von mir. Ich fand ihn immer wirklich süß.
    » Mache ich. Bye-bye, Angela. «
    Bis bald, rief Angela ihr nach. Vergiss nicht, dass du ein glückliches Leben führen musst. Für uns beide.
    Abby wandte sich vom Grab ab. War das alles wirklich passiert? Hatte sie eben mit ihrer toten Freundin gesprochen? Obwohl völlig verwirrt und merkwürdig benommen, fühlte sie sich doch, als sei ihr eine schwere Last von den Schultern genommen worden. Während sie langsam zu ihrem Auto zurückging, klingelte ihr Handy. Diesmal meldete sie sich.
    » Hallo, Mom. «
    » Tut mir leid, wenn ich störe, mein Kind. Ich wollte bloß wissen, wann du mich zum Lunch abholst. «
    Abby schaute auf die Uhr. » Wie wäre es mit halb zwölf? Patty hat vorgeschlagen, dass wir uns um zwölf treffen. Da bleibt uns noch

Weitere Kostenlose Bücher