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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Schwiegervaters zurückkehrte, verließ das Schiff, mit dem Mary Rose nach Amerika fuhr, gerade den Hafen. Natürlich wusste er das nicht – niemand wusste es. Er eilte in den Wintergarten, wo Elliott mit seinem Sekretär geschäftliche Transaktionen erörterte. »Wo ist meine Frau?«
    Lächelnd blickte Seine Lordschaft auf. »Sie unternimmt mit ihrer Zofe einen Einkaufsbummel.«
    »Würden Sie uns entschuldigen, MacPherson?«, bat Harrison. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, zwang er sich zur Ruhe. Am liebsten hätte er den Schurken am Kragen gepackt und gegen die Wand geschleudert.
    »Bestellen Sie doch Tee für uns, während ich mit meinem Schwiegersohn rede«, schlug Elliott vor.
    Der Privatsekretär verneigte sich vor seinem Arbeitgeber, ging hinaus, und Harrison schloss die Tür hinter ihm.
    »Niemand wird uns belauschen, mein Junge«, versicherte der Lord. »Außer uns halten sich nur die Dienstboten im Haus auf, und die sind vollauf beschäftigt, weil sie alle Sachen zusammenpacken müssen. Bald übersiedeln wir aufs Land. Warum schaust du mich so an? Irgendwas stimmt doch nicht. Diesen Blick kenne ich.«
    »In der Halle warten Beamte, um MacPherson festzunehmen. Hoffentlich können sie ihm ein umfassendes Geständnis entlocken. Aber es gibt ohnehin genug Beweise, die ihn der Veruntreuung überführen werden. Bald muss der Hurensohn hinter Gitter wandern. Er war es, der damals die Entführung plante.«
    Bestürzt ließ Elliott die Papiere fallen, die er in der Hand gehalten hatte. Seine Gedanken überschlugen sich. »George – hat mir Victoria weggenommen? Unmöglich! Er wurde überprüft, aber niemand fand irgendwelche Anhaltspunkte, die auf seine Schuld hingewiesen hätten. Und jetzt behauptest du …«
    »Douglas sah, wie MacPherson aus einer Kutsche stieg und einer Frau den Korb mit dem Baby übergab.«
    »Wer ist Douglas?«
    Bestürzt runzelte Harrison die Stirn. O Gott, Elliott wusste nicht einmal, wie Mary Roses Brüder hießen. »Einer der Männer, die deine Tochter großzogen. Und er ist ihr Bruder, ebenso wie die anderen. Mit dieser Tatsache solltest du dich abfinden, ehe es zu spät ist.«
    Diese letzten Worte wurden nicht beachtet, denn vorerst konnte Elliott nur an die schreckliche Beschuldigung denken, die sein Schwiegersohn ausgesprochen hatte. »Auch noch Veruntreuung …«
    »Du überweist einem Waisenhaus, das längst nicht mehr existiert, regelmäßig Spenden. Zum Zeitpunkt der Entführung gab es dieses Institut noch, aber zwei Jahre später schloss es seine Pforten. Ich fürchte, ein Großteil deines Geldes ist in MacPhersons Tasche gewandert.«
    »Aber Veruntreuung und Entführung – das ist zweierlei.«
    »Glaub mir, er steckt hinter beiden Verbrechen.«
    Verzweifelt rang Elliott nach Fassung. »Lass mir ein bisschen Zeit, mein Sohn …«
    Harrison setzte sich zu ihm und legte mitfühlend eine Hand auf seine Schulter. Geduldig wartete er, während der Lord seine Gedanken ordnete.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Elliott bat: »Erzähl mir alles, von Anfang an.«
    »Einen Tag, bevor deine Tochter entführt wurde, hob MacPherson einen hohen Betrag von einem deiner Konten ab. In der nächsten Nacht brachte er Victoria zu dem Kindermädchen. Vermutlich sollte die Frau mit der gestohlenen Summe den Lebensunterhalt des Babys und ihren eigenen bestreiten, während er dir möglichst viel Lösegeld zu entlocken suchte. Die Seiten, die er aus der Familienbibel herausgerissen hatte, wollte er dir wahrscheinlich schicken, um zu beweisen, dass deine Tochter sich in seiner Gewalt befand.«
    »Und was geschah dann? Wir erhielten keine Lösegeldforderung, nur jene erste Nachricht …«
    »Nun, es hat nicht geklappt. Douglas erzählte mir, die Frau habe sich geweigert, den Korb entgegenzunehmen. Sie schüttelte den Kopf, besann sich aber anders, als MacPherson einen Umschlag mit Geld vor ihrer Nase schwenkte. Nachdem er verschwunden war, bekam sie kalte Füße, warf den Korb auf einen Abfallhaufen und rannte davon.«
    »Kannst du das alles beweisen, Harrison?«
    »Nur die Veruntreuung. Und die genügt, um ihn für den Rest seines Lebens hinter Gitter zu bringen. Douglas behauptet, er würde MacPherson jederzeit wieder erkennen. Außerdem wird die Polizei deinen Sekretär ganz sicher zum Reden bringen.«
    »Hätte sich das Kindermädchen nicht anders besonnen – wäre meine Tochter dann zu mir zurückgekehrt? Nein, wohl kaum. MacPherson hätte sie getötet, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich«,

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