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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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niemals.«
    »So können Sie mich nicht behandeln!«, kreischte sie schluchzend und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Mary Roses Brüder werden mir zujubeln. Nun habe ich ihnen ein hartes Stück Arbeit abgenommen. Morgen wollten die Claybornes Sie nämlich rauswerfen.«
    »Das würde Mary Rose niemals gestatten.«
    »Sie wollen abstimmen.«
    »Dann würde Adam sich für mich einsetzen.«
    »Als Haushaltsvorstand enthält er sich in solchen Situationen der Stimme. Cole, Travis und Douglas haben sich bereits gegen Sie ausgesprochen. Das würde auch ich tun, aber ich gehöre nicht zur Familie. Im Clayborne-Haushalt zählt die Mehrheit, Eleanor. Also hätten Sie keine Chance. Heute Abend wollte Mary Rose Ihnen beim Packen helfen. Diese Mühe habe ich ihr jetzt erspart.«
    »Ich reise nicht ab!«
    »Sollten Sie tatsächlich zur Ranch laufen, wird einer der Brüder Sie in die Stadt zurückbringen.« Harrison kannte keine Gnade, aber er schämte sich ein bisschen, als er merkte, wie sehr er diese Szene genoss.
    Während er die Zügel ergriff und das Gespann nach Rosehill lenkte, verfolgte ihn Eleanors hysterisches Geschrei noch mehrere Minuten lang. Um den Lärm zu übertönen, begann er zu pfeifen. Plötzlich bemerkte er, dass das Geschrei nicht leiser wurde, drehte sich um und sah sie hinter dem Wagen herlaufen. Seltsam – früh morgens fehlte ihr die Kraft, um ins Erdgeschoss herunterzukommen und mit der Familie zu frühstücken. Und nun lief sie bergauf genauso schnell wie die Pferde.
    Grinsend wandte sich Harrison wieder zur Straße und spornte das Gespann an. An der nächsten Kurve würde Cole warten. Wahrscheinlich beobachtete er Eleanor schon und passte auf, damit sie nicht in Gefahr geriet. Bald würde er ihren Retter spielen und sie nach Hause bringen.
    Für Harrison verlief die restliche Fahrt in friedlicher Ruhe, und er konnte sich endlich auf seine eigenen Probleme konzentrieren. An diesem Abend würde er mit den Brüdern über Elliotts Tochter sprechen. Vor dieser Pflicht schreckte er zurück, denn sie hatten seine Sympathie gewonnen, und er schätzte sie als gute, anständige Männer. Wie Mary Rose sich verhalten würde, wenn sie erkannte, dass er unter Vorspiegelung falscher Tatsachen auf die Ranch gekommen war, wollte er sich gar nicht erst vorstellen.
    Während er den Hang hinabfuhr und in der Ferne Rosehill erblickte, gewann er den Eindruck, er würde nach Hause kommen. Drei der vier Brüder saßen auf der Veranda, und Adam zähmte im Corral ein schwarzes Pferd, das Harrison nie zuvor gesehen hatte. Beharrlich, aber erfolglos versuchte es, seinen Reiter abzuwerfen. Da Adam ohne Sattel ritt, vollbrachte er eine bemerkenswerte Leistung, und es sah so aus, als würde er am Rücken des wilden Mustangs kleben. Aber so einfach, wie es schien, war die Arbeit wohl doch nicht, denn er hatte sein Hemd ausgezogen, und Harrison sah Schweiß auf den breiten, dunklen Schultern glänzen.
    Auf dem Weg zum Stall winkte Harrison ihm zu. Dann nickte er, als Travis ihm mit einer Flasche winkte, brachte den Buggy in den Schuppen und schirrte die Pferde los. Nachdem er sie auf die Weide gebracht hatte, wo sie sich abkühlen sollten, führte er MacHugh in einen leeren Corral, damit sich der Hengst die Beine vertreten konnte. Dann ging er lächelnd zum Haus und freute sich auf einen erfrischenden Trank. »Wo ist Mary Rose?«
    »Drinnen«, erwiderte Douglas.
    Inzwischen war Adam abgestiegen, gesellte sich zu ihnen, und Harrison erklärte: »Heute Abend möchte ich mit Ihnen und Ihren Brüdern sprechen.«
    »Einverstanden. Worüber denn?«
    »Das sage ich Ihnen später. Mary Rose darf nicht zuhören.«
    Adam nickte und schlüpfte in sein Hemd.
    »Heute ist es ziemlich heiß, was Harrison?«, bemerkte Cole.
    »O ja«, stimmte Harrison zu, und erst dann fiel ihm auf, mit wem er sprach. »Was machen Sie denn hier?«
    »Nun, ich wohne in diesem Haus.«
    »Wo ist Eleanor?«
    »Ist sie denn nicht mit Ihnen im Wagen gefahren, Harrison?«, erkundigte sich Adam.
    »Sie sollte doch mit Cole reiten! Was ist passiert? Haben Sie Eleanor in die Stadt zurückgebracht, Cole?« Noch während Harrison diese Frage stellte, wusste er, dass es unmöglich gewesen wäre. Cole hätte nicht genug Zeit gefunden, um Eleanor nach Blue Belle zu befördern und noch vor ihm auf der Ranch einzutreffen. Es sei denn, er hatte eine Abkürzung genommen. »Sie ist doch im Haus, oder?«
    Douglas lächelte, und Cole kippte seinen Stuhl nach hinten, legte die

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