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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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keine Erklärung dafür.
    In diesem Moment kamen Michelle und Ginger aus Richards Schlafzimmer zurück.
    » Er ist wach « , sagte Michelle. » Seine Lider haben geflattert, als wir ins Zimmer gekommen sind. «
    » Was meinen Sie? « , wandte sich Josh an die Hospizmitarbeiterin.
    Ginger antwortete ohne Zögern: » Keine achtundvierzig Stunden mehr, würde ich schätzen. «
    » So bald? «
    Josh dachte daran, dass er immer geglaubt hatte, Richard würde aus lauter Bosheit nicht sterben. Um ihm eins auszuwischen. Und um allen ein Schnippchen zu schlagen und zu beweisen, dass er mächtiger war als der Tod.
    » Haben Sie ihm das gesagt? « , fragte er.
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    » Hat er sich darüber aufgeregt, dass wir erneut das Hospiz angerufen haben? « Josh wandte Michelle fragend sein Gesicht zu.
    » Oh ja, aber er hat keine Kraft mehr zu brüllen. «
    » Er wollte, dass du ihn in Ruhe lässt, nicht wahr? «
    Sie lächelte wissend und nickte. » Er hat noch ein paar andere ausgesuchte Worte gebraucht, die ich lieber nicht wiederhole. «
    » Das ist wahrscheinlich besser so. «
    » Rufen Sie mich an, wenn eine Veränderung eintritt « , sagte Ginger. » Die Medikamente, die ich Ihnen gegeben habe, werden die Schmerzen lindern. Für eine Einlieferung ins Krankenhaus oder ins Hospiz besteht eigentlich kein Grund. «
    Josh brachte sie zur Tür. Als sie ihren Mantel anzog, hielt sie einen Moment inne. » Möglich, dass er schon schneller stirbt, heute Nacht oder morgen früh. «
    » Okay. Danke, dass Sie gekommen sind. «
    » Keine Ursache. Wie gesagt, ich bin in der Nähe … «
    » Nochmals vielen Dank für Ihre Bemühungen. «
    Nachdem sie gegangen war, erschien ihm das Haus unnatürlich still. Zögernd ging Josh hinüber zu Richards Schlafzimmer, öffnete behutsam die Tür.
    Das leise Knarren veranlasste Richard, die Augen aufzuschlagen. Matt musterte er Josh, der am Fußende des Bettes stehen blieb.
    » Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du sollst verschwinden « , murmelte sein Stiefvater.
    Josh rückte näher an ihn heran, um ihn verstehen zu können. » Ich gehe bald, keine Sorge. Ich bin weg, bevor du es merkst. «
    » Dann geh jetzt. «
    » Okay, wenn du es so willst. «
    Richard schloss die Augen und sog mühsam Luft in seine Lungen. Sein Atem ging schwach und abgehackt.
    » Ich musste gerade eben an Moms Tod denken « , sagte Josh leise.
    Augenblicklich füllten sich Richards Augen mit Tränen, und er wischte sich mit der Hand übers Gesicht. Josh sah ihm an, dass er sich schämte.
    » Ich vermisse sie immer noch « , flüsterte der Kranke, und man hörte ihm an, wie schwer ihm das Sprechen fiel. » Kein Tag vergeht, ohne dass ich an Teresa denke. «
    » Ich schulde dir Dank für die Freude, die du in ihr Leben gebracht hast. Hoffentlich weißt du, wie sehr sie dich geliebt hat und wie glücklich sie in der Ehe mit dir war. Und ich werde dir ewig dankbar sein, dass du dich um sie gekümmert hast, vor allem gegen Ende ihres Lebens. «
    Bei diesen Worten begannen Richards Tränen in Strömen zu fließen; rollten über seine bleichen, ausgezehrten Wangen und hinterließen feucht schimmernde Spuren auf seinem stoppligen Kinn.
    » Teresa zu begegnen war das Beste, was mir je passiert ist … Mir und Dylan. «
    Er verstummte, als würden seine Gedanken in die Vergangenheit abgleiten. Erst als Josh sich zum Gehen wandte, fing Richard wieder zu sprechen an. » Ich habe geglaubt, sie gesehen zu haben … «
    » Wann? « , fragte Josh leise.
    » Letzte Nacht. Sie stand am Bettende, durchscheinend wie ein Geist. Ich konnte durch sie hindurch bis zur Wand schauen. «
    » Hat sie etwas gesagt? « , fragte er, obwohl er sicher war, dass Richard aufgrund der starken Medikamente halluzinierte.
    » Gesprochen hat sie nicht, aber trotzdem meinte ich sie hören zu können. Sie sagte, dass sie und Dylan auf mich warten. «
    Josh nickte.
    » Ich habe keine Angst vor dem Tod. « Der trotzige Ausdruck in Richards Augen unterstrich seine Worte. » Ich bin bereit zu gehen. Jederzeit. «
    » Das ist gut. «
    » Ja, das ist gut « , wiederholte Richard und schloss die Augen.
    Einen irrwitzigen Moment lang glaubte Josh, er sei in diesem Augenblick gestorben, doch dann sah er, dass Richards Brust sich hob und senkte.
    Hatte er es nicht gewusst? Richard Lambert war zu boshaft, um zu sterben.

25
    A bby stand vor der Hotelzimmertür ihrer Eltern und wartete. Niemand antwortete, also klopfte sie erneut, diesmal lauter. Wieder

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