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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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lägen.
    Auf diesen Vorschlag ging er bereitwillig ein, und sie zogen einander voller Ungeduld aus. Harrison zerrte die Decke beiseite, und sie sanken auf die Matratze.
    Das Glück des Liebesakts war vollkommen wie eh und je – und sogar noch schöner. Denn jetzt gab es nichts mehr, was zwischen ihnen stand.
     
    2. Januar 1876
    Liebe Mama, beute feiere ich meinen sechzehnten Geburtstag, und ich darf endlich das schöne Medaillon tragen, das du mir geschenkt hast. So lange musste ich darauf warten. Danke, Mama, für diesen kostbaren Schatz. Ich werde ihn stets in Ehren halten, und ich bin so glücklich, weil ich dich habe. Adam sagt der Allmächtige würde über uns alle wachen, seit dem Tag, wo sie mich in der Hintergasse fanden. Und das stimmt, Mama. Unser gütiger Gott gab mir vier Brüder, die mich lieben und beschützen. Und er gab mir dich.
    Inzwischen habe ich die Hälfte des Geldes gespart, das ich brauche, um nach Carolina zu fahren. Wenn alles gut geht, komme ich nächstes Jahr zu dir. Davon träume ich, Mama. Bitte, erlaube mir, dich zu besuchen. Ich muss dich endlich umarmen.
    Deine Tochter Mary Rose

22
    Als sie um ein Uhr nachts aus dem Bett kroch, weckte sie Harrison. »Wohin gehst du?«, fragte er gähnend.
    »Nach unten. Ich bin halb verhungert. Tut mir Leid, ich wollte dich nicht stören. Schlaf weiter.«
    Aber er verspürte ebenfalls Hungergefühle und schlüpfte in seine Hose. Dabei schlug er sich den großen Zeh an einem Bettpfosten an. Fluchend hüpfte er auf einem Bein umher.
    »Pst!«, wisperte Mary Rose und kicherte. »Sonst wachen meine Brüder auf.«
    Doch die Warnung kam zu spät. Harrison hatte so viel Lärm gemacht, dass alle Claybornes aufstanden.
    Als Erster erschien Cole in der Küche. Mary Rose saß auf Harrisons Schoß und schnitt ein Stück Käse in Scheiben. Sobald sie ihren Bruder eintreten sah, rutschte sie auf ihren eigenen Stuhl hinüber.
    »Ich konnte nicht schlafen«, erklärte er, setzte sich seinem Schwager gegenüber und schaute ihn durchdringend an. »Wirst du diese leidige Sache in Ordnung bringen?«
    »Falls du eine Garantie verlangst, Cole – die kriegst du nicht.«
    »Dann hilf mir. Wir müssen Adam zur Flucht überreden.«
    »Dabei werde ich dir nicht helfen. Die Entscheidung liegt bei ihm.«
    »Soll ich vielleicht untätig zusehen, wie er stirbt? Wenn er zum Tod verurteilt wird, hole ich ihn aus dem Gefängnis.«
    Kalte Angst drehte Mary Roses Magen um, der Appetit war ihr vergangen. »Cole, du musst meinem Mann vertrauen. Er wird alles tun, um Adam zu retten.«
    »Wunder kann ich nicht bewirken«, wandte Harrison ein und ergriff ihre Hand. »Aber ich danke dir, weil du an mich glaubst.«
    »Zum Teufel mit diesem Glauben!«, murmelte Cole.
    Gerade rechtzeitig, um die letzten Worte zu hören, kam Douglas in die Küche. Er trug eine Hose und ein langärmeliges Flanellhemd, das er falsch zugeknöpft hatte. Ohne Umschweife fragte er seinen Schwager: »Hast du schon einen Plan?«
    »Morgen schicke ich dem Anwalt in St. Louis, der für mich gearbeitet hat, ein Telegramm. Vielleicht kennt er einen Kollegen in South Carolina. So oder so, ich werde einen finden, der uns helfen kann, und wenn’s sein muss, fahre ich selber hin.«
    »Wozu?«
    »Wir brauchen eidesstattliche Aussagen von Livonia und Mama Rose.«
    »Und was haben wir davon?«
    »Die beiden müssen mir bestätigen, was Adam mir erzählt hat. Im Augenblick stehen zwei Aussagen gegen eine. Das muss geändert werden. Hoffentlich hilft uns Livonia. Ich könnte mir denken, dass sie Angst vor ihren Söhnen hat.«
    »Ganz bestimmt«, meinte Douglas. »Und Adam wird sicher gegen deinen Plan protestieren, Harrison. Er weiß, was der armen Frau zustoßen würde, wenn ihre Söhne nach Hause kommen.«
    Harrison widersprach nicht und beschloss, einfach so zu handeln, wie er es für richtig hielt. »Reden wir von was anderem. Mary Rose regt sich auf.«
    »Nein, ich rege mich nicht auf«, protestierte sie.
    »Aber du isst gar nichts.«
    Seufzend zuckte sie die Achseln. »Worüber möchtest du sprechen?«
    Travis kam herein und antwortete an Harrisons Stelle: »Erzähl mal, was die Leute in London von der überstürzten Abreise unserer Schwester halten. War der Teufel los? Hat diese Tante behauptet, Mary Rose sei undankbar?«
    Sie starrte auf ihren Teller. »Sicher habe ich meinem Vater sehr weh getan, nicht wahr?«
    Da Harrison die Wahrheit nicht beschönigen wollte, antwortete er mit einem schlichten »Ja«.
    »Hätte er

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