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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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nicht, wenn sie hochgesteckt sind.«
    »Weißt du, warum ich froh bin, dass du dein Haar nicht abgeschnitten hast?«
    »Warum?«
    Zärtlich streichelte sie seinen Nacken. »So siehst du eher wie ein Bewohner von Montana aus, nicht wie ein eleganter Engländer.«
    Er küsste ihren Hals, und ein wohliger Schauer rann durch ihren ganzen Körper, bis zu den Zehen hinab. Leise seufzte sie und neigte den Kopf zur Seite, um seinen Lippen noch besseren Zugang zu gewähren. Sie glaubte zu wissen, warum er sie liebkoste. Offenbar spürte er ihre Angst vor dem Vater, und nun versuchte er sie abzulenken. Damit hatte er Erfolg. Sein warmer Atem an ihrem Ohr erregte sie.
    »Warum riechst du so gut, mein Engel?«, flüsterte er.
    »Weil ich zu baden pflege?«
    Lachend umfasste er ihr Kinn, seine Lippen streiften ihren Mund, aufreizend spielte seine Zunge mit ihrer. Bald genügte ihm das nicht mehr, und er hob widerstrebend den Kopf. »O Mary Rose, ich kann dich einfach nicht küssen, ohne den dringenden Wunsch zu verspüren, dir die Kleider vom Leib zu reißen und dich zu lieben … Hör auf, meine Süße! Provoziere mich nicht!«
    Doch sie fuhr fort, zarte Küsse auf seinen Hals zu hauchen. Als sie hörte, wie sein Atem stockte, genoss sie in vollen Zügen die Macht, die sie auf ihn ausübte. Noch einmal forderte er sie auf, sich anständig zu benehmen. Aber sie ignorierte seinen Befehl und streichelte mit ihrer Zungenspitze seine Unterlippe.
    Obwohl er beschlossen hatte, sich wie ein Gentleman zu verhalten, vergaß er diese Absicht. Während Mary Rose verführerisch auf seinem Schoß umherrutschte, schwand der letzte Rest seiner Selbstkontrolle dahin, und der Gedanke, seine Frau in einer fahrenden Kutsche zu lieben, erschien ihm völlig normal. Er begehrte sie, und sie begehrte ihn – nichts anderes zählte. Erst als Mary Rose seine Finger an ihrem Schenkel spürte, kam sie zur Besinnung. Wie sie unter ihren Rock geraten waren, wusste sie nicht. »O Gott, was tun wir denn da«, flüsterte sie atemlos, »in einer Kutsche?«
    »Wir sind verheiratet, also können wir uns lieben, wo wir wollen. Das ist unser gutes Recht.«
    In seinen Ohren klang das durchaus vernünftig. Aber Mary Rose schob seine Hände beiseite, setzte sich wieder auf die gegenüberliegende Bank und ordnete ihr Haar, das sich aus den Nadeln gelöst hatte und auf ihre Schultern herabhing. Daran war Harrison schuld. Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, den er strahlend erwiderte. »Du bist wunderschön.«
    »Offenbar hat die Leidenschaft dich blind gemacht«, erwiderte sie.
    »Da sind wir. Soeben haben wir die Einfahrt zum Landsitz deines Vaters passiert. Das Grundstück ist über hundert Morgen groß.«
    Sie holte tief Luft. »Hat er sich über unsere Hochzeit gefreut?«
    »O ja. Er war nur enttäuscht, weil er nicht dabei sein konnte, und nun möchte er eine zweite Zeremonie arrangieren.«
    Erstaunt hob sie die Brauen. »Das ist sicher nicht nötig.«
    »Du kannst ja mit ihm darüber reden. Meine Süße, hör auf, die Hände zu ringen! Alles ist in bester Ordnung, und wenn du Angst hast, lehn dich einfach an mich.«
    »Oh, ich bin durchaus fähig, auf meinen eigenen Füßen zu stehen. Außerdem fürchte ich mich nicht vor meinem Vater.«
    Harrison widersprach ihr nicht. Wenn sie ihm weismachen wollte, sie hätte keine Angst, würde er eben so tun, als glaubte er ihr.
    »Sind die anderen Verwandten auch da?«, fragte sie. »O Gott, Harrison, was für ein riesiges Haus! Wie viele Schlafzimmer gibt’s denn?«
    »Ungefähr zwölf, da bin ich mir nicht ganz sicher. Die Verwandten werden erst gegen Abend eintreffen.«
    »Wie spät ist es jetzt?«
    Er zog seine Taschenuhr hervor. »Elf.«
    Der Wagen bog in die runde Auffahrt und näherte sich dem großen weißen Gebäude, das Mary Rose wie ein Palast erschien. Ringsum blühten Blumen, sorgsam gestutzte Hecken und Büsche säumten große, gepflegte Rasenflächen. Zu beiden Seiten der Eingangstreppe aus roten Ziegeln saßen steinerne Löwen.
    Harrison half seiner Frau aus der Kutsche, und sie stiegen die Stufen hinauf. An der schwarz gestrichenen Tür hing ein länglicher vergoldeter Klopfer. Links und rechts standen weiße Blumenkästen, gefüllt mit Blüten in allen Regenbogenfarben. Mary Rose trat näher zu ihrem Mann, als er anklopfte.
    Fünf Sekunden später wurde die Tür von einem breitschultrigen Butler namens Russell geöffnet, der sich tief verbeugte und das junge Paar einließ. Mary Roses Anblick

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