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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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fühlte sich wie jemand, der eine unangenehme Aufgabe endlich hinter sich gebracht hat. Klare Worte energisch ausgesprochen, das hätte sie schon viel früher tun sollen. Sie ließ ihn stehen, ging zurück ins Klassenzimmer, ließ sich auf einen Stuhl fallen, holte tief Luft. Endlich war es gesagt, endlich konnte sie sich wieder auf andere Dinge konzentrieren! Sie zog ihr Handy aus der Hosentasche. Offiziell waren Handys in der Schule nicht erlaubt, aber natürlich hatte jeder eines dabei, abgeschaltet oder auf lautlos gestellt, so wie Matilda. Nach einem Blick auf das Display schob sie es zurück in die Tasche. Keine Nachricht, kein entgangener Anruf.
    Als der Unterricht vorbei war, beeilte sich Matilda. Sie wollte Patrick nicht auf dem Flur begegnen. Es reichte für heute. Er war sicherlich gekränkt, vielleicht sogar wütend. Sollte er ruhig erst mal in Ruhe über ihre Worte nachdenken, vielleicht kam er dann ja endlich zur Besinnung. Sein Klassenzimmer lag nur drei Türen weiter auf demselben Stockwerk, aber noch rührte sich nichts darin. Gut so. Matilda hastete die Treppen hinunter, eilte zu den Fahrradständern und öffnete, Patricks Graffiti ignorierend, das Fahrradschloss.
    »Ach, die gute alte Schule!«
    Vor Schreck wäre ihr fast die Schultasche aus der Hand gefallen. Christopher stand hinter ihr. Er trug ein enges knallgrünes T-Shirt zu modisch abgewetzten Jeans und sah umwerfend gut aus.
    »Was machst du denn hier?«, fragte sie und hoffte, dass er ihr die Überraschung nicht zu sehr anmerkte.
    »Fährst du mit mir ein Eis essen?«
    Matilda wurde von einer Welle der Glückseligkeit überrollt. Sie brachte keinen Ton heraus. Er kam näher. »Oder musst du gleich nach Hause?«
    »Äh, ja. Ich meine nein. Ich… klar kann ich mit dir ein Eis essen gehen«, stotterte Matilda. »Bist du mit dem Auto da? Ich kann das Rad auch hier stehen lassen und morgen…«
    Sie brach ab, denn gerade kamen Nicole und Anna auf sie zu.
    »Ach, da bist du. Jetzt verstehe ich, warum du es so eilig gehabt hast«, meinte Nicole. »Hi, Chris!«
    Christopher winkte Anna und Nicole zu, aber Anna ließ es nicht dabei, sie musste ihn unbedingt auf beide Wangen küssen. Natürlich tat Nicole es ihr nach. Matilda fand, dass die beiden es ein wenig übertrieben. Die benahmen sich geradeso, als wären sie ganz dick mit ihm befreundet.
    »Was tust du denn hier?«, wollte nun auch Anna wissen. Matilda wurde immer verärgerter. Saublöde Frage! Was tat er wohl hier? Sie abholen. War das so unvorstellbar?
    »Ich hatte Sehnsucht nach dieser wunderbaren…«, er machte eine Pause, zwinkerte Matilda zu, ». . . Bildungsstätte.«
    »Das wird mir später sicher nicht passieren«, antwortete Nicole.
    »Wart’s ab«, meinte Christopher.
    Matilda sah ungeduldig zu, wie Anna und Nicole ihre Räder aufschlossen. Patricks blutrote Botschaft stach ihr nun doch ins Auge. Ob Christopher sie auch gelesen hatte? Bestimmt, sie war ja nur schwer zu übersehen, so frisch, wie die Farbe noch war. Hoffentlich würde er sie nicht danach fragen, sie wusste nicht, was sie dann antworten sollte. Dass es sich um die Matilda aus der Unterstufe handelte? Oder war es gerade gar nicht so schlecht, wenn er merkte, dass es auch noch andere Jungs gab, die sich für sie interessierten? Konkurrenz belebte ja bekanntlich das Geschäft.
    »Ich nehme an, du fährst jetzt nicht mit uns mit?«, fragte Anna grinsend.
    »Nein«, antwortete Matilda und fügte in Gedanken hinzu: Und jetzt haut endlich ab! Die beiden winkten noch einmal kurz und radelten davon. Matilda ging mit Christopher zu seinem Wagen, den er frech auf einem freien Lehrerparkplatz abgestellt hatte.
    »Als Ehemaliger kann man sich so was ja erlauben.« Er hielt ihr die Tür auf und Matilda stieg ein. Sie fühlte sich großartig. Daran änderte sich auch nichts, als sie einen Blick über die Schulter warf und sah, dass Patrick und seine Freunde gerade mit ihren Rädern um die Ecke des Schulgebäudes bogen und Patrick zu ihr hinüberblickte. Egal, dachte sie. Oder nein, im Gegenteil: gut so!
    Das Café, das Christopher ausgesucht hatte, lag in der Altstadt. Sie ergatterten den letzten Tisch im Freien und bestellten beide Eiskaffee. Christopher wärmte Erinnerungen an die Schule auf: »Hat die Kaiser immer noch diese geringelten Leggins an, mit denen ihre krummen Dackelbeine noch dicker aussehen, als sie eh schon sind?« – »Und der Schneider, hat der immer noch ab und zu eine Fahne am Morgen?«
    Matilda konnte

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