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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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reingeschaut?«
    »Nein. Wieso?«
    Anna kicherte. »Patrick hat auf deine Pinnwand geschrieben.«
    »Auf meine Pinnwand!?«, wiederholte Matilda, nichts Gutes ahnend, wurde aber schon von Anna unterbrochen, die sagte: »… und er hat seinen Beziehungsstatus geändert, da steht jetzt in einer Beziehung . «
    »Äh…?«
    »Damit meint er dich, meine Süße«, flötete Anna.
    Das Handy noch am Ohr, war Matilda schon unterwegs nach oben, in ihr Zimmer.
    »Was machst du heute?«, wollte Anna wissen.
    »Weiß ich noch nicht.« Sie ließ den Rechner hochfahren.
    »Es gibt ’ne Abi-Party im Faust. Nicole und ich wollten hingehen. Kommst du mit?«
    »Ich sag noch mal Bescheid«, antwortete Matilda, während sie mit einer Hand ihr Passwort eintippte. Sie wollte sich nicht festlegen und ihre Freundinnen dann womöglich enttäuschen müssen. Denn falls Christopher sich meldete, würde sie den Abend ganz sicher nicht im Faust verbringen wollen.
    »O-kay.« Anna klang ein wenig eingeschnappt. Matilda überlegte, ob sie ihrer Freundin von Christopher erzählen sollte. Später, entschied sie. Zuerst musste er sich wieder bei ihr melden. Vielleicht hörte sie ja sowieso nie mehr etwas von ihm, vielleicht war es wirklich so, wie Juliane gestern gesagt hatte: Sie war eine von vielen. Ein erschreckender Gedanke, den Matilda sofort verdrängte. Auf jeden Fall musste sie jetzt erst mal Ordnung in ihr social network bringen.
    Es tut mir leid, ich habe überreagiert, aber ich konnte doch nicht zulassen, dass dieser Proll dich beleidigt. Du bist das tollste Mädchen der Welt, ich bin so glücklich, dass es dich gibt. Verzeih mir!
    Dein Patrick

17
    Der Eintrag stammte vom Freitagabend. Matilda las ihn dreimal hintereinander, dann ließ sie sich genervt in ihrem Stuhl zurückfallen. Zweifellos hatte Patrick allen Grund, sich bei ihr zu entschuldigen, aber warum um alles in der Welt musste er das ausgerechnet auf ihrer Facebook-Pinnwand tun, warum schickte er keine Nachricht, die nur sie lesen konnte? Oder eine E-Mail? Oder eine SMS? Warum musste er sein und ihr Privatleben öffentlich machen? Um, wie Anna es genannt hatte, vollendete Tatsachen zu schaffen? Dachte er wirklich, dass etwas eintreffen würde, nur weil alle glaubten, es sei so?
    Einer von Matildas Facebook-»Freunden«, ein Typ, den sie gar nicht kannte, der aber mit Nicole und Anna und der halben Schule »befreundet« war, hatte als Kommentar wie süüüüß geschrieben.
    Hektisch löschte Matilda Patricks Eintrag und erwog dabei, Patrick zur Strafe aus ihrer Freundesliste zu streichen, damit er gar nicht erst die Möglichkeit hatte, in Zukunft noch einmal etwas Derartiges auf ihrer Pinnwand zu posten. Allerdings hätte sie dann auch keinen Zugang mehr zu seinen Daten gehabt. Aber es konnte nicht schaden, ihm damit zu drohen, für den Fall, dass er noch einmal so einen Blödsinn vor aller Öffentlichkeit ausbreitete. Sie klickte Patricks Profil an. Das Foto zeigte ihn in Denkerpose: Das Kinn in die Hand gestützt blickte er grübelnd ins Weite. Es sah nicht schlecht aus, irgendwie intellektuell. Aber dies war nicht der Moment, sein Foto genauer zu studieren, denn Matildas Blick wurde von etwas ganz anderem magisch angezogen: Unmittelbar neben dem Porträt von Patrick sprang ihr ein Schriftzug auf seiner Pinnwand entgegen: I – dann kam ein rotes Herz – Matilda . Darunter prangte ein Foto von ihr, das während der Klassenfahrt in Rom gemacht worden war. Es zeigte Matilda und Patrick auf den Rängen des Kolosseums. Er hatte den Arm um sie gelegt und sie schmachtete ihn zum Spaß an. »Wir sind Cäsar und Kleopatra!«, hatte er damals übermütig gerufen, erinnerte sich Matilda. Sie hatte gelacht und das Foto lustig und harmlos gefunden. Jetzt wünschte Matilda sich inbrünstig, sie hätte anders reagiert. Eins von Patricks Fotoalben war mit »Rom« betitelt. Matilda klickte sich durch das Album. Man sah auf den Bildern nicht besonders viel von Rom, aber auf fast jedem Foto war Matilda abgebildet, meistens zusammen mit anderen, manchmal auch allein, wenn er den Bildausschnitt bearbeitet hatte. Auch ein paar Schnappschüsse aus der Jugendherberge waren dabei: Anna, Nicole, Mascha und Matilda saßen in ihren Nachthemden auf dem Bett, vor ihnen eine Menge leerer Flaschen und Gläser. Auf dem nächsten Foto sah man Matildas Gesicht in Großaufnahme: Es war rot, denn sie hatte sich tags zuvor einen Sonnenbrand eingefangen, ihr Mund war verzerrt, weil sie wohl gerade redete, aber im

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