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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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das gut oder schlecht war. Er zog sich seine Hose wieder an und eilte aus der Toilette. Vincent rannte durch die Eingangshalle und verließ das Hotel. Er lief zügig zu seinem Auto, das auf dem Parkplatz vor dem Hotel stand und setzte sich hinein. Völlig außer Atem verschloss er die Türen und legte sein Handy auf seinen Schoß. Er hatte jetzt noch gute zwei Minuten, um wieder einen normalen Puls zu erlangen.
    Da klingelte es auch schon wieder. Vincent atmete einmal tief durch und drückte auf den grünen Hörer.
    „Danke“, sagte er.
„Schon gut. Ich kann das verstehen, dass man auf sich auf dem Klo nicht so wohl fühlt. Doch nun zu dem, was ich wirklich will. Ich bin dabei, ein Kunstwerk zu schaffen. Wie du sicher schon mitbekommen hast, bin ich ein Mensch, der keinerlei Mitleid empfindet. Was meine Arbeit äußerst leicht macht. Ich bin gnadenlos und darauf bin ich auch stolz. Das mag sich für dich krank anhören, doch ich will, dass du mich verstehst.“
„Das hört sich wirklich so an. Sei mir nicht böse, du wolltest, dass ich ehrlich bin.“
„Kein Problem. Ich wäre jetzt sauer geworden, wenn du nicht so reagiert hättest. Doch nun zurück zu meinem Kunstwerk. Ich weiß, dass du alles versuchen wirst, das zu verhindern. Und ich will, dass du auch wirklich alles gibst.“
„Darauf kannst du wetten. Ich werde dich zur Strecke bringen.“
„Ich warne dich, Vincent, wenn du mich enttäuschen solltest, werde ich dich bestrafen und das wird dich wirklich treffen.“
Vincent wusste, dass er die Drohung ernst nehmen musste, auch wenn Michael ganz ruhig mit ihm sprach. Es war fast so, als ob sich Freunde unterhalten würden.
    „Michael, du willst mir doch bestimmt mehr über dein Kunstwerk erzählen.“
„Vincent, ich bitte dich. Das war doch recht plump. Ich weiß, dass kannst du besser. Du weißt doch, dass ich dir darüber nichts erzählen werde. Also, tu dir selbst ein Gefallen und lass das in Zukunft.“
„Versuchen musste ich es doch.“
„Du kannst dich doch noch an die beiden vom BND erinnern. Wenn du mich sauer machst, und du bist kurz davor, dann musst du auch mit den Konsequenzen leben. Ist das jetzt bei dir angekommen?“
    Jetzt merkte Vincent, dass er gerade einen Fehler gemacht hatte. Er hatte das Gespräch einfach zu leicht genommen.
    „Weißt du, ich beobachte dich schon eine ganze Weile. Du bist hier in Berlin der beste Bulle, doch in mir hast du deinen Meister gefunden. Ich weiß alles über dich und ich werde dafür sorgen, dass du mit mir in die Geschichte eingehen wirst. Ich werde dir eine Hauptrolle in meinem Spiel geben. Und wenn du alles richtig machst, erreichst du einen Status, der unerreichbar sein wird.“
„Wirst du mich töten?“
„Das war mal eine sehr gute Frage. So kommen wir zusammen. Ich weiß noch nicht, ob ich dich töten werde. Im Grunde liegt es an dir selbst. Wenn du meine Erwartungen erfüllst, kannst du das hier locker überleben.“
Vincent wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Er hatte zwar noch so viele Fragen, doch er befürchtete, dass er Michael die falschen stellen könnte und damit sein und das Leben seiner Freunde riskieren könnte.
    „Vincent, bist du noch da?“
„Klar bin ich noch da. Das Problem ist nur, dass ich noch so gar nichts über dich weiß. Ich kenne deine Arbeit. Ich weiß, dass du gnadenlos bist und ich weiß, dass du weißt, was ich von dir halte. Was ich dir aber lassen muss, ist, dass du bis jetzt noch keinen Fehler gemacht hast. Ich frage mich, ob du ehrlich zu mir bist oder ob du nur mit mir spielst.“
„Siehst du, deshalb telefonieren wir ja miteinander. Ich weiß, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Ich brauche aber eine Herausforderung, sonst wird mir das Spiel einfach zu langweilig. Ich suchte einen Gegner, um das Ganze interessanter zu gestalten. Ich kann dir sagen, dass ich dich niemals anlügen werde. Und ob ich mit dir spiele? Natürlich tue ich das.
    Siehst du, in jedem Comic gibt es einen Bösewicht und einen Helden.“
„Also willst du tatsächlich, s ich dich festnehme?“
„Nein, wenn du mich wirklich fassen solltest, wirst du mich nicht festnehmen, sondern du wirst mich töten wollen. Du wirst lernen, mich abgrundtief zu hassen. Ich werde dir zeigen, dass echter reiner Hass der größte Motivator ist. Ich werde dir Schmerzen zufügen, die so heftig sein werden, dass du lieber sterben möchtest, als sie zu ertragen. Wenn du diese Phase des Schmerzes überstanden hast, und ich bin mir sicher,

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