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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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Jason war überrascht: daß jemand so nachdrücklich eine Bitte vortrug, mit deren Erfüllung er gar nicht rechnete, erschien ihm einigermaßen verwunderlich.
    Wie nicht anders zu erwarten, zog Arondael in vorderster Linie gegen das Ansinnen Nerahans zu Felde, die übrigen Barone opponierten mehr oder weniger pro forma. Mit einer Ausnahme.
    Thomen Furnael stand auf. »Ich spreche jetzt nicht als Richter oder als Regent, sondern lediglich als Mitglied dieser Runde.« Mit auf dem Rücken verschränkten Händen durchwanderte er den Saal. »Überall in der Welt sind gefährliche Kräfte am Werk. Ich meine nicht nur das Problem Nyphien, obwohl wir uns in naher Zukunft damit befassen müssen, so oder so. Ich meine auch nicht nur die Gerüchte über merkwürdige Geschöpfe, die angeblich aus dem Feenland herüberkommen sollen ...«
    Merkwürdige Geschöpfe? Mir ist nichts davon zu Ohren gekommen.
    Thomen verfügt über bessere Nachrichtenquellen als du. Nein, das stimmt nicht: Er verfügt über dieselben Quellen, doch er hört aufmerksamer zu, wenn man ihm etwas erzählt. Thomen arbeitet weit härter als manch andere Leute, die ich kenne.*
    Jason ging auf die Anspielung nicht ein. Schon gut, was sind das für Neuigkeiten?
    *Nichts Besonderes, wirklich nicht. Doch in der Umgebung von Ehvenor hat es einige bizarre Todesfälle gegeben. Die Informationen sind nicht besonders zuverlässig, doch man soll die Kadaver von sechs aneinandergeleinten Pferden gefunden haben - allerdings nur die Vorderhälften, sie waren in der Mitte glatt durchgebissen. Außerdem erzählt man von toten Menschen und von Leichenteilen und von Geschöpfen, die sich gleich Drachen in die Luft heben sowie von anderen, riesigen Geschöpfen, die sich wie Menschen fortbewegen - Geschöpfen, die unsichtbar sind, wenn man den Blick auf sie richtet.* Das Gedankenbild des Drachen entsprach einem Schulterzucken. *Fraglich ist, wieviel Gewicht man diesem Gerede beimessen soll. Manchmal sind derlei Gerüchte völlig aus der Luft gegriffen und in den meisten Fällen wenigstens zu zwei Dritteln.*
    Thomen redete immer noch. »... und Teil dieses Plans ist es, so viele der holtschen Barone wie möglich in ihre angestammten Rechte einzusetzen und das so bald wie möglich. Ich kann begreifen, daß viele von uns nicht gewillt sind, Baron Nerahan Vertrauen zu schenken, doch ich bitte euch, darüber nachzudenken, welche Konsequenzen es hat, wenn wir ihm. und allen übrigen holtschen Baronen weiterhin mit Ablehnung begegnen.«
    Baron Tyrnael nickte. »Wenn es denn sein muß, sollten wir mit Adahan den Anfang machen, nicht mit Nerahan.« Bren Adahan lächelte steif. »Baron Adahan hat seine Loyalität der Krone gegenüber unter Beweis gestellt und seine ... Verbundenheit mit der Familie ist allgemein bekannt.«
    Aeia bedachte ihn mit einem Blick von bedrohlicher Liebenswürdigkeit. »An was für eine Art von Verbundenheit dachtet Ihr genau, Baron?« Sie stellte die Frage in leichtem Ton, doch Jason wußte, daß sie innerlich kochte.
    *Liegt in der Familie: Ihr Cullinanes könnt es nicht leiden, daß eure, hm, Angelegenheiten öffentlich diskutiert werden.*
    Tyrnael lächelte. »Ihr und Baron Adahan werdet ständig zusammen gesehen. Das läßt nur den einen Schluß zu, daß Euch an seiner Gesellschaft gelegen ist. Und sollte Baron Adahan Euch nicht gebeten haben, ihn zu heiraten, werde ich dem Erben und dem Regenten empfehlen, ihm seinen Titel abzuerkennen und die Baronie jemandem zu geben, der kein Narr ist.«
    »Ich bin kein Narr«, erwiderte Bren Adahan mit einem Grinsen.
    »Eben das wollte ich zum Ausdruck bringen.«
    Das beschwichtigte Aeia, aber nicht Bren Adahan. »Es ist mir lieb, daß ich mich nicht um die täglichen Regierungsgeschäfte in Adahan kümmern muß - vorläufig. Zum einen bietet uns die Militärregierung einen ausgezeichneten Vorwand für die Stationierung kaiserlicher Truppen in der Nähe von Klein-Pittsburgh, um unsere Stahlwerke dort zu schützen, sollte es nötig sein. Zum zweiten habe ich von dem Ingenieur noch viel zu lernen und kann nicht mit ihm arbeiten, wenn ich mich in Adahan befinde. ›Suchst du gelehrten Rat, begib dich zur Wohnung des Gelehrten‹ - ich werde meine Studien in Heim weiterführen.« Nach einem kurzen Blick auf Aeia wandte er den Kopf ab.
    Sie nickte. »Bedenkt nur, was ein zum Ingenieur ausgebildeter Baron für Holtuns Zukunft bedeuten kann.«
    An Tyrnaels Kinn zuckte ein Muskel. »Das tue ich.«
    »Sehr schön«, meinte Thomen

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