Rose
der damaligen Zeit war schon lange nicht mehr zu sehen. Michael steuerte direkt auf den Kamin zu. Er musste sich leicht bücken, um sich nicht den Kopf zu stoßen, doch im Kamin selbst konnte er wieder aufrecht stehen.
Er beugte sich nach vorne und schaute in einen weiteren Scanner. Dieser Scanner tastete die Netzhaut von Michaels Auge ab. Die Wand, vor der er stand, bewegte sich plötzlich und wanderte wie von Geisterhand erst nach hinten und dann nach rechts. Sie gab einen weiteren Raum frei. Dieser war über 100 Quadratmeter groß. In diesem Raum gab es noch eine weitere Tür aus Metall. In der Mitte des Raumes stand ein Obduktionstisch, so einen, den man auch in der Gerichtmedizin hatte.
Der Fußboden war mit hellblauen Fliesen ausgelegt und hatte unter dem Tisch eine Bodenentwässerung. Durch diesen Gully waren schon so einige Liter Blut geflossen. Das Beste daran war, das Michael diesen Raum nicht einrichten musste, denn den gab es schon. Auch der Obduktionstisch war schon da. Der ursprüngliche Besitzer musste ein interessantes Hobby gehabt haben.
Michael hatte diesen Raum zufällig entdeckt. Damals wollte er Feuer im Kamin machen und dabei hatte er gesehen, dass der Qualm nicht nur nach oben abzog. Die Freude war riesig, als er das erste Mal diesen Raum - oder besser gesagt - dieses Laboratorium betrat.
Er brauchte nur noch das Tiefkühlhaus wieder flott zu machen. Innerhalb kürzester Zeit hatte er ein perfekt eingerichtetes Labor. Genau richtig für sein Kunstwerk.
Die hellen Neonröhren spiegelten sich in dem Edelstahltisch. Er trug Nicole zu dem Tiefkühlhaus und öffnete die Metalltür. Kalter Nebel trat aus dem Kühlhaus und ergoss sich über die blauen Fliesen.
„Hallo Leute, darf ich euch Nicole vorstellen. Sie wird sich gut in die Gruppe einfügen, das verspreche ich euch.“
Er betrat das Kühlhaus. Links und rechts waren Aluminiumschienen an der Decke angebracht. Große Fleischerhaken hingen an diesen Schienen. Elf Opfer hingen schon an den Haken. Es schauten nur noch die Spitzen der Haken aus den Brustkörben der Leichen heraus. Die Kadaver waren alle nackt und hatten eine weiß-bläuliche Hautfarbe. Obwohl die Haken direkt durch sie hindurchgestochen worden waren, war kein Blut zu sehen. Die Füße berührten nicht den Boden. Es waren vier Frauen, sechs Männer und ein Kind. Sie hingen in der Reihenfolge, wie Michael sie getötet hatte.
Nun nahm er einen Fleischerhaken von der rechten Schiene und verließ wieder das Kühlhaus. „Ein wenig müsst ihr euch noch gedulden, ich muss Nicole noch fertig machen, dann bringe ich sie euch.“
Er legte den Haken neben den Tisch und legte Nicole auf den selbigen. Er streckte sich, denn Nicole war kein Fliegengewicht. Danach ging er zurück und holte den Koffer mit dem Blut und seine Skalpelle. Den Rest hatte er in der Wohnung liegen lassen, hier brauchte er so etwas nicht. Als er das Labor wieder betrat, schloss er die Steintür hinter sich.
„So, meine Kleine, dann wollen wir mal die anderen nicht so lange warten lassen.“
Er zog sie komplett aus. Als sie so vor ihm lag, streichelte er ihr nochmals durchs Haar und drehte sie dann auf den Bauch. Dabei rutschte ihr linker Arm vom Tisch und baumelte in der Luft.
„Na du wirst doch nicht abhauen wollen.“
Nach diesem Satz musste er unweigerlich loslachen. Er lachte so laut, dass dieses Lachen in dem Raum wiederhallte. Hier in diesem Haus konnte er endlich laut sein, denn hier war er alleine und musste nicht vorsichtig sein. Das Lachen wurde schnell zu einem schrillen Kreischen. Er war völlig außer sich. Es lag nicht daran, dass er mit Nicole so viel Spaß hatte, sondern daran, dass er endlich mal aus sich herauskommen konnte. Mit diesem Lachen und Kreischen verhöhnte er seine Opfer und gleichermaßen auch seine Verfolger. Er war unschlagbar und das musste raus. Es dauerte mehrere Minuten, bis er sich wieder gefangen hatte. Nun war er völlig relaxt, denn die ganze Anspannung der letzten Tage war mit dieser Aktion von ihm abgefallen.
„Ahhh! Jetzt geht es mir besser. Danke, Nicole.“
Er nahm sich den Haken und setzte die Spitze zwischen ihren Schulterblättern direkt rechts neben der Wirbelsäule an.
„Das könnte jetzt etwas weh tun“, sagte er zu ihr und rammte mit voller Wucht den Haken in ihren Rücken. Doch er schaffte es nicht, den Haken komplett durch ihren Körper zu drücken, die Spitze stieß an eine Rippe von Nicole und verhinderte somit den Durchstoß.
„Oh, das tut mir
Weitere Kostenlose Bücher