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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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nichts in der Welt würde sie hier nackt herumliegen – saß sie auf einer karierten Picknickdecke, trank ab und zu einen Schluck Cola, hauptsächlich, um beschäftigt zu sein. Treue ist nämlich nicht gerade seine Stärke – die Worte waren wie ein Gift, das sich langsam in ihrem Inneren ausbreitete. Sie beobachtete Christopher, wie er seine blaue Segeltuchtasche zu den anderen Sachen neben einen Busch stellte, den Grill mit Kohle befüllte und anzündete, den Bierkasten zum Kühlen hinunter zum Wasser trug, sich das Hemd auszog und mit dem Hemd und einer Flasche Bier in der Hand auf sie zukam. Ein paar aus Miguels Clique hatten sich nackt ausgezogen und stürmten lachend und sich gegenseitig mit Wasser bespritzend in den See. Aber die meisten kehrten nach wenigen Schritten schon wieder um. »Ist das arschkalt!«
    Nur ein paar Hartgesottene, darunter Miguel und Juliane, schwammen eine kleine Runde.
    »Willst du auch schwimmen gehen?«, fragte Christopher und ließ sich neben sie auf die Decke fallen.
    »Nein, lieber nicht. Du?«
    Christopher schüttelte den Kopf, lächelte. »Ich leiste lieber dir Gesellschaft – wenn ich darf.«
    Ein Schauder überlief Matilda, sie lächelte zurück. »Gerne.« Sie schielte auf Christophers Oberkörper. Kein schlechter Anblick.
    Als hätte er ihre Gedanken erraten, fragte Christopher: »Ist dir schon mal aufgefallen, dass immer ausgerechnet die Leute nackt rumliegen, die man wirklich nicht so sehen möchte?« Er deutete mit einer knappen Kopfbewegung in Richtung eines wohlbeleibten Mannes im Rentenalter, der ein paar Meter entfernt saß und unverwandt zu ihnen herüberglotzte.
    Matilda kicherte. »Du hast recht.«
    »Warst du hier schon mal?«
    »Nein, noch nie.«
    »Als Frau würde ich mich auch nicht zwischen die ganzen Spanner legen wollen«, meinte Christopher. »Aber keine Angst. Wenn dich hier einer schief anschaut, bekommt er´s mit mir zu tun.«
    »Oh nein, nicht schon wieder!«, entschlüpfte es Matilda.
    »Was meinst du mit ›schon wieder‹?« Neugierig sah Christopher sie an.
    Matilda hätte sich ohrfeigen können für diesen unüberlegten Ausruf.
    »Ach, nur so. Eben, beim Fußball, gab es eine Prügelei. Aber es war niemand, den ich kenne.«
    Christopher nahm einen Schluck Bier und fragte dann: »Wer war denn eigentlich der Typ von vorhin?«
    Um ein paar Sekunden Zeit zum Nachdenken zu gewinnen, fragte Matilda zurück: »Welcher Typ denn?«
    »Der auf dem Fahrrad mit dem Pflaster am Auge.«
    »Ach der!« Sie winkte so lässig wie möglich ab. »Den kenn ich kaum. Er geht in meine Schule.« Offenbar schien sich Christopher nicht mehr daran zu erinnern, wo er Patrick schon einmal gesehen hatte. Glück gehabt, dachte Matilda und sagte: »Er läuft mir manchmal nach. Das nervt ein bisschen.«
    Christopher ließ sich auf die Decke fallen und sah sie mit seinen Silberaugen von unten herauf an. »Dein Lover?«
    »Quatsch! Ich hab keinen Lover!«, protestierte Matilda empört.
    »Möchtest du einen?«, fragte Christopher, zwinkerte ihr zu und lächelte.
    Matilda spürte, wie sie feuerrot anlief. Wie meinte er das? War das ein Witz oder eine ganz plumpe Anmache? Auf einmal wünschte sie sich, sie wäre Nicole nach zwei Gläsern Prosecco. Der wäre jetzt bestimmt eine schlagfertige Antwort eingefallen. Sie wollte nicht, dass er merkte, wie verlegen sie war, deshalb stand sie auf und murmelte: »Ich teste mal das Wasser.« Rasch lief sie über die Wiese auf den See zu.
    Der Sommer war bis jetzt sehr kühl gewesen und entsprechend eisig war das Wasser, aber Matilda, die sonst eher verfroren war, tauchte trotzdem kurz unter und schwamm sogar ein paar Züge, obwohl ihr die Kälte im ersten Moment den Atem nahm und sie das Gefühl hatte, dass ihr Herzschlag aussetzte. Bis zu den Hüften im Wasser stehend, legte sie danach die eiskalten Hände an ihre noch immer erhitzten Wangen, bis sich diese wieder einigermaßen normal anfühlten. Erst jetzt stieg sie ganz aus dem Wasser, ging zurück zu ihrem Platz und wickelte sich in ihr Handtuch. Sie bibberte am ganzen Körper. Christopher hatte die Decke verlassen. Er stand am Grill und stocherte mit einem Stock in den Kohlen herum. Auch gut, dachte Matilda. Was glaubt der, wie er mit mir reden kann? Ich bin doch keine von seinen… seinen… was auch immer!
    Sie hatte nur einen Badeanzug mitgenommen und der war jetzt nass. Sie fror. Also zog sie ihn unter dem Handtuch umständlich aus und schlüpfte wieder in ihre Unterwäsche und das

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