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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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möglich.«
    Jason zog eine Augenbraue in die Höhe.
    »In der Stadt halten sich Sklavenhändler auf«, erklärte der Zwerg. »Eine große Karawane - zu groß für uns. Aber sie sind auf dem Rückweg nach Pandathaway. Ich habe einen Läufer zu Frandred geschickt; vielleicht tun wir uns zusammen und greifen sie in der Gegend von Metreyll an, falls sie diesen Weg nehmen.«
    *Eine große Karawane?* Ellegon zuckte unruhig mit den Flügeln.
    Eine große Karawane bedeutete in den meisten Fällen mit Drachenbann vergiftete Armbrustbolzen.
    Der Zwerg nickte. »Allerdings. Deshalb möchte ich dich gerne bis morgen noch in meiner Nähe wissen. Du kannst zu den Bergen fliegen und dich dort verborgen halten, doch sei darauf gefaßt, uns schnell zur Hilfe zu kommen, falls wir in Enkiar in Schwierigkeiten geraten.«
    Weißer Dampf quoll zischend zwischen den Zähnen des Drachen hervor. *Doch aus so großer Entfernung kann ich keine Gedankenverbindung herstellen, außer mit Jason.*
    Vielen Dank.
    »Jason.« Daherrin zupfte an seinem Bart. »Hast du irgendwelche Probleme, was einen Besuch in der Stadt betrifft?«
    Nicht noch einmal, dachte er. Ich werde niemals wieder Reißaus nehmen. »Keine Probleme, Daherrin.« Jason schüttelte den Kopf. »Ich komme zurecht.«
    Tennetty nickte. »Richtig. Ich bewache deinen Rücken.«
    »Nein«, warf Bren Adahan ein.
    Überrascht schaute alles in seine Richtung.
    »Ich kann mich nicht erinnern, nach deiner Meinung gefragt zu haben«, bemerkte Tennetty.
    Bren Adahan wischte ihren Einwand mit einer Handbewegung beiseite. »Du bist viel zu bekannt. Kaum sieht einer Karl Cullinanes einäugige Rachegöttin, schaut die ganze Stadt auf ihren neuen Schützling. Jason ist am sichersten, wenn er unauffällig mit einer kleinen Gruppe in die Stadt reitet - nur er und ein paar Mann.«
    »Was der Baron sagt, klingt vernünftig«, meinte Durine. »Wir sind dabei.«
    »Nein.«
    Kethol betrachtete Adahan mit schiefgelegtem Kopf. »Was hast du jetzt wieder einzuwenden?«
    »Ich habe etwas dagegen, einen Spähtrupp loszuschicken, der sich aus Mitgliedern verschiedener Trupps zusammensetzt. Jason sollte von Leuten geschützt werden, die aufeinander eingespielt sind. In einer solchen Gruppe kennt einer den anderen wie sich selbst und weiß die unmerklichsten Signale zu deuten, die wir - du, Durine und ich - gar nicht bemerken würden.«
    Kethol biß sich nachdenklich auf die Lippen. »Du könntest recht haben. Es gefällt mir nicht, aber du hast recht. Es ist besser, Daherrin mit seinen eigenen Leuten arbeiten zu lassen - das ist die beste Leibwache, die Jason sich wünschen kann.«
    »Dieses Unternehmen hier ist ohnehin meine Angelegenheit und nicht die eure«, meldete Daherrin sich zu Wort. »Ich gehe mit meinen Leuten und Jason. Jason, ich, Mikyn, Arrikol und Falherten. Jetzt aber - wie sollen wir dich nennen? Legst du Wert auf einen bestimmten Namen?«
    »Taren«, sagte Jason. »Daran bin ich gewöhnt.«
    Der Zwerg hob die Stimme. »Alle mal herhören - dies ist Taren. Ihr werdet euch daran gewöhnen, ihn nur bei diesem Namen zu nennen, ausschließlich bei diesem Namen. Fünf Strafwachen und nur den zwanzigsten Anteil an der nächsten Beute für den ersten, der sich das nicht merken kann. Doppeltes Strafmaß für den zweiten. Einen dritten wird es nicht geben.« Er schlug die fleischigen Hände zusammen. »Also schön. Packen wir diesen Krempel aus.«

Kapitel neun
›Der Krieger lebt‹
    Grundsätzlich ist eine Kneipe wie die andere, und ich liebe sie alle - vorausgesetzt, es gibt ein ordentliches Bier und ebensolche Unterhaltung (womit ich nicht den Mann am Klavier meine).
    Walter Slowotski
    Bei dem befestigten Vorposten neben der Straße begann ein Soldat an den langen Holzarmen der zwei Signalflaggen zu hantieren. Der hochgewachsene, hagere Mann bewegte sich mit einer Leichtigkeit, als sei das Gewicht des stählernen Helms und des rostigen Kettenhemds ohne Bedeutung, oder als weigere er sich, es zur Kenntnis zu nehmen. Die roten und weißen Tücher flatterten heftig in dem lauen Mittagswind, während die mit Gelenken versehenen Stangen sich klickend und knackend hoben und senkten, innehielten, nur um gleich darauf mit ihrem marionettenhaften Gestikulieren fortzufahren.
    Jason, der sich einen großen braunen Wallach als Reittier ausgesucht hatte, bemerkte, daß Daherrin die Signale aufmerksam verfolgte. »Kannst du das lesen?«
    Daherrin nickte kurz. »Ein bißchen, Taren.« Er zuckte die Schultern. »Genug,

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