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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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mehr zu stehlen. Sicher haben sie immer noch Angst vor Adam. Er gibt ihnen was zu essen und versucht sie höflich zu behandeln, aber er traut ihnen nicht über den Weg. Natürlich hat er nicht vergessen, was beinahe geschehen wäre, als diese Renegaten mich entführen wollten.
    Die Indianer glauben, ich würde ihnen Glück bringen. Ist das nicht albern, Mama?
    Warum hasst du Livonia nicht? Manchmal finde ich, du müsstest sie verabscheuen. Ich weiß, sie fürchtet sich und ist von dir abhängig, aber wenn du mal richtig gemein zu ihr wärst, würde sie dich sicher gehen lassen.
    Ich vermisse dich sehr.
    Mary Rose

18
    Vor der Begegnung mit dem Vater flatterten ihre Nerven, und das verstand sie nicht. Sie hatte nichts von diesem Mann zu befürchten. Für sie war er ein Fremder, dem sie höflich und mitfühlend gegenübertreten würde. Immerhin hatte er einen schweren Verlust erlitten, und sie betrachtete es als ihre Pflicht, ihn zu trösten.
    Ihr Ehemann hatte sie mit der Neuigkeit geweckt, es sei Elliotts Wunsch, für unbestimmte Zeit mit ihnen in seinem Landhaus zu wohnen. Da begann sie sich zu sorgen. Vielleicht empfand sie vor allem deshalb so große Angst, weil sie so wenig über den Lord wusste. Harrison hatte zwar versichert, sein Arbeitgeber sei reich und intelligent. Aber nach Mary Roses Ansicht sagte keine dieser beiden Eigenschaften etwas über seinen Charakter aus.
    Auf der Fahrt zum Landsitz bestürmte sie Harrison mit Fragen. »Du hast erwähnt, wer sich’s leisten könne, würde die Stadt im Sommer verlassen, aber nicht erklärt, warum.«
    »In London ist es zu heiß. Dort beginnt die Saison erst im September.«
    Seufzend faltete sie die Hände im Schoß. »Und wieso durfte Eleanor uns nicht begleiten?«
    »Weil sie nicht so zeitig aufstehen wollte – erinnerst du dich? Morgen wird sie uns mit Edward und dem übrigen Personal folgen.«
    »Wie lange werden wir bei Lord Elliott bleiben?«
    »So lange du willst.« Harrison streckte die langen Beine aus und versuchte unbefangen zu wirken. Natürlich spürte er die’ Nervosität seiner Frau. Am Morgen war es ihr schwer gefallen, ein Kleid auszuwählen, und das sah ihr gar nicht ähnlich. Normalerweise legte sie keinen großen Wert auf ihre äußere Erscheinung. Aber an diesem Tag nahm sie ihr Aussehen sehr wichtig, und er glaubte auch zu wissen, warum. Sie wollte ihren Vater nicht enttäuschen. »Sicher wird er dich lieben, meine Süße.«
    »Und werde ich ihn auch mögen?«
    Diese Frage schien ihn zu überraschen. Er beugte sich vor und ergriff Mary Roses Hände. »O ja.«
    »Hätte ich bloß nicht dieses blaue Kleid angezogen! Es macht mich so blass.«
    »Du siehst zauberhaft aus.«
    »Aber ich will nicht zauberhaft aussehen.«
    Geflissentlich wechselte er das Thema. »England ist schön, nicht wahr?«
    »Ja, die Landschaft gefällt mir. Aber hier bin ich nicht daheim.«
    »Mit der Zeit wirst du dich einleben.«
    »Ich vermisse meine Brüder.«
    »Hast du mich nach meiner Abreise auch vermisst?«
    Darauf gab sie keine Antwort. Er ließ ihre Hände los, lehnte sich zurück und schaute aus dem Wagenfenster. In London hatte es geregnet, jetzt schien die Sonne. »Wir sind früh dran. Dein Vater erwartet uns erst nachmittags, gegen vier, aber wir werden schon zu Mittag eintreffen. Bist du müde? Letzte Nacht habe ich dich ziemlich lange wach gehalten.«
    Dunkle Röte stieg ihr in die Wangen. »Nein, ich bin nicht müde.«
    »Ich schon«, erwiderte er grinsend. »Glücklicherweise hat dein Körper mir verziehen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Gegen die Leidenschaft, die ich in dir entfache, bist du machtlos, was? Weißt du noch, wie du …«
    Hastig unterbrach sie ihn. »Ich war dabei, also musst du mich nicht daran erinnern. Würdest du mir erzählen, was Lord Elliott sagte, als er von mir hörte?«
    »Ich würde lieber erörtern, wie dir heute Nacht in meinen Armen zumute war.«
    »Um Himmels willen, lass diesen Unsinn und beantworte meine Frage!«
    »Dein Vater glaubte mir nicht, und ich brauchte mehrere Stunden, um ihn zu überzeugen. Möchtest du auf meinem Schoß sitzen?«
    »Nein, ich möchte nicht auf deinem Schoß sitzen.« Sie entfaltete ihren Fächer und begann ihn vor ihrem Gesicht zu schwenken.
    »Aber ich will dich küssen.«
    »Das geht nicht. Du würdest mein Kleid zerknittern und meine Frisur zerstören.«
    Dieser Protest entmutigte ihn nicht. Ehe Mary Rose wusste, wie ihr geschah, zog er sie auf seinen Schoß. »Deine Locken gefallen mir

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