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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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reden?«
    Seine mürrische Stimme störte sie kein bisschen. »Das weiß ich nicht. Du bist der erste Mann, der mich geküsst hat. Deshalb möchte ich natürlich herausfinden, ob’s dir Spaß gemacht hat.«
    »Du bist noch nie geküsst worden?«, fragte er ungläubig.
    Sein Amüsement entging ihr nicht. »Noch nie. Warum machst du dich über mich lustig?«
    »Das tue ich nicht. Du kannst sehr gut küssen.«
    »Danke. Warum hast du dann aufgehört?«
    »Um Himmels willen, müssen wir wirklich darüber diskutieren?« Als sie nickte, streiften ihre seidigen Locken sein Kinn, und er stöhnte. »Fordere niemals einen Grizzlybären heraus, wenn du nicht gefressen werden willst!«
    So dumm war sie nun auch wieder nicht. Sie hatte gehört, was in Ehebetten geschah. Und sie verstand Coles Gefühle. In Wirklichkeit hatte er gar nicht aufhören wollen, sie zu küssen. Auf dem ganzen Heimweg lächelte sie. »Adam und Harrison sind im Corral, bei diesem hässlichen Pferd.«
    »Ja, mein Bruder versucht MacHugh zu reiten«, erklärte Cole. »Begrüß die beiden, Eleanor!«
    »Guten Tag, Adam«, rief sie. Freundlich erwiderte der älteste Clayborne den Gruß.
    Dann wandte er sich zu Harrison. »Offenbar hat Ihre Taktik gewirkt.«
    Harrison nickte selbstgefällig und hoffte, Mary Rose würde niemals herausfinden, welchen tückischen Plan er geschmiedet hatte. Sonst würde sie ihn für einen herzlosen Bastard halten. Aber was spielte es schon für eine Rolle, was sie dachte? Bald würde sie ihn ohnehin verachten, wenn sie die Wahrheit erfuhr.
    Wenigstens lenkte ihn das Training mit dem Lasso von seinen trüben Gedanken ab. Es war keineswegs einfach, temperamentvolle Stiere einzufangen, und als er abends am Esstisch saß, taten ihm wieder einmal alle Muskeln weh. Seine linke Hand brannte wie Feuer, und sein Anblick weckte Mary Roses Mitleid. Nachdem sie das Abendgebet gesprochen hatte, tauschte sie mit Eleanor den Platz, um neben ihm zu sitzen. Fürsorglich schnitt sie seine Fleischportion in mundgerechte Bissen.
    »Hat die Salbe geholfen?«, fragte Adam.
    »Ja, danke«, antwortete Harrison.
    »Sind Sie sehr weit geschleift worden?«
    Viel zu weit, dachte Harrison. »Nicht so schlimm. Jedenfalls habe ich heute sehr viel gelernt.«
    Mary Rose fuhr ihm mit seiner Gabel vor dem Gesicht herum, und er riss sie ihr ungeduldig aus der Hand. Doch sein Ärger machte ihr nichts aus. »Du hast noch keinen einzigen Bissen gegessen.«
    »Ich bin nicht krank, also muss ich nicht gefüttert werden.«
    »Keine Bange, Mary Rose«, wurde sie von Douglas beruhigt. »Der Appetit ist ihm nur vergangen, weil seine Hand wie Feuer brennt. Glücklicherweise ist es die linke.«
    »Was haben Sie denn gelernt, Harrison?«, erkundigte sich Adam.
    »Dass man Handschuhe tragen muss«, verkündete Travis grinsend. »Das hab ich ihm vorher gesagt.«
    »Und dass man den Strick rechtzeitig loslassen muss«, ergänzte Cole, dann zwinkerte er Eleanor zu, der das Blut in die Wangen stieg. Adam bemerkte, was zwischen den beiden vorging, und verdrehte die Augen.
    »Vor allem habe ich gelernt, dass ich hier draußen wirklich zu nichts tauge«, gestand Harrison und wandte sich zu Mary Rose. »Bist du jetzt zufrieden?«
    Klugerweise stimmte sie nicht zu. Er starrte sie kampflustig an, aber sie tat ihm nicht den Gefallen, mit ihm zu streiten. Wäre er in besserer Stimmung gewesen, hätte sie erwidert, sie sei sehr zufrieden mit ihm. Endlich hatte er seine Arroganz überwunden und begriffen, wie viel er noch lernen musste. Nun würden seine Chancen, ein langes Leben zu führen, erheblich steigen.
    Nun drehte sich das Tischgespräch um ein weniger heikles Thema. Harrison wollte wissen, warum sich die Claybornes zur Viehzucht entschlossen hatten, und Travis erklärte: »Rindfleisch lässt sich gut verkaufen. Als wir unseren Zuchtstier verloren, erlitten wir einen Rückschlag. Leider konnte Douglas ihn nicht von seiner Krankheit heilen. Aber seit einiger Zeit erzielen wir wieder hohe Gewinne. Mit nur zwei Tieren fingen wir an. Und als wir zum ersten Mal welche verkauften, waren’s fast vierhundert.«
    »Überall kann das Vieh ungehindert grasen«, fügte Adam hinzu. »Das gefällt Travis nicht. Er möchte die Weideflächen lieber einzäunen. Aber auf öffentlichem Grund und Boden darf man keine Zäune ziehen. In jedem Frühjahr treffen sich die Rancher, wenn das Vieh zusammengetrieben wird. Diesen ganzen Trubel haben Sie verpasst, Harrison. Travis und Cole kamen gerade vom großen

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