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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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angeblich geklauten Handys hatte ergeben, dass er Kontakte zu einigen polizeibekannten Drogenabhängigen unterhielt. Inzwischen war die Kommissarin fast überzeugt, dass der Mordanschlag seinen Ursprung in diesen Kreisen hatte. Eine weitere Verbindung war interessant gewesen: Sowohl Miguel Rehberg als auch dessen Freundin Juliane Lösch pflegten ab und zu mit Christopher Wirtz zu telefonieren. Freundschaftliche Gespräche? Beide waren schon wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln aufgefallen, allerdings nur einmal. Der Gedanke lag nahe, dass sie Kunden von Christopher Wirtz waren.
    Petra hatte mit Miguels Freundin Juliane Lösch sprechen wollen, musste aber erfahren, dass diese bis Freitag an einem Lehrgang für Pflegekräfte in Bielefeld teilnahm. Sie würde sie also am Montag befragen, erwartete sich allerdings nicht allzu viel Aufschlussreiches von dieser Unterhaltung.
    Und in diese Clique war nun also die deutlich jüngere Matilda Schliep geraten und erhielt seither bedrohliche Botschaften. Was hatte das zu bedeuten? Wenn Miguel wusste, dass sein Freund Christopher ein Drogendealer war, warum warnte er seine Cousine dann nicht vor ihm? Hatte er so wenig Verantwortungsgefühl gegenüber dem Mädchen? War ihm ihr Schicksal so gleichgültig? Oder hatte er es versucht und sie wollte ihm nicht glauben, verliebt wie sie war? Dabei hatte das Mädchen auf die Kommissarin eigentlich einen recht vernünftigen Eindruck gemacht. Es wäre schade, wenn sie in die falschen Kreise geriet. Petra Gerres hatte das Drogenproblem auch gegenüber Matildas Tante, Helen Rehberg, angesprochen, als diese bei ihr auf der Dienststelle gewesen war. Die Musikerin hatte ihr versichert, sie würde mit Matilda ein ernstes Wort reden – nächste Woche, wenn die Nichte ihren wichtigen Geigenwettbewerb hinter sich gebracht hätte. Petra hegte allerdings im Stillen die Befürchtung, dass Frau Rehberg die ganze Sache auf die leichte Schulter nahm. Ihrer Erfahrung nach hatten die meisten Künstler ohnehin ein eher entspanntes Verhältnis zu Drogen.
    Das Telefon läutete, Petra Gerres stieg von der Haushaltsleiter. Es war Daniel Rosenkranz.
    »Ich habe frei«, sagte Petra. »Ich putze.«
    »Schmeiß den Lappen weg. Eben hat sich noch ein Zeuge gemeldet, der die geheimnisvolle Kapuzengestalt in der U-Bahn näher beschreiben konnte. Ich hole dich ab…«

60
    Matilda hetzte den Gang hinunter. Vorhin, als sie im Taxi gesessen hatte, hatte Anna angerufen und voller Entsetzen gefragt, was das zu bedeuten habe, wohin sie fahren würde.
    »Zu Christopher. Es geht ihm schlecht«, hatte Matilda nur geantwortet und Anna alles Gute für ihren Auftritt gewünscht. »Gewinn für mich«, hatte sie gesagt – und es auch so gemeint. Das war Annas große Chance, sie sollte sie nutzen.
    Vor Christophers Zimmer hielt sie inne und wappnete sich innerlich. Sie hatte keine Ahnung, was sie hinter der Tür erwartete. Vielleicht lag Christopher schon im Sterben – oder es war schon zu spät. Ohne anzuklopfen, ging sie hinein. Das Bett war leer. Vor Angst schnürte sich ihr die Kehle zu. War sie zu spät gekommen? War er schon tot, befand sich sein Leichnam schon irgendwo in den Kellern dieses Gebäudes…? Matilda fuhr herum, als die Tür hinter ihr geöffnet wurde. Eine blonde Schwester drehte ihr den Rücken zu und versuchte umständlich, einen leeren Rollstuhl ins Zimmer zu ziehen.
    »Wissen Sie, wo Christopher ist?«, fragte Matilda aufgeregt. »Der Patient, der bis gestern hier lag.« Die Schwester wandte sich um, machte einen Schritt auf Matilda zu und ehe sie wusste, wie ihr geschah, wurde ihr ein weißes Tuch vor Mund und Nase gepresst. Sie öffnete instinktiv den Mund, um zu schreien, da wurde ihr auch schon schwindelig und sie taumelte gegen das Bett. Das war das Letzte, was sie spürte, ehe sich die Konturen um sie herum auflösten.

61
    Patrick stand in der Schlange vor dem Kartenvorverkauf und schalt sich einen Idioten. Matilda, das Mädchen, das er vom ersten Moment an umwerfend gefunden hatte, weil sie so anders war als die anderen, hatte ihn immer wieder enttäuscht. Und nicht nur das. Sie hatte ihn wie einen Verbrecher behandelt, hatte ihm unsägliche Dinge unterstellt. Mordversuch an ihrem dämlichen Freund! Sie hatte dafür gesorgt, dass die Polizei schon zweimal ins Haus gekommen war und er nun eine Menge Ärger mit seinem Vater hatte. Der wagte es inzwischen allerdings nicht mehr, seinen Sohn oder seine Frau zu schlagen, nachdem Patrick vor sechs

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