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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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ihr jedoch nicht sonderlich geschmeckt. Jetzt orderte sie einen Wodka-Bitter-Lemon, genau wie Miguel und Helen. Schließlich war sie kein kleines Kind mehr. Sie fühlte sich großartig. Sie saß an einer Hotelbar in dieser tollen Stadt, mit tollen Leuten, das Konzert war umwerfend gewesen, das Leben war schön. Nur Christopher müsste noch hier sein, dachte sie. Dann wäre alles perfekt.
    Es war schon drei, als sie endlich leicht angesäuselt ihre Zimmertür aufschloss. Sie zog sich aus und duschte noch kurz, denn sie fühlte sich ganz klebrig. Während sie sich die Haare frottierte, schaltete sie ihr Handy ein, das sie vor dem Abflug ausgemacht und später im Hotel vergessen hatte. Sie hatte Lust, Chris von diesem wundervollen ersten Tag in London zu erzählen. Das Display leuchtete auf und meldete den Eingang einer neuen Nachricht. Sie stammte von einem unbekannten Teilnehmer und lautete: Du entkommst mir nicht, du Miststück.
    Die SMS war um 00.50 angekommen, also vor gut einer Stunde. Krampfhaft versuchte Matilda, die Wut und Verzweiflung, die sofort in ihr hochkrochen, niederzukämpfen. Bleib ruhig, Matilda! Reg dich nicht auf!
    Ihr fiel ein, dass Patrick heute Abend vermutlich seinen Auftritt beim Poetry-Slam gehabt hatte. War er sauer, weil sie nicht da gewesen war? Aber das konnte er ja wohl nicht im Ernst erwarten, nicht nach allem, was in den letzten Tagen geschehen war, und noch dazu, wo sie ja gerade gar nicht in Hannover war. Aber das wusste er ja nicht. Oder doch? Sie hatte kein Geheimnis daraus gemacht, hatte sich mit Anna und Nicole vor dem Klassenzimmer und auch auf dem Sportplatz darüber unterhalten. Du entkommst mir nicht klang fast so, als ob er es wüsste. Egal, dachte Matilda. Soll er doch schreiben, was er will. Der wird mir das Wochenende nicht verderben! Und wenn ich wieder zurück bin, dann werde ich was gegen Patrick unternehmen.
    Sie machte das Handy wieder aus. Am besten, sie würde es bis Sonntagabend gar nicht mehr einschalten.

32
    »Los, Beeilung! Wenn wir die nächste S-Bahn erwischen, dann schaffen wir es noch zum Spiel«, trieb Miguel Matilda zur Eile an. Sie rannten durch das Terminal des Flughafens Hannover-Langenhagen und hinunter zum Bahngleis. Der Zug stand schon bereit, zwei Minuten später fuhr er los. Am Hauptbahnhof stiegen sie um in die überfüllte Straßenbahn, drängten sich zwischen Schlachtenbummler mit Fahnen und schwarz-rot-golden bemalten Gesichtern, die unterwegs waren in die Kneipen und zu den Public-Viewing-Plätzen.
    Wo Christopher wohl war? Er hätte sich ruhig mal melden können. Vorhin, im Flugzeug, als sie schon gelandet waren und noch hatten sitzen bleiben müssen, hatte Matilda es nicht länger ausgehalten und ihr Handy endlich wieder eingeschaltet. Sie war erleichtert gewesen zu sehen, dass keine neue bedrohliche SMS mehr angekommen war, und zugleich enttäuscht, weil Christopher allem Anschein nach nicht ein einziges Mal versucht hatte, sie zu erreichen. Sicher findet er mich zu jung oder ich bin für ihn zu langweilig, dachte Matilda.
    Abgesehen von ihrer Sehnsucht nach Christopher wäre sie gerne noch länger in London geblieben. Was für eine tolle Stadt! Den halben Samstag hatten sie in Camden Market verbracht. Helen hatte ihr ein neues Kleid, zwei T-Shirts und ein paar Ohrringe gekauft und Miguel bekam Sweatshirts und Hosen. Abends waren sie in Soho schick essen gegangen und am nächsten Tag hatten sie Power-Sightseeing gemacht, bis es Zeit für Miguel und Matilda gewesen war, zum Flughafen aufzubrechen. Helen reiste schon morgen weiter, nach Barcelona. Und in zwei Wochen würde sie dann auch schon wieder in Hannover sein. Matilda war froh darüber. Sie hatte ihrer Tante von Christopher erzählt und Helen hatte sich mit ihr gefreut. »Und wie benimmt sich Miguel?«, hatte sie bei ihrem Einkaufsbummel gefragt, während sie, eingehakt bei ihrer Nichte, vor einem Schaufenster stehen geblieben war, um die Auslagen zu bewundern. Matilda hatte ihr versichert, dass er sich gut um sie kümmern würde. »Als neulich ein Gewitter war, ist er sogar extra früher nach Hause gekommen, damit ich mich nicht fürchte.« Dass früher nachts um drei bedeutete, hatte sie wohlweislich verschwiegen. Helen hatte zufrieden gewirkt und genickt.
    Nach dem quirligen London kam Matilda die alte Villa fast unheimlich still vor. Nur das Ticken der Wanduhr war in der Küche zu hören. Die Luft in den Räumen war stickig. Sie öffnete die Terrassentür und trank ein Glas

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