Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
Vom Netzwerk:
Mal zu bersten. Der Kaffee floss in kleinen Bächen Richtung Bordstein.
    Vincent wollte nicht glauben, was er sah. Beide Männer waren tot. Ihre Kehlen waren so weit durch geschnitten, dass sie fast ihren Kopf verloren hätten. Der Mörder hatte ihre Köpfe so platziert, dass Vincent direkt in ihren Hals schauen konnte.  Die Augen waren bei beiden weit aufgerissen, doch ihre Münder schienen zu lächeln. Als er Paul gesehen hatte, war das an Ekel kaum zu übertreffen, doch das hier war tausendmal schlimmer. Es waren nicht die tiefen Schnitte, sondern das, was der kranke Typ danach mit ihnen gemacht hatte. Vincent griff zu seinem Handy und rief erst Thomas an, und der holte die Kavallerie.
    Vincent hingegen eilte zurück zu Claudia, weil er befürchtete, dass der Mörder schon bei ihr sein könnte. Da war es wieder, das ungute Gefühl, doch jetzt tausendmal schlimmer als beim ersten Mal. Er klingelte erneut bei Claudia. Die Haustür öffnete sich sofort.
    Vincent überlegte nicht lange. Er stieß die Tür auf und rannte so schnell er konnte die Treppen hinauf. Auch ihre Wohnungstür war nur angelehnt. Er griff nach seiner Waffe, die er in seinem Hosenbund hatte. Langsam öffnete er die Tür und schaute vorsichtig in den Flur. Noch bevor er ihn betrat, kam aber schon Claudia aus der Küche. „Wo bleibst du denn?“ Sie erschrak fürchterlich, als sie ihn mit seiner Waffe in der Hand sah. Vincent steckte schnell seine Waffe zurück in seinen Hosenbund. Er ging in den Flur, schloss die Wohnungstür und verriegelte sie.
    Dann ging er auf sie zu, nahm sie in den Arm und drückte sie. „Vincent, was ist denn los mit dir?“
    „Meine Kleine, jetzt ist es zu spät. Egal, wie du dich entschieden hast. Ich bin nun für dich verantwortlich. Du und deine Tochter, ihr seid beide in großer Gefahr.“
    Claudia schaute ihn verständnislos und gleichzeitig ängstlich an. Sie wollte gerade ansetzten, um etwas zu sagen, doch Vincent war schneller.
    „Ich weiß ja, dass du durcheinander bist und bestimmt viele Fragen an mich hast. Doch jetzt geht es darum, zügig zu handeln. Ist das in Ordnung für dich?“
    Claudia nickte nur.
    „Gut so. Als Erstes müssen wir jetzt deine Tochter finden. Wo ist sie? Und wie heißt sie?“
    „Sie ist bei ihrer Freundin Susanne und heißt Kerstin.“
    „Weißt du, wo sie wohnt?“
    „Ja, natürlich. In der Ritterstraße in Kreuzberg.“ Vincent griff zu seinem Handy und rief Thomas an. Er gab ihm die Adresse und befahl ihm, dass er einen Streifenwagen losschicken solle, um Kerstin abzuholen und sie aufs Polizeirevier bringen zu lassen. Thomas fragte erst gar nicht nach Wieso und Warum, sondern befolgte den Auftrag, den er von Vincent bekommen hatte.
    Vincent nahm Claudia an die Hand und führte sie in ihr Wohnzimmer. Sie setzte sich auf die kleine Rundecke und Vincent kniete sich direkt vor sie. Er hielt immer noch ihre Hand.
    „Die beiden Männer vom BND sind tot. Der Killer weiß jetzt, wo ihr wohnt und ich kann und werde es nicht zulassen, dass er dir oder deiner Tochter etwas antun wird.“
    Claudia wusste gar nicht, wie sie reagieren sollte. Sie fühlte sich wie ein kleines Kind, dass in einem tiefen dunklen Wald ausgesetzt wurde und nicht mehr wusste, wie sie nach Hause kommen sollte.
    Tränen der Angst liefen über ihre Wangen und tropften auf ihre Oberschenkel. Sie liebte diesen Mann, doch in diesem Moment wünschte sie sich, dass sie ihn nie getroffen hätte. Es war jedoch zu spät. Er kniete vor ihr und hielt ihre Hände. Und das fühlte sich gut an. Diese Hände, die sie berührten, führten sie langsam aus dem finsteren Wald. Sie holten sie zurück. Und diese starken Hände waren es, die es ihr ermöglichten, endlich wieder klar zu denken.
    „Vincent, was soll ich denn jetzt machen?“
    „Pass auf, meine Kleine, ich werde dich und deine Tochter beschützen. Ich werde dafür sorgen, dass dieser Typ hinter Gitter kommt. Ich werde dich mit aufs Revier nehmen und wir werden einen geheimen Ort finden, wo ihr euch erst einmal verstecken könnt.“
    „Was ist denn mit meiner Arbeit? Ich muss doch morgen arbeiten. Ich habe doch noch so viel zu erledigen. Kerstin muss zur Schule und.....“
    Vincent unterbrach sie, indem er ihre Hände fest zusammendrückte.
    „Das sollten jetzt deine kleinsten Probleme sein. Claudia, es ist wirklich ernst. Wir haben es hier mit einem Psychopaten zu tun, und der ist unberechenbar. Es geht jetzt in erster Linie darum, dich und Kerstin zu schützen. Es

Weitere Kostenlose Bücher