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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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die Rinderherden, die man vor drei Wochen zusammengetrieben hatte, so wie jedes Jahr. Floyd und Harrison bedauerten, dass ihnen dieses Ereignis entgangen war.
    Als sie den Laden verließ, um Douglas von der Schmiede abzuholen, eilte Dooley zu ihr. Cole, Travis und Harrison redeten immer noch mit Floyd.
    »Guten Morgen, Miss Mary. Wie hübsch Sie heute aussehen!«
    »Danke, Dooley.«
    Erst jetzt erinnerte er sich an seine Manieren und nahm den Hut ab. »Wir haben Cole schon erzählt, dass Webster ein paar Kumpel um sich schart.«
    »Ja, man muss immer auf alles gefasst sein«, zitierte sie ihren Bruder Adam.
    Dooley wanderte neben ihr den Gehsteig entlang. »Übrigens, Henry sagte mir, Sie würden der verrückten Corrie was zu essen bringen. Das war doch wohl ein Witz?«
    »Keineswegs. Corrie ist nicht verrückt. Und ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie das allen Leuten klar machen würden, Dooley. Ich bin ihre Freundin.«
    »Genau das hat Henry befürchtet. Und nun müssen Sie sich schlechte Neuigkeiten anhören. Bickley und seine Kumpane von der Bürgerwehr wollen Corries Hütte niederbrennen, weil sie glauben, die Frau wäre eine Gefahr für die Bevölkerung.«
    »Wie können sie es wagen!«, rief Mary Rose entsetzt und packte Dooleys Arm. »Sind sie schon losgeritten?«
    »Nein, aber sie werden bald aufbrechen. Henry und Ghost versuchen gerade, Zeit zu gewinnen, und animieren die Kerle, mit ihren Heldentaten zu prahlen. Nun, Sie kennen Bickley, Miss Mary, und wissen, wie gern er angibt. Wirklich, dieser Mann muss ein Bruder des Teufels sein. Ich wünschte, er würde nach Hammond zurückkehren, wo er hingehört. Warum spielt er sich hier auf? Dazu hat er kein Recht. Und seine widerwärtigen Freunde! Diese ganze Bürgerwehr kann mir gestohlen bleiben!« Am liebsten hätte Dooley auf den Boden gespuckt, aber er vermutete, Miss Mary würde das nicht schätzen.
    »Wo sind sie jetzt?«
    »Im Saloon. Die können’s kaum erwarten, da hinauszureiten, und Henry weiß schon nicht mehr, wie er sie zurückhalten soll. Leider ist Ghost keine große Hilfe, denn er kann sich so schlecht konzentrieren, wenn alle Geister gleichzeitig mit ihm reden. Natürlich, seit er vom Blitz getroffen wurde, fällt ihm das Denken schwerer denn je. Aber ich behaupte, er wäre immer noch bei halbwegs klarem Verstand, wenn er nicht so viel trinken würde …
    Miss Mary, wohin schleppen Sie mich denn?«
    »Zum Saloon.«
    »Wollen Sie da etwa reingehen?«
    »Allerdings. Ich muss Bickley von seinem Plan abbringen.«
    Entschlossen beschleunigte sie ihre Schritte, und Dooley schnappte nach Luft. »Lassen Sie mich erst mal Ihre Brüder holen, Miss Mary!«, bat er keuchend. »Warten Sie hier!«
    Mary Rose sah ein, dass sie Hilfe brauchte. Kaum hatte sie sich auf eine Bank vor dem Lagerhaus gesetzt, als Bickley und seine Konsorten aus dem Saloon stolzierten. Vor der Tür standen die festgebundenen Pferde. Nun durfte sie keine Zeit mehr verlieren. Verzweifelt hoffte sie, die Männer wären nicht angetrunken. Über Bickley erzählte man sich die schlimmsten Geschichten. Und er sah genauso hässlich aus, wie es zu seinem Charakter passte – mit langem, strähnigem braunem Haar und stechenden Knopfaugen.
    Trotz ihrer Angst stand sie auf und rief: »Bickley? Dürfte ich mal mit Ihnen reden?«
    Zu ihrem Bedauern überquerte er die Straße nicht allein. Seine Freunde folgten ihm. »Was kann ich für Sie tun, Miss Mary?«, fragte er grinsend und blinzelte ins Sonnenlicht. Er stank nach Schweiß und Alkohol.
    »Möchten Sie mit Ihren Begleitern zum Boar Ridge reiten?«
    »Genau. Wir werden diese verrückte Hexe ausräuchern, bevor sie irgendjemanden umbringt. Natürlich respektieren wir das Gesetz, und da es in Blue Belle keinen Sheriff gibt, ist es unsere Pflicht, in dieser Gegend für Ordnung zu sorgen.«
    »Warum übernehmen Sie die Verantwortung für Blue Belle, wo Sie doch in Hammond wohnen? Wir können auf uns selber aufpassen.«
    »In Hammond sieht ein Sheriff nach dem Rechten. Der braucht meine Hilfe nicht. Aber die Leute hier sind uns sicher dankbar, wenn wir uns um sie kümmern.«
    Einer seiner Spießgesellen kicherte boshaft, und Mary Rose konnte ihren Zorn nur mühsam bezähmen. Sie holte tief Atem. »Gestern habe ich die gute Frau besucht. Sie ist nicht verrückt, nur scheu. Und sie hat was gegen Fremde, die ihr nachspionieren. Sie mag nur die Bewohner von Blue Belle und der näheren Umgebung.«
    »Versuchen Sie etwa, uns an der Ausübung unserer

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