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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Wasser aus der Leitung. Miguel stürzte sofort ins Wohnzimmer und machte den Fernseher an. Das Spiel Deutschland – England hatte gerade angefangen, noch stand es 0 : 0.
    Matilda wollte erst einmal ihr Gepäck nach oben bringen und sich dann ebenfalls vor den Fernseher setzen. Sie ging die Treppe hinauf und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Eine Sekunde später stieß sie einen Schrei aus und ließ ihre Tasche fallen.
    Die zitronengelben Wände waren rot beschmiert. Stirb, Schlampe stand in annähernd meterhohen Buchstaben über ihrem Bett. Auf der anderen Seite: Fuck you, bitch . Ein Totenkopf grinste sie über ihrem Schreibtisch an. Neben dem Fenster war ein Kreuz aufgemalt, mit einem Schild, auf dem ihr Name stand. Matilda spürte, wie ihre Knie anfingen zu zittern. War das Farbe? Es sah eher aus wie – Blut. Ihre Wäsche war aus der Kommode gerissen worden, sie lag über den ganzen Fußboden verteilt da und war ebenfalls mit dem roten Zeug besudelt. Ebenso die Schulbücher und das Bettzeug. Das Allerschlimmste aber war, dass zwischen all dem Durcheinander ihre Geigen, sowohl die alte als auch die neue, zertrümmert auf dem Fußboden lagen.

33
    »Ganz klar: Der Täter hat die Hintertür aufgebrochen, vermutlich mit einem Stemmeisen. Ist etwas weggekommen?«
    Matilda und Miguel verneinten. Miguel hatte das ganze Haus inspiziert, aber alle anderen Zimmer wirkten völlig unangetastet. Der junge Beamte vom Kriminaldauerdienst machte sich eine Notiz. Sein älterer Kollege war noch oben in Matildas Zimmer und fotografierte. Die beiden waren entweder keine Fußballfans oder sie ließen es sich nicht anmerken, dass sie lieber das gerade laufende Spiel angeschaut hätten, anstatt diesen Einbruch zu bearbeiten. Noch dazu, wo Deutschland führte.
    Matilda saß mit Miguel und dem Polizisten in der Küche. Sie war bleich wie ein Sellerie. Bis die Polizei eingetroffen war, hatte sie fast nur geweint. Hauptsächlich um ihre neue Geige. Ihre wunderbare, kostbare Geige! Sie hätte nie gedacht, dass der Verlust eines Gegenstandes so sehr schmerzen könnte. Und was würde Helen dazu sagen?
    »Haben Sie denn einen Verdacht, wer das gewesen sein könnte?«
    Miguel und Matilda sahen sich an. Dann antwortete Miguel: »Es gibt einen Mitschüler, der Matilda schon länger drangsaliert und bedroht.«
    Da Matilda noch viel zu aufgewühlt war, schilderte Miguel dem Polizisten, was Matilda ihm vor ein paar Tagen erzählt hatte.
    »Diese E-Mails würde ich gerne einmal sehen«, sagte der Polizist, nachdem er sich Patricks Namen und Adresse notiert hatte.
    Es kostete Matilda zwar Überwindung, das verwüstete Zimmer erneut zu betreten, aber sie nahm sich zusammen, ging mit dem Mann nach oben und schaltete ihren Rechner an, dem zum Glück nichts passiert war.
    Die Mails waren weg. Sie waren aus dem Posteingang verschwunden und auch der Papierkorb des Computers wies keine Spur von ihnen auf. »Er muss sie gelöscht haben«, stellte Matilda fest. »Hatten Sie denn kein Passwort für Ihren PC oder den Mailaccount?«, fragte der Polizist.
    »Nein. Wozu denn ein Passwort, den Rechner benutze nur ich«, erwiderte Matilda. »Ich rufe die Mails über Outlook ab.« Sie merkte, dass sie zitterte, und zwang sich, ruhig durchzuatmen. »Aber ich kenne den Absender. Kann man nicht bei GMX nachfragen und rauskriegen, woher die Mails kommen?«
    »Das ist möglich«, meinte der Polizist. »Aber jeder kann sich eine anonyme GMX-Adresse zulegen. Und wenn er nicht dumm ist, sendet er die Mails von einem öffentlichen PC aus. Einem Internetcafé zum Beispiel. Aber vielleicht war unser Freund ja auch unvorsichtig und hat deshalb die Mails gelöscht. Wir können das rausfinden, aber es dauert. Vielleicht kriegen wie ihn auch so.«
    Matilda nickte.
    Sie war froh, als sie ins Wohnzimmer zurückkehren konnte. Der Beamte wollte wissen, wer alles in dem Haus wohnte, wer einen Schlüssel hatte, wo Helen war und wann sie wiederkäme. Miguel beantwortete alle Fragen geduldig.
    »Gibt es jemanden, der sich in den nächsten Tagen um euch kümmern kann?«, fragte der Polizist dann und sah dabei Matilda an.
    »Wir kommen schon zurecht«, erklärte die und traute ihren Ohren kaum, als sie gleich darauf Miguel sagen hörte: »Matilda kann zu unserer Großmutter ziehen.« Er fügte noch hinzu: »Ich bin neunzehn, ich kann auf mich selber aufpassen.«
    »Nein, ich gehe nicht zu Eleonore«, protestierte Matilda und funkelte ihren Cousin an. Was sollte denn die Nummer? »Ich bleibe

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