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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Anna, für ein paar Tage. Oder zu Nicole.«
    »Bitte – wenn du auch noch deine Freundinnen in die Sache reinziehen möchtest.«
    Matilda zögerte. Miguel hatte einen wunden Punkt getroffen: Es war seltsam, aber sie schämte sich irgendwie, vor Anna und Nicole zuzugeben, was passiert war. Dass jemand in ihrem Zimmer gewesen war, ihre Wände beschmiert und in ihrer Wäsche herumgestöbert hatte. Natürlich sagte sie sich, dass das völlig absurd war, dass sie keinen Grund hatte, sich zu schämen, dass Patrick sich wie ein Geisteskranker verhalten hatte. Doch das Gefühl war dennoch da. Aber wo sollte sie sonst hin? Im Gegensatz zu Miguel glaubte Matilda nicht, dass Frau Diedloff bei Eleonore anrufen würde. Helen pflegte keinen so engen Kontakt mit der Nachbarin, sie konnte sie nicht einmal besonders gut leiden. Und auch Eleonore plauderte allenfalls gelegentlich einmal mit der Nachbarin, wenn sie ihre Tochter und die Enkelkinder besuchte. Nein, ihre Großeltern durften nichts von dem Vorfall erfahren. Eleonore würde Helen sofort anrufen und ihr bitterste Vorwürfe machen, weil sie auf Tournee gegangen war, das war mehr als sicher. Bei jedem zukünftigen Besuch würde sie ihrer Tochter erneut unter die Nase reiben, dass diese besser von Anfang an auf sie gehört hätte, statt starrsinnig ihre egoistischen Wünsche durchzusetzen und das Leben ihrer Nichte zu gefährden.
    Ihr Handy, das auf dem Kühlschrank lag, klingelte.
    »Das wird Helen sein«, meinte Miguel. »Also: Du ziehst zu Oma oder ich sag ihr jetzt auf der Stelle, was hier los ist.«
    Matilda wurde sauer. Was sollte das? Glaubte Miguel wirklich, dass er sie erpressen konnte? Was du kannst, kann ich schon lange, dachte Matilda und sagte in das anhaltende Klingeln hinein: »Schön. Aber vergiss nicht, dann auch gleich zu erwähnen, dass du während der letzten paar Wochen fast jede zweite Nacht nicht da warst, obwohl du ihr das Gegenteil versprochen hast.«
    Miguel sah sie wütend an. »Mach doch, was du willst!« Er drehte sich um und stapfte die Treppe hinauf.
    Matilda holte tief Atem, griff nach dem Handy und schaute auf das Display. Es war Christopher. Eilig drückte sie auf die grüne Taste.
    »Bist du schon zurück? Wie war’s in England? Hast du das Spiel sehen können? Wahnsinn, dass wir schon wieder gewonnen haben!«
    »Ja, ich bin wieder da«, sagte Matilda. Sie konnte tatsächlich lächeln. »Und es war schön. Aber die Polizei war hier, bei uns ist eingebrochen worden.«
    »Du lieber Himmel! Was wurde denn geklaut?«
    Matilda zögerte, ehe sie sagte: »Gar nichts. Er… sie sind wohl gestört worden.«
    »Na, Gott sei Dank.« Er klang erleichtert. »Hast du trotzdem Lust, noch ein wenig feiern zu gehen?«
    »Klar«, sagte Matilda.
    »Ich hol dich in einer halben Stunde ab. Schön, dass du wieder da bist!«
    Matilda stellte sich unter die Dusche. Als sie sich abtrocknete, hörte sie, wie Miguel die Treppen hinunterpolterte. Dann schlug die Haustür zu, lauter als nötig. Es war das erste Mal, dass sie Streit mit Miguel hatte, fiel ihr auf, und sie bekam prompt Gewissensbisse. Er hatte es ja eigentlich nur gut gemeint, war besorgt um ihre Sicherheit, wollte nicht die Verantwortung tragen müssen, falls noch einmal etwas passierte. Aber sie musste doch deshalb nicht alles machen, was er sagte, oder? Er musste doch selbst wissen, wie unmöglich das war, was er von ihr verlangt hatte.
    Sie fönte sich die Haare, tuschte sich die Wimpern und zog das neue türkisgrüne Kleid an, das sie in Camden Market gekauft hatte. Zum Glück war im Handkoffer noch frische Unterwäsche, die sie anziehen konnte.
    In der Küche machte Matilda sich schnell noch einen Kaffee, dann war Christopher auch schon da. Noch an der Tür flog sie ihm in die Arme, als hätte sie ihn seit Monaten nicht gesehen, und so fühlte es sich auch an.
    Als sie gerade gehen wollten, fiel Matilda etwas ein. »Die Kellertür! Die ist ja offen. Ich kann doch das Haus nicht offen stehen lassen.«
    Zusammen stiegen sie in den Keller hinunter. Das Schloss war tatsächlich nicht mehr zu gebrauchen.
    »Gibt’s irgendwo ein paar Bretter und Nägel?«, fragte Christopher.
    Eine Viertelstunde später war die Tür mit zwei Brettern notdürftig zugenagelt und sie fuhren in die Innenstadt.
    Die Nation war wegen des gewonnenen Fußballspiels gut gelaunt und so waren die Kneipen und Clubs gut gefüllt bis tief in die Nacht. Erst als es schon dämmerte, verließen sie die letzte Disco. Christopher fragte,

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