Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
Gelächter aus.
    Cole lachte nicht. Sobald Eleanor ihn sah, hob sie einen großen Stein auf und schleuderte ihn in seine Richtung. Eigentlich müsste sie ihrem Retter einen netteren Empfang bereiten, dachte er, gestand sich aber ein, dass sie einen bemerkenswerten Anblick bot. Zornesröte war ihr in die Wangen gestiegen, ihre Augen blitzten.
    »Haben Sie denn noch immer nichts dazugelernt?«, rief er. »Hören Sie auf, mit Steinen zu werfen, verdammt noch mal!« Blitzschnell wich er einem weiteren Geschoss aus und lenkte sein Pferd zu ihr. Sie stand mitten auf dem Weg. Mittlerweile hatte sie eine weite Strecke zurückgelegt und sicher Blasen an den Füßen. Doch das schien sie nicht zu stören. Sie humpelte an ihm vorbei, zum Grat. »Wohin gehen Sie denn, Lady?«
    »Zur Ranch. Ich packe meine Sachen und erschieße Harrison, weil er mich aus dem Wagen geworfen hat. Und dann reise ich ab.«
    »Mary Rose wird Ihnen nicht erlauben, Harrison zu erschießen, denn sie mag ihn sehr gern.«
    »Das ist mir egal.«
    »Sie interessieren sich wohl nur für Ihre eigene Person, was?«
    Empört drehte sie sich um und straffte die Schultern. »Das stimmt nicht. Aber ich muss auf mich selber achten. Mary Rose hat vier starke Brüder – und ich habe niemanden.«
    »So ein selbstsüchtiges Mädchen wie Sie ist mir noch nie begegnet.«
    Da brach sie in Schluchzen aus. Alle Knochen taten ihr weh, und jetzt verletzte er auch noch ihren Stolz, obwohl ihr nichts anderes übrig geblieben war. Und nicht einmal an den konnte sie sich jetzt noch klammern. »Ich hatte ein sehr hartes Leben!«, kreischte sie.
    »Wer hatte das nicht?«
    »Harrison hat mich hier draußen ganz allein gelassen.«
    »Nein, Sie waren nie allein.«
    Mutlos ließ sie die Schultern hängen. »Das weiß ich.« Dann wandte sie sich zum Gebüsch. »Jetzt können Sie gehen, Henry. Cole ist da.«
    »Danke, Miss Eleanor!«, rief Henry.
    Sie holte tief Atem. »Ich – ich weiß Ihre Gesellschaft zu schätzen.«
    »Nun, ich Ihre auch – wenn Sie nicht schreien. Ihre Stimme fährt wie ein Messer durch meinen Kopf, Miss Eleanor.«
    »Tut mir Leid.« Sie wandte sich ab, humpelte wieder den Weg entlang, und Cole ritt an ihre Seite.
    »Das war doch gar nicht so schwierig, oder?«
    »Was?« Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen, um spitzen Steinen auszuweichen. Sie fühlte sich elend und wusste, dass sie noch viel schlimmer aussehen musste. Wenn es ihr auch egal war, was Cole von ihrer äußeren Erscheinung hielt, so fuhr sie sich doch mit allen Fingern durch die kurzen Locken.
    »War’s so schwierig, sich zu entschuldigen?«
    »Ja.«
    Verständnisvoll lächelte er, weil es ihm genauso schwer fiel. »Und warum?«
    »Das verstehen Sie nicht.«
    »Versuchen Sie’s doch.«
    »Wenn ich mich entschuldige, komme ich mir so verletzlich vor.«
    Beinahe hätte er zustimmend genickt. Sie waren sich viel ähnlicher, als er’s gedacht hätte. »Man sollte andere genauso behandeln, wie man selber behandelt werden will«, zitierte er. O Gott, wie oft hatte Adam ihm diese goldene Regel eingetrichtert?
    »Glauben Sie, dann sind die Leute nett zu mir?«
    »Einige ganze sicher.«
    »Und die anderen?«
    »Zu denen dürfen Sie gemein sein.«
    Zu seiner Überraschung lachte sie. Seine Worte ergaben einen gewissen Sinn, aber das wollte sie vorerst noch nicht zugeben. Stattdessen beschloss sie, erneut an sein Mitleid zu appellieren. »Alle haben mich im Stich gelassen. Sogar mein Vater. Da bekam ich Angst.«
    »Jeder fürchtet sich hin und wieder.«
    »Und ich habe kein Geld.«
    »Wie schade! Verdienen Sie doch was.«
    »Wie denn? Ich habe nichts gelernt. Vielleicht sollte ich mir einen Ehemann suchen.«
    »Niemand würde Sie nehmen, nicht einmal ein Verzweifelter, der jahrelang keine so bildhübsche Frau wie Sie gesehen hat.«
    Als sie dieses lässig geäußerte Kompliment hörte, hob sie erstaunt die Brauen. Fand er sie wirklich hübsch? »Mary Rose mag mich nicht. Sie hat nur Mitleid mit mir.«
    »Erklären Sie ihr doch, was Sie empfinden. Sie wäre eine gute Freundin, aber Sie stoßen sie dauernd vor den Kopf.«
    »Jetzt ist es zu spät. Ich habe alles verdorben und muss abreisen. Drei Brüder haben gegen mich gestimmt. Das weiß ich von Harrison. Meinen Sie wirklich, dass ich hübsch bin?«
    »Klar. Und wenn Sie lächeln, sehen Sie vermutlich noch hübscher aus.«
    »Travis hasst mich, und daran würde auch mein Lächeln nichts ändern.«
    »Vielleicht sollten Sie aufhören, ihn

Weitere Kostenlose Bücher