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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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geht um euer Leben.“ Er machte eine kurze Pause, um Claudia die nötige Zeit zu geben, dass zu verstehen und was noch wichtiger war, es zu verarbeiten.
    Claudia zuckte mit den Schultern. Dieses Zucken war pure Resignation. Sie hatte ja eh keine andere Alternative und das wurde ihr in diesem Augenblick auch bewusst.
    „Also, wie geht es jetzt weiter?“
    „Du gehst jetzt erst mal ins Bad und machst dich frisch. Das wird dir helfen, wieder klare Gedanken zu fassen. Danach packst du für dich und deine Tochter ein paar Sachen ein. Es müssen nicht viele sein. Nur für die ersten zwei, drei Tage. Kerstin wird schon aufs Revier gebracht, dort wirst du sie auch wiedersehen.“
    „Ja, du hast bestimmt Recht“, sagte sie nur, stand auf und ging noch leicht benommen ins Bad. Vincent hörte wenig später, wie die Dusche ansprang. Er ging zur Badezimmertür und klopfte an. „Claudia? Ist alles in Ordnung?“
    „Nichts ist in Ordnung!“ Er hörte, dass sie weinte und das war auch gut so, denn so wusste er, dass sie anfing, das eben Gesagte zu verarbeiten. Er störte sie auch nicht weiter, sondern ging in die Küche, wo immer noch der Kaffee stand, den Claudia gekocht hatte. Dann goss er sich eine Tasse ein und nahm erst mal einen großen Schluck. Nun setze er sich und legte sein Handy auf den Küchentisch.
    Er war so müde. Doch sein Adrenalinspiegel erlaubte es nicht, dass er sich entspannen konnte. Vincent fing an, den ganzen Fall nochmals in Gedanken durchzuspielen. Er schaffte es aber nicht, irgendwelche Zusammenhänge zu finden. Das lag aber zum größten Teil daran, dass er zu besorgt war. Er musste erst mal Claudia und Kerstin in Sicherheit wissen, dann könnte er wieder vernünftig und ohne Emotionen an dem Fall weiterarbeiten.
Das Telefonat
    Sein Handy klingelte und ohne auf das Display zu schauen, nahm er den Anruf entgegen.
    „Ja, was gibt es denn!“, sagte er schwer genervt, weil er dachte, dass Thomas ihn stören würde.
    „Vincent, was bist du denn so unfreundlich?“ Vincent zuckte zusammen. Es war die Stimme des Killers, die am anderen Ende ruhig und gefasst war, ja, sie klang so, als ob sie sich schon ewig kennen würden.
    „Was wollen Sie? Und woher haben Sie diese Nummer?“ Das war das Einzige, was Vincent in diesem Moment einfiel.
    „Vincent, das ist doch völlig nebensächlich, woher ich deine Nummer habe. Und was ich will?  Ich will dich. Nicht, dass du mich falsch verstehst. Ich will dich nicht töten, sondern ich will dich als meinen Gegner. Du bist in meinen Augen der einzige, der es schaffen könnte, mich aufzuhalten. Ich glaube nicht wirklich daran, doch die Chance besteht. Natürlich werde ich es dir nicht einfach machen, so viel sei schon mal gesagt. Doch ich will, dass du weißt, mit wem du es zu tun hast. Ich weiß ja auch, wer du bist und somit solltest auch du wissen, wer ich bin. Das ist doch nur fair, oder?“
    Vincent wusste erst gar nicht, wie er sich verhalten sollte. Sollte er Stärke zeigen und ihn bedrohen, oder sollte er lieber versuchen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen, um zu begreifen, wie er tickt. Er entschied sich für letzteres.
    „Ja, das ist es wohl.“
    „Vincent“, unterbrach ihn die Stimme, „wenn du versuchen solltest, mir etwas vorzuspielen, werde ich unseren Kontakt sofort wieder abbrechen und damit würdest du wieder allein da stehen. Glaube mir, ich werde es sofort merken. Es liegt an dir. Ich will, dass du mich als würdigen Gegner siehst und nicht als einen kranken Psychopathen. Ich weiß, dass du so über mich denkst. Also, Vincent, wie entscheidest du dich?“
    Dann beendete Michael das Gespräch.
    Vincent wusste, dass der Killer es ernst meinte. Doch er hatte noch keinen Plan, wie er jetzt weiter vorgehen sollte. Er entschied sich dafür, erst mal keinem von diesem Gespräch zu erzählen, nicht einmal Thomas. Er durfte es auf keinen Fall riskieren, den Typen zu verärgern.
    Claudia kam in die Küche. Sie hatte sich eine Jeans und eine weiße Bluse angezogen. In ihrer Hand hielt sie eine kleine Reisetasche. Sie setzte sich gegenüber von Vincent auf die kleine Eckbank.
    „Claudia, möchtest du auch einen Kaffee? Oder wollen wir los?“
„Ich will jetzt zu meiner Tochter, bitte.“ Ihre Stimme war leise, aber bestimmend.
Vincent stand auf und ging zur Küchentür. Er drehte sich um und wartete darauf, dass Claudia zu ihm kam. Doch sie blieb sitzen. Sie hatte einen Ausdruck von Angst und Verständnislosigkeit in ihrem Gesicht.
    „Was ist denn

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