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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ins Leere.
    »Was ist denn los mit dir?«, fragte Travis.
    »Nichts.«
    »Irgendwas stimmt da nicht. So rote Wangen hast du nur, wenn du krank oder wütend bist. Also, welche dieser beiden Ursachen steckt dahinter?«
    »Weder die eine noch die andere.«
    »Wo ist Harrison?«
    »Im Bett.« Nähere Erklärungen gab sie nicht ab und erwähnte auch nicht, dass Harrison auf sie wartete – obwohl er sie so unhöflich von sich gestoßen hatte.
    »Ärgerst du dich, Mary Rose?«
    »Nein!«
    »Fauch mich nicht so an! Was bedrückt dich denn? Vielleicht kann ich’s in Ordnung bringen.«
    Travis würde sie nicht in Ruhe lassen, bevor sie seine Neugier befriedigte. Also musste sie ihm zumindest eine Halbwahrheit erzählen. »Ich habe was gegen arrogante Männer. Kannst du dieses Übel aus der Welt schaffen?«
    »Offensichtlich hat Harrison dich in Wut gebracht«, meinte er grinsend.
    »Bitte, geh jetzt! Ich möchte ungestört nachdenken.«
    Ohne ihre Forderung zu beachten, holte er die Kaffeekanne. »Will er dich zu irgendwas drängen, das du nicht willst?«
    »So etwas würde er niemals tun.«
    »Das dachte ich mir, aber ich wollte es von dir hören. Beantworte mir nur noch eine Frage, dann lasse ich dich mit deinen Gedanken allein. Liebst du ihn?«
    »O ja.«
    »Bist du sicher?«
    »Völlig sicher«, beteuerte sie lächelnd. »Er ist unhöflich und herrisch und arrogant und eigensinnig.«
    »Mehr kann sich ein Mädchen von einem Mann nicht wünschen.«
    »Und er ist sanft und gut und liebevoll.«
    Tränen glänzten in ihren Augen, was Travis nicht entging. »Weinst du, Mary Rose?«
    »Nein, natürlich nicht.« Erst jetzt wurde ihr das Wunder dieses Abends voll und ganz bewusst. Harrison liebte sie, und er würde sie bis zu seinem Lebensende lieben. Hatte er das nicht gesagt? Tief seufzte sie auf, und eine Träne rollte über ihre Wange, von Travis aufmerksam beobachtet. »Nun liebe ich ihn schon so lange …«
    Der träumerische Klang ihrer Stimme missfiel ihm. »Großer Gott, jetzt benimmst du dich wie eine richtige Frau. Klar, das sah ich kommen, aber ich war noch nicht drauf vorbereitet, und ich wünschte, du würdest mit diesem Unsinn aufhören.«
    »Und was ärgert dich am Verhalten einer Frau?«
    »Eben bist du noch wütend, im nächsten Augenblick lächelst du, und du schmollst und lachst gleichzeitig. Nie zuvor warst du so gefühlvoll, kleine Schwester, und das passt mir nicht.«
    Sollte sie sich entschuldigen oder nicht? Travis starrte sie an, und plötzlich sah er sie in völlig neuem Licht. Sie war nicht mehr das kleine Mädchen mit den aufgeschürften Knien, sondern eine schöne Frau.
    »Du bist hinter meinem Rücken erwachsen geworden, was?«, murmelte er.
    Da ihr wichtigere Dinge durch den Kopf gingen, achtete sie nicht auf die Worte ihres Bruders. »Willst du wissen, wann ich mich in ihn verliebt habe? Das weiß ich ganz genau …«
    Hastig unterbrach er sie. »Nein, ich will es nicht wissen. So was interessiert Männer nicht. Um Himmels willen, ich bin immer noch dein Bruder. Also möchte ich nicht hören, was womöglich mit dir geschehen ist.«
    »Zwischen Harrison und mir ist nichts passiert, was ich dir nicht erzählen könnte.«
    »Gott sei Dank! Und wenn’s so weit ist, will ich’s nicht erfahren. Hast du das verstanden, Mary Rose?«
    »Du bist genauso arrogant wie Harrison.«
    Diese Bemerkung ignorierte er, denn er fand es nicht so schlimm, wenn jemand arrogant war. Die Kaffeekanne in der Hand, ging er zur Tür, wo er sich noch einmal umdrehte. »Wenn er dir jemals weh tut, will ich’s zuerst wissen. Du sagst es mir doch?«
    »Ja, ich sag’s dir.«
    Zufrieden nickte er. »Ich liebe dich, kleines Balg.«
    »Und ich dich. Du magst Harrison, nicht wahr?«
    »Nun, es ist schwer, ihn nicht zu mögen. Aber die Gründe, die ihn hierher geführt haben, gefallen mir nicht. So wirst du auch denken, wenn wir mit dir reden.«
    »Ach ja, das große Gespräch …«, wisperte sie.
    »Hat er dir davon erzählt?«
    »Nur dass ihr mir was zu sagen habt. Aber worum’s geht, hat er mir verschwiegen. Jetzt könntest du’s mir verraten.«
    Travis schüttelte den Kopf. »Gedulde dich bis morgen Abend und zieh nicht die Stirn in Falten. Einverstanden?«
    »Was immer ihr mir sagen wollt – ich werde Harrison nicht hassen.«
    Nein, sie ist unfähig, irgendjemanden zu hassen, dachte Travis, aber ihr Herz würde brechen, wenn sich ihre ganze Welt veränderte, und es erschien ihm nur natürlich, Harrison dafür verantwortlich

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