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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Durchsuchungsbeschluss für dieses Anwesen haben?«
    »Den reichen wir nach. Du wirst mich doch wohl nicht verpetzen?«, fragte Petra, die schon in einem mit scheußlichen Möbeln aus den Sechzigern ausgestatteten Wohnzimmer stand.
    Fluchend folgte ihr Daniel. »Und was genau suchen wir hier?«
    »Och, wir sehen uns nur mal um«, antwortete Petra.

63
    »Hast du eigentlich eine Ahnung, wie sehr du deinem Cousin auf die Nerven gegangen bist? Dieses ständige Gefiedel, manchmal sogar mitten in der Nacht! Und wie du dich bei seiner Mutter eingeschleimt hast, so sehr, dass sie ihn sogar aus seinem Zimmer vertrieben hat, damit du es bekommst. Seit du im Haus bist, existiert er doch gar nicht mehr für sie, es gibt nur noch Matilda hier, Matilda da, Matilda, das Geigenwunderkind! Dass Miguel ein echtes Genie in Mathe ist und dass er sich mit Pflanzen auskennt wie sonst keiner, das hat ja nie jemanden interessiert. Zumindest seine Mutter, die ach so begabte Musikerin, nicht. Und dann kauft sie dir auch noch diese sündhaft teure Geige. Warum ist ihr eigentlich nie der Gedanke gekommen, wie weh ihm so was tut?«
    Selbst wenn Matilda darauf eine Antwort gewusst hätte, hätte sie sie nicht kundtun können. Ihr Mund war mit Klebeband verschlossen. Damit man es nicht sah, hatte ihr Juliane einen Mundschutz umgebunden. Sie trug ein weites Flügelnachthemd, wie man sie in Krankenhäusern vor Operationen bekam. Darunter waren ihre Hände und Füße mit Klebeband an den Rollstuhl fixiert, den Juliane über den Flur und in den Aufzug schob. Sie waren allein im Fahrstuhl. Juliane drückte auf den Knopf für das Erdgeschoss.
    »Mir wäre so was ja egal – meine Mutter hat sich auch nie für mich interessiert. Scheiß drauf! Aber Jungs hängen an ihren Müttern, das ist nun mal so. Ich konnte es einfach nicht mehr länger mit ansehen, wie er gelitten hat. Und als du mir das von diesem Patrick erzählt hast, da kam ich auf ein paar Ideen… Miguel fand das mit den SMS von Chris’ Handy ganz witzig. Er hat übrigens das Foto auf dem Friedhof gemacht. Und ich habe dein Zimmer ein bisschen verschönert, als ihr in London gewesen seid, und den Sohlenabdruck vor der Tür hinterlassen. Ziemlich genial, was?«
    Die Tür des Aufzugs öffnete sich.
    »Alles wäre gut gewesen, wenn du danach zu deiner verdammten Großmutter gegangen wärst. Dann wäre endlich einmal Ruhe gewesen. Vielleicht hätte Eleonore dich auch gar nicht mehr weggelassen, wenn du erst einmal bei ihr eingezogen wärst. Das hätten wir schon hinbekommen, Miguel und ich. Aber nein, du musstest ja auf stur schalten. Hast sogar noch deine Geigen-Freundin und diesen Köter ins Haus geholt.«
    Sie durchquerten die Eingangshalle. Matilda zerrte mit aller Kraft an ihren Fesseln und rutschte auf der Sitzfläche des Rollstuhls hin und her, aber niemand beachtete sie. Warum auch? Die Leute sahen eine Schwester, die eine Patientin im Krankenhausnachthemd und mit einem Mundschutz durch das Foyer der Klinik schob. Was sollte daran an diesem Ort Besonderes sein? Ein älterer Herr im Bademantel auf Krücken sah zu ihnen herüber.
    »Mmmmmm«, machte Matilda, so laut sie konnte, und schaute den Mann mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Halt die Klappe!« Julianes Fingernägel bohrten sich wie Krallen in Matildas Nacken, ehe sie sie rasch durch die Tür nach draußen schob. Die zwei Raucher, die vor dem Eingang standen, schienen ebenfalls nichts Auffälliges zu bemerken, einer sagte sogar: »Na, macht ihr zwei einen Spaziergang?«
    »Genau. Frische Luft muss auch mal sein«, sagte Juliane in munterem Krankenschwesterntonfall und schob Matilda weiter.

64
    »Folgen Sie dem Taxi da vorne!«
    Der Fahrer drehte sich um und schaute Patrick fragend an. »Kein Witz?«
    »Kein Witz«, schnaubte Patrick. »Jetzt fahren Sie schon, sonst verlieren wir sie.«
    Der Mann schüttelte sein ergrautes Haupt, legte den ersten Gang ein und fuhr los. »So was sieht man ja immer in Filmen, aber passiert ist es mir noch nie«, meinte er grinsend. »Dabei fahr ich schon seit dreißig Jahren Taxi!«
    »Ja, was haben wir denn da?«, triumphierte Petra Gerres. Sie hielt ein Handy in die Höhe. Sie hatte es mitten auf dem Küchentisch gefunden, es hing am Ladegerät. Die Kommissarin klickte sich durch das Menü. »Bingo«, sagte sie wenig später. »Das ist das alte Handy von Christopher Wirtz. Und die SMS an Matilda sind sogar noch im Speicher. Ein perfekter Beweis, würde ich sagen.«
    »Schön. Und jetzt?«, fragte

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