Rose
Bauchnabel, bevor es weiter, wie ein kleiner Bach, zwischen ihren Schenkeln in die Wanne floss.
„Ein bisschen Blut gehört halt dazu. So, siehst du, da sind sie ja schon.“ Er schnitt ihr mit fachmännischer Präzision die Stimmbänder durch, sehr darauf bedacht, dass Nicole am Leben blieb, denn wenn nicht, wäre ja der ganze Aufwand umsonst gewesen. Nach der Operation nähte er sie mit sechs Kreuzstichen wieder zu. Er fühlte ihren Puls und Gott sei Dank war er noch da, und das sogar ziemlich kräftig.
„Ich wusste doch, dass du eine Kämpfernatur bist.“
Er ging in die Küche und nahm sich eine Plastik-Einkaufstüte und einen Schwamm. Er saugte das Blut, das sich zu Nicoles Füßen gesammelt hatte, mit dem Schwamm auf und drückte die rote Flüssigkeit in die Tüte. Danach verknotete er die Tüte, ging zurück in die Küche, öffnete das Eisfach und legte sie hinein. Wieder im Bad angekommen, nahm er den Stöpsel aus der Wanne und griff sich die Dusche.
„Dann wollen wir dich mal wieder sauber machen. Wie magst du es am liebsten? Heiß oder kalt? Ich denke, wir werden dich kalt abduschen, damit sich das Blut besser löst.“
Er stellte das Wasser an und das restliche Blut verschwand im Abfluss. Nachdem er sie gewaschen hatte, trug er sie ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett. Er ging zum Kleiderschrank. „Wollen wir doch mal sehen, was wir hier für dich finden.“ Er suchte nach einem Kleid, denn das war ein Kleidungsstück, das er Nicole am leichtesten anziehen konnte.
„Hier, das ist doch schön.“ Er hielt ein blumiges Sommerkleid in seinen Händen. „Darin wirst du aber hübsch aussehen.“ Vorsichtig streifte er dem scheinbar leblosen Körper das Kleid über. Vom Bettdeck zog er den Bezug ab und schnitt aus ihm mit dem Skalpell 12 lange Streifen heraus. Er setzte sich neben Nicole aufs Bett und fing an, aus jeweils drei Streifen einen Zopf zu flechten. Nachdem er die vier Zöpfe fertig geflochten hatte, fesselte er Arme und Beine seines Opfers an das Bett. Zufrieden stand er nun am Bettende, stemmte seine Arme in die Hüfte und sagte:
„Jetzt kannst du nicht mehr schreien und weglaufen kannst du auch nicht mehr. Ich würde sagen, du gehörst jetzt ganz und gar mir. Und wir werden noch viel Spaß haben, na ja, ich auf jeden Fall.“ Er war so stolz auf sich. Es war schon fast zu einfach. Es störte ihn auch nicht, dass sie sich nicht gewehrt hatte, aber vielleicht kommt das ja noch.
„Erst einmal wirst du noch zu schwach sein um dich zu wehren, dann wirst du mitbekommen, dass ich dir die Stimme genommen habe. Spätestens dann wird dir klar, mit wem du es zu tun hast. Vielleicht wirst du versuchen, dich zu befreien, vielleicht werde ich es dir auch ermöglichen. Du wirst, und das hoffe ich doch sehr, dich dafür rächen wollen, was ich deiner Mutter und dir angetan habe. Dann haben wir den finalen Akt erreicht. Dann, wenn du wirklich gut warst, werde ich dich von deinen Leiden erlösen und du darfst dann ein Teil meines Kunstwerkes werden.“
Er gähnte und streckte seine Arme dabei in Luft. „Nun bin ich aber auch müde, war ein anstrengender Abend, nicht nur für dich. Ich liege im Wohnzimmer, wenn du was brauchst, ruf einfach. Huch!! Das kannst du ja nicht mehr.“ Lachend ging er ins Wohnzimmer und legte sich auf das Sofa. Innerhalb von wenigen Minuten schlief er ein.
Claudia und Vincent
Vincent suchte verzweifelt einen Parkplatz, es war ja nun nicht so, dass es keinen gab, doch wollte er einen haben, der am besten genau vor dem kleinen italienischen Restaurant war. Nicht weil er mit seiner aufgemotzten Mercedes S-Klasse angeben wollte, sondern in der Hoffnung, dass Claudia mit ihm zusammen nach Hause fahren würde.
„Ganz ruhig, Vincent, du hast noch genug Zeit, es wird schon noch jemand wegfahren und dir Platz machen.“ So wirklich glaubte er nicht daran, doch so sprach er sich halt Mut zu und was noch wichtiger war, so vermied er es auszuflippen, denn er war nicht gerade der Mensch, der die Geduld erfunden hatte.
„Du hättest es ja wissen müssen, Köpenick, Freiheit 15 um kurz vor acht. Da wirst du wohl doch noch eine Weile laufen müssen. Scheiße!! Warum bin ich nicht früher losgefahren. Wenn ich Pech habe, komme ich auch noch zu spät.“ Doch gerade als er aufgeben und weiter weg fahren wollte, wurde ein Parkplatz frei.
„Na, klappt doch, muss man sich erst aufregen?“, sagte er zu dem ausparkenden Fahrzeug. „Perfekter Parkplatz, noch näher dran und ich würde
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