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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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du uns jetzt entschuldigst …«
    Nun war es Harrison, der ihr ins Wort fiel. »Adam, ich dachte, Mary Rose hätte mich verstanden. Offensichtlich war das ein Irrtum. Sie scheint zu glauben, sie hätte ihren Brüdern Schande gemacht, als sie mit mir schlief Da sie diesen Eindruck gewonnen hat, möchte ich sie möglichst bald heiraten. Verdammt will ich sein, wenn ich ihr gestatte, sich unserer Liebe zu schämen. Eigentlich wollte ich warten, bis Sie ihr alles erklärt haben, Adam. Aber meine Gefühle waren nun einmal stärker als meine Entschlusskraft. Ich liebe sie, und sie liebt mich.«
    Verständnisvoll nickte Adam ihm zu und beobachtete seine kleine Schwester, die in diesem Augenblick kein bisschen wie eine liebende Frau aussah – eher so, als wollte sie ihren Bräutigam ermorden. »Sicher wird Richter Burns sich freuen, wenn er die Zeremonie morgen vornehmen kann.«
    »Adam, ich will nicht …«
    »Fühlst du dich entehrt, Mary Rose?«
    Wenn sie diese Frage bejahte, musste sie morgen heiraten, und wenn nicht, würde sie ihren Bruder belügen. Also hielt sie den Mund.
    »Nun, sind Sie einverstanden, Adam?«, fragte Harrison ungeduldig.
    »Es wäre netter, wenn die Hochzeit hier auf der Ranch stattfände. Sicher wird es Richter Burns nichts ausmachen, hierher zu kommen. Und er soll Belle mitnehmen. In all den Jahren half sie uns, das Mädchen großzuziehen. Und sie möchte sicher an Mary Roses Hochzeit teilnehmen. Aber vielleicht sollten Sie nicht erwähnen, dass Sie bereits mit Ihrer Braut geschlafen haben, Harrison. Es genügt, wenn wir Ihre baldige Abreise als Grund für die überstürzte Trauung angeben.«
    »Mary Rose wird mich nach England begleiten.«
    »Das muss sie selber entscheiden, nach unserem Gespräch.«
    »Vielleicht sollten wir schon jetzt über alles reden.« Es war Cole, der diesen Vorschlag machte. Soeben hatte er die Bibliothek betreten, dicht gefolgt von Travis.
    Mary Rose wünschte, der Erdboden würde sich auftun und sie verschlingen. Falls die beiden gehört hatten, was zwischen Harrison und ihr geschehen war, würde sie vor Verlegenheit sterben.
    »Ein Problem nach dem anderen«, entgegnete Adam. »Was geschehen ist, ist nun mal geschehen. Morgen feiern wir Hochzeit. Ihr seid doch einverstanden?«
    Cole und Travis nickten. »Hier draußen kann man sich leicht scheiden lassen«, versuchte Cole seine Schwester zu beruhigen. »Daran musst du während der Zeremonie denken.«
    Sein Galgenhumor amüsierte Harrison kein bisschen. »Mary Rose, wir bleiben beisammen, bis der Tod uns scheidet. Hast du das endlich begriffen? Oder muss ich’s dir mit Gewalt einbläuen?«
    Empört schüttelte sie seinen Arm von ihren Schultern und sprang auf. »Was für ein reizender Heiratsantrag, Harrison! Wenn ich dich nicht so wahnsinnig liebte, würde ich dich erschießen! Gute Nacht!«
    Immerhin hatte sie das letzte Wort. Niemand hielt sie zurück, als sie aus der Bibliothek stürmte. Atemlos rannte sie die Treppe hinauf, und sie weinte erst, als sie ihre Tür hinter sich geschlossen hatte.
    Allmählich zerrte ihre Liebe zu Harrison fast schmerzhaft an ihren Nerven. Ob sie nun entehrt war oder nicht, von einem besseren Henkersknecht würde sie sich nicht trauen lassen. Nachdem sie diesen Entschluss gefasst hatte, fühlte sie sich etwas besser.
     
    18. August 1869
    Liebe Mama Rose. Travis, Douglas, Cole und ich waren sehr froh, weil du Adam einen schrecklich strengen Brief geschrieben hast. So zornig kennen wir dich gar nicht. Aber das war gut so. Natürlich musstest du deinem ältesten Sohn klar machen, wie albern sein Plan war. Da wollte er doch tatsächlich davonlaufen und irgendwo untertauchen, nur damit Livonia dich nicht mehr erpressen und zwingen kann, bei ihr zu bleiben.
    Cole glaubt, es gibt einen Ausweg, und er versteht dein Mitleid mit Livonia nicht. Nach seiner Ansicht müsstest du sie hassen, aber Adam sagt du würdest niemanden hassen, weil das nicht zu deinem Wesen passt. Warum darf dich keiner von uns besuchen? Livonias Söhne können uns nichts anhaben.
    Wie gern würde ich dich umarmen!
    Deine Tochter Mary Rose

16
    Zu ihrer Hochzeit erschien sie bewaffnet. Da Richter John Burns weder an seinem Gerichtshof noch bei einer Trauung Waffen duldete, musste Mary Rose den sechsschüssigen Revolver aus ihrer Tasche entfernen. Und er hätte sogar eine Leibesvisitation angeordnet, wäre Adam damit einverstanden gewesen.
    Der Richter war ein sympathischer Mann um die Fünfzig, attraktiv und

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