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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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lange Miguel wohl den Beleidigten spielen würde?
    Anstelle von Miguel kam eine Stunde später Angela vorbei. Matilda hatte sich schon den Kopf darüber zerbrochen, wie sie der Haushälterin die Schweinerei in ihrem Zimmer verheimlichen konnte, um zu verhindern, dass diese sofort ans Telefon stürzte und Helen anrief. Für gewöhnlich machte sie ihr Zimmer selbst sauber, nur die Fenster putzte Angela alle paar Wochen. Dennoch würde es schwierig werden, denn die Italienerin war neugierig und schien ein Gespür für Lügen und Geheimnisse zu haben. Und noch dazu wollte ja auch die Polizei noch einmal vorbeikommen. Vorsichtshalber schloss Matilda ihr Zimmer erst einmal ab, bevor sie in die Küche hinunterging, um zu frühstücken. Der Zufall kam ihr zu Hilfe. Angela wirbelte nur kurz mit dem Staubsauger durch die unteren Räume, vergewisserte sich nach einem Blick in den Kühlschrank, dass ihre Schützlinge nicht verhungern würden, und verschwand dann wieder. Sie hatte um elf einen Zahnarzttermin, ein Weisheitszahn sollte gezogen werden.
    »Ruh dich danach gründlich aus, das ist kein Spaß«, riet ihr Matilda, die diese Prozedur schon einmal mitgemacht hatte. »Es reicht völlig, wenn du Mittwoch oder Donnerstag wiederkommst, wir kommen schon klar.«

36
    Die Haushälterin war kaum aus der Tür gegangen, da klingelte das Telefon: die Kriminalpolizei. Eine halbe Stunde später wuselten jede Menge Leute in Matildas Zimmer und im Garten herum, während Matilda mit einer blonden Kommissarin, die sich als Petra Gerres vorgestellt hatte, in der Küche saß. Die Frau war Mitte dreißig und wirkte sympathisch. Ein jüngerer Kommissar namens Daniel Rosenkranz saß ebenfalls mit am Tisch und machte sich Notizen. Matilda wiederholte noch einmal alles, was Miguel gestern dem Polizisten vom Kriminaldauerdienst erzählt hatte.
    »Wo ist dein Cousin?«
    »Bei seiner Freundin, nehme ich an. Ich habe auch bei einer Freundin übernachtet«, schwindelte Matilda.
    »Das war vernünftig«, meinte Petra Gerres. »Das solltest du die nächsten Tage auch tun, wenn es möglich ist. Wir brauchen eure Fingerabdrücke zum Abgleich. Ich gebe dir die Adresse vom Erkennungsdienst, da solltet ihr am besten heute noch hingehen. Und es wäre auch gut, wenn wir die Abdrücke von den Leuten hätten, die sonst noch in deinem Zimmer waren.«
    Matilda überlegte. Nicole und Anna fielen ihr ein, Angela und – Helen. Verdammt.
    »Wäre es nicht einfacher, wenn Sie Patricks Fingerabdrücke nehmen und dann schauen, ob man sie in meinem Zimmer findet?«
    »Falls man sie findet«, entgegnete die Kommissarin und fragte: »Deine Tante ist deine Erziehungsberechtigte?«
    Matilda nickte. »Sie ist Saxofonistin und noch zwei Wochen auf Tournee. Ich möchte nicht, dass sie sich aufregt.«
    »Nun, sie sollte schon davon erfahren. Immerhin hast du Morddrohungen erhalten. Stell dir vor, dir passiert etwas, und wir haben ihr nichts gesagt. Sie würde uns die größten Vorwürfe machen und das völlig zu Recht.«
    Wieder nickte Matilda. Natürlich verstand sie das Argument der Kommissarin. Dieser verfluchte Patrick! »Was ist mit Patrick Böhmer? Waren Sie schon bei dem?«, fragte sie.
    »Das werden wir als Nächstes in Angriff nehmen.«
    Matilda war enttäuscht. Warum wartete man denn so lange? Der Fall war doch glasklar! Wenn er nur die Mails auf ihrem Rechner nicht gelöscht hätte! Ihr fiel etwas ein. Sie zeigte den Polizisten ihr Handy: »Hier, die letzte SMS hab ich noch. Vielleicht kann man ihm damit was nachweisen. Vielleicht hat er ein zweites Handy.«
    Daniel Rosenkranz, der, wie Matilda fand, ein bisschen Ähnlichkeit mit Christopher hatte, schrieb sich die Nummer auf. Dann stand er auf und sagte zu seiner Kollegin: »Ich geh mal die Nachbarn fragen, ob die was bemerkt haben.«
    Matilda seufzte innerlich. Auch das noch. Ihr Zorn auf Patrick wuchs von Minute zu Minute.
    Einer der Spurensicherer kam herein, grüßte Matilda mit einem Nicken und meinte: »Wir haben ein Schuhsohlenprofil in der Nähe der Kellertreppe gefunden.« Er sah Matilda fragend an. »Gibt es hier im Haus jemanden, der Schuhgröße 43 trägt?«
    »Mein Cousin hat 45, das weiß ich.« Sie überlegte. Enzo? Aber der hatte auch Riesenfüße. »Nein, niemand.«
    »Auf den Abdrücken ist ein Teil einer Zahl zu sehen. Eine 74«, wandte sich der Mann von der Spurensicherung an Petra Gerres.
    »Ich weiß, wem die gehören«, platzte Matilda heraus. »Patrick. Der hat so Retro-Sneakers.«
    »1974. Da

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