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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Drohungen.«
    »Zeig mal her.« Stirnrunzelnd las die Polizistin die Nachricht, notierte sich Text, Nummer und Uhrzeit.
    »Es ist dieselbe Nummer, wir haben sie verglichen«, warf Matilda ein.
    Die Kommissarin schaute Anna ernst an: »Seit wann bist du hier zu Gast?«
    »Seit Montagabend.«
    »Wer weiß davon?«
    Anna begann aufzuzählen: »Na, wir hier. Und Nicole, das ist die Freundin, der der Hund gehört. Sie ist heute Morgen mit ihren Eltern nach Mallorca geflogen.«
    »Meine Tante, die Haushälterin, Juliane, die Nachbarn«, führte Matilda die Reihe fort.
    »Dass ich hier bin, weiß jeder, der am Haus vorbeigeht und uns im Garten sieht«, ergänzte Anna und Matilda fügte hinzu: »Also könnte es auch Patrick mitgekriegt haben.«
    »Wusste es Christopher?«, fragte die Kommissarin, ohne auf Annas Wink mit dem Zaunpfahl einzugehen.
    »Nein, noch nicht. Wir wollten uns am Freitag treffen. Er weiß noch gar nichts über diese ganze… Sache.«
    »Wie? Du hast deinem Freund nichts von diesen Mails und der Verwüstung deines Zimmers und der Zerstörung deiner Geige erzählt?«, wunderte sich Petra Gerres erneut.
    »Nein. Es war mir peinlich«, erklärte Matilda leise und senkte verlegen den Blick. Was würde die Polizistin jetzt von ihr denken? Schon wie sie das Wort »Freund« betont hatte – als zweifelte sie daran, dass sie mit Christopher zusammen war. Am Ende dachte sie noch, dass sich Matilda das nur einbildete.
    Die Kommissarin stand auf und nickte den Anwesenden zu. »Ich möchte euch drei bitten, morgen Vormittag in die Polizeidirektion zu kommen und euch das Überwachungsband aus der Bahnstation anzusehen. Vielleicht habt ihr ja eine Idee, wer Christopher Wirtz gestoßen haben könnte.«
    Kaum war die Kommissarin gegangen, nahm Matilda ihr Handy. Sie öffnete das Menü und scrollte sich durch die Liste der letzten Anrufe. Da war es, das Telefonat, das sie suchte. Ein schrecklicher Verdacht wurde Gewissheit: Der Anruf von ihr an Christopher war heute, am 30. Juni, um 13.39 erfolgt.

52
    Anna konnte Matilda davon überzeugen, dass es sinnlos war, schon wieder zum Krankenhaus zu fahren und dort auf dem Gang herumzusitzen. »Die sagen uns doch sowieso nichts.«
    Doch Matilda blieb unruhig. Stündlich bedrängte sie ihren Cousin, Juliane anzurufen, um zu fragen, ob es etwas Neues über Christophers Zustand gab.
    »Matilda, hör auf. Sie ist eine kleine Praktikantin, kein Arzt«, stöhnte Miguel beim dritten Mal. »Und sie arbeitet auf der Inneren, nicht auf Intensiv. Außerdem darf sie auch nicht ständig privat telefonieren!« Entschieden schob er seine Cousine zur Tür hinaus.
    Matilda kämpfte mit den Tränen. Wie ein eingesperrtes Tier lief sie in ihrem Zimmer auf und ab.
    »Wollen wir ein bisschen Geige üben?«, schlug Anna vor. »Vielleicht lenkt dich das ab. Bis zum Wettbewerb sind es nur noch zehn Tage.«
    Matilda blieb stehen und sah ihre Freundin nur entgeistert an. Wie konnte Anna jetzt an so etwas denken? »Du kannst ja üben. Ich scheiß auf den ganzen blöden Wettbewerb!«, rief sie aufgebracht.
    Wortlos ging Anna ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Es lief ein Bericht über die deutsche Nationalmannschaft, die sich auf das Spiel Deutschland gegen Argentinien am Samstag vorbereitete.
    Matilda ließ sich auf ihr Bett sinken. Das Gespräch mit der Polizistin kam ihr wieder in den Sinn. Ihr war dabei erschreckend klar geworden, dass sie wirklich kaum etwas von Christopher wusste. Ob er tatsächlich so verliebt in sie war, wie sie glaubte? Oder war sie nur eine flüchtige Affäre für ihn, ein sommerliches Intermezzo, das man mal eben so mitnahm, weil das Angebot gerade verlockend war? Matilda schloss die Augen. Und sie? Sie fand ihn toll, ohne Zweifel. Aber sie hatte ihm nicht vertraut, ihm nicht von ihren Problemen und Ängsten erzählt. Sie hatte sich verstellt, hatte immer nur versucht, vor ihm einen coolen, erwachsenen Eindruck zu machen. Die richtige Matilda kannte Christopher eigentlich gar nicht.
    Aber wir haben uns doch erst vor knapp drei Wochen zum ersten Mal gesehen, hielt sie sich vor Augen. Wie sollen wir uns denn da schon wirklich kennen? Matilda seufzte. In ihrem Hals saß ein Kloß, der mit jeder Erinnerung größer und größer wurde.
    An ihrem sechzehnten Geburtstag war die Welt noch in Ordnung gewesen. Sie erinnerte sich, wie Christopher in der Küche gestanden und gestenreich mit Miguel, Juliane und Lauren geredet hatte. Wie schön er ausgesehen hatte! Nie würde sie

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