Rose
konnte er sich sicher sein, dass er ihm auch helfen würde. Das war einfach unbezahlbar.
Das Telefonat II
Vincent wachte nach vier Stunden Schlaf auf und musste sich erst einmal orientieren. Er begriff nicht sofort, dass er in dem Bunker war. Langsam richtete er sich auf und schaute auf seine Armbanduhr. Es war 14.27 Uhr. Er streckte sich und stand auf. Als er in das Wohnzimmer kam, sah er, dass Thomas eingeschlafen war. Dennis saß immer noch im Sessel und starrte auf die Metalltür. Claudia und Kerstin waren nicht da. Er ging zu Dennis.
„Und? Was Aufregendes passiert?“
„Nein, zum Glück nicht.“
„Claudia und Kerstin sind vor zwei Stunden rübergegangen, sie werden bestimmt schlafen.“
„Ja, bestimmt.“
Vincent musste ganz dringend pinkeln, doch wollte er nicht, dass Claudia und Kerstin aufwachen, wenn er den Raum betreten würde. Er wollte auch nicht, dass sie ihn hören, wenn er auf Toilette sitzt, denn die Räume waren recht hellhörig. Vincent schüttelte Thomas an der Schulter, der sofort hochschreckte.
„Alter, willst du mich killen oder was?!“
„Psst, leise, Claudia und Kerstin schlafen.“
„Ja, entschuldige bitte, doch nächstes Mal kannst du mich auch sanfter wecken, okay?“
„Natürlich, nächstes Mal werde ich dich wach küssen, mein kleiner schwuler Freund.“
„Ha, ha, sehr witzig. Außerdem bist du nicht mein Typ. Also, ich würde ja lieber Dennis nehmen, der ist noch jung und knackig.“
Erschrocken drehte sich Dennis zu den beiden.
„Finger weg von meinem Arsch, sonst muss ich dich leider töten.“
„Schlag einfach zu... Baumaffe“, sagte Thomas. Alle mussten anfangen zu lachen und hatten Mühe, leise zu sein. Vincent war es, der sich als Erster wieder fing.
„Ich werde jetzt zu Claudia fahren und ihr die gewünschten Klamotten holen.“ Thomas zog seine Augenbrauen nach oben.
„Vincent, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Der Killer wird bestimmt schon auf dich warten und wenn er dich auch nicht gleich abschlachten wird, wird er dich auf jeden Fall verfolgen. Das willst du doch nicht. Oder?“
„Mist, du hast Recht. Was dann?“
„Was ist denn mit Dennis? Den kennt er noch nicht.“
„Nein, wir machen es ganz anders. Ich werde jetzt ins Präsidium fahren, denn ich muss ja eh noch zu Herrn Strauß und die ganze Aktion hier genehmigen lassen. Ist zwar schon zu spät, aber er muss es auf jeden Fall wissen. Dann werde ich gleich drei Streifenwagen zu Claudia schicken, denn er kann ja nicht gleich sechs Personen auf einmal töten. Sie werden dann alle in eine andere Richtung fahren. Er kann sich nicht dritteln.“
„So kenne ich dich. Wann bist du wieder hier?“
„Ich denke so in zwei Stunden.“
Vincent schaute zu Dennis. Der war ganz schön erleichtert, dass er nicht zu Claudia musste.
„Na, hast ganz schön Schiss gehabt, was?“, fragte Thomas Dennis. Der war nur in der Lage zu nicken. Thomas und Vincent lächelten sich an.
„Bis gleich.“
Als Vincent die Tür hinter sich zu gemacht hatte, lief er so schnell er konnte zum Empfang. Er stellte sich vor die Dame hinter dem Tresen und sagte nur: „Schnell Toilette!“
Sie zeigte nur auf ein Schild, das den Weg zur Toilette anzeigte. Vincent bedankte sich und versuchte so unauffällig wie möglich aufs Klo zu kommen. Endlich sah er die ersehnte Tür. Den Rest des Weges rannte er. Vincent stieß die Tür auf und schaffte es gerade noch so, seine Hose runterzuziehen und sich auf die Schüssel zu setzten. Mit einem Lächeln im Gesicht konnte er sich endlich erleichtern. Da klingelte plötzlich sein Handy. Die Rufnummer war unterdrückt. Ihm wurde auf einmal ganz mulmig zu mute.
„Hallo?“
„Hallo, Vincent, ich bin es mal wieder. Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich wieder melden werde. Und wie hast du dich entschieden?“
„Ich werde dich als Gegner sehen und das ist mein Ernst. Ich weiß ja, dass du gefährlich bist.“
„Das ist eine gute Entscheidung. Ich heiße Michael. Dass ich dir meinen Nachnamen nicht nennen werde, versteht sich wohl von selbst.“
„Schade eigentlich.“ Vincent hörte, wie Michael lachte.
„Michael, du hast mich gerade auf dem Klo erwischt, erlaubst du es mir, dass ich hier erst mal raus komme? Ich werde auch keine krummen Dinger machen.“ Das Lachen wurde lauter und auch Vincent konnte nicht anders, denn die Situation war einfach mal zu witzig.
„Ich rufe in fünf Minuten noch mal an.“ Dann legte Michael auf.
Vincent wusste nicht, ob
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