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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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restlichen Familie sind sie völlig verwirrt. Cole meint, weil ich in ganz Blue Belle akzeptiert werde, müssten auch die Neulinge denken, das wäre in Ordnung.
    Natürlich ist die Freundschaft der Morrisons eine große Hilfe. Als ihr Dach einstürzte, ritt ich in die Stadt und half ihnen, ein neues zu bauen. Manchmal passt Mrs Morrison auf Mary Rose auf, und obwohl unsere kleine Schwester erzählt, Catherine würde sie schlagen und an den Haaren reißen, glauben wir, dass sie gern mit ihrer neuen Freundin spielt.
    Jetzt bin ich vom Thema abgekommen, nicht wahr? Ich wollte von unseren besonderen Talenten erzählen, und dann prahlte ich nur von meinen eigenen Fähigkeiten. Nun werde ich berichten, was meine Brüder leisten. Cole absolviert immer noch seine Schießübungen, damit er uns beschützen und Wild erlegen kann. Trotz seiner beachtlichen Fortschritte möchten wir nicht, dass er ein Revolverschwinger wird. Sein architektonisches Talent gefällt mir viel besser. Wenn die Leute Häuser bauen, hilft er ihnen.
    Douglas betreut die Pferde, und Side Camp hat angekündigt, er würde eins kaufen, sobald man’s satteln kann. Nun möchte Douglas einen Stall bauen, bevor wir anfangen, das Haus zu errichten. Ständig streitet er mit Cole über die Frage, was wichtiger wäre. Letzten Endes wird Cole nachgeben, aber sicher nicht kampflos.
    Travis versorgt unseren Haushalt mit allem, was nötig ist. Über nichts anderes kann der Junge reden. Wenn wir irgendwas brauchen, sagen wir’s ihm, und er weiß immer, wo’s zu finden ist.
    Welche Talente unser Baby besitzt, wissen wir noch nicht. Eins steht jedenfalls fest – Mary Rose ist keine Künstlerin. Ich lege eine ihrer Zeichnungen bei, die unsere Hütte darstellen soll, aber mit diesem Gekritzel kannst du sicher nicht viel anfangen. Aber sie war so stolz auf ihr Werk, und natürlich lobten wir sie alle und beteuerten, das Bild sei ihr großartig gelungen. Nun möchte sie nicht mehr, dass wir sie Baby nennen. Auch auf den Namen Mary hört sie nicht. Wir müssen sie mit ihrem vollen Namen anreden, wenn wir eine Antwort bekommen wollen. Wenn es auch albern ist, ständig »Mary Rose Clayborne« zu sagen, tun wir ihr den Gefallen, weil es ihr so viel bedeutet.
    Tag für Tag stellt sie uns hundert Fragen. Ich glaube, sie ist klüger als wir alle zusammen, und meine Brüder geben mir Recht, weil sie’s mühelos schafft, uns herumzukommandieren. Aber wir sind auch streng mit ihr. Wenn sie nicht gehorcht, lassen wir sie allein herumsitzen, bis sie bereit ist, wieder am Familienleben teilzunehmen. Sie hasst es, ausgeschlossen zu werden, und wann immer wir sie ignorieren, schaut sie jämmerlich drein. Weil Cole so ein gutes Herz hat, kann er das kaum ertragen. Aber auch er versteht, wie wichtig eine gute Erziehung ist. Mary Rose muss begreifen, dass wir ein gewisses Benehmen nicht dulden.
    Ich weiß nicht recht, ob sie sich wirklich so elend fühlt, wenn sie allein herumsitzt. Gestern arbeiteten wir zusammen im Garten. Plötzlich verlangte sie von mir, in die Hütte zu gehen und ihr ein Pfefferminzbonbon zu holen. Als ich mich weigerte, lief sie hinein und aß nicht nur ein Bonbon, sondern alle. Danach kam sie heraus, das Gesicht völlig verschmiert, ihre Decke und die Fetzenpuppe unter dem Arm, die Travis für sie genäht hat. Wortlos stapfte sie an mir vorbei und setzte sich am Ende des Gartens auf einen Baumstamm. Dann begann sie zu heulen und zu klagen. O ja: Sie weiß ganz genau, wie sie unser Mitleid erregen kann, Mama. Ich musste mich abwenden, um ein Lächeln zu verbergen.
    Jetzt werde ich Schluss machen. Travis und Douglas haben mir ihre Briefe an dich schon gegeben, und Cole schreibt seinen gerade zu Ende. Es ist wirklich nett von dir, jedem von uns einen einzelnen Brief zu schreiben. Dadurch sind wir auf besondere Weise mit dir verbunden, und wenn Mary Rose älter ist, kann sie ihren eigenen Brief lesen. Sicher wird sie das zu schätzen wissen.
    Meine Brüder wollten zum Militär gehen und dem Norden helfen, den Krieg zu gewinnen. Jedes Mal, wenn sie davon sprachen, wurde ich sehr böse. Ich glaube, jetzt habe ich ihnen klargemacht, dass sie zwar für eine gerechte Sache kämpfen würden, aber nicht fortgehen dürfen. Wir alle haben unserer Schwester versprochen, sie niemals im Stich zu lassen, und sie steht an erster Stelle. Travis meinte, das Baby würde nicht alle vier Brüder brauchen. Aber ich erklärte ihm, jeder einzelne sei für Mary Rose wichtig. Und das stimmt,

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