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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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ob Matilda mit zu ihm in seine WG in der Nordstadt kommen wollte. »Wegen der Einbrecher«, wie er augenzwinkernd sagte.
    »Okay. Aber wirklich nur wegen der Einbrecher.« Sie lächelte.

34
    Sie wurde wach, als nebenan, im Bad, die Dusche rauschte. Die Morgensonne drang in Streifen durch die Jalousie, Staub tanzte in den Strahlen. Christopher lag neben ihr auf der breiten Matratze und schlief noch. Matilda schaute sich in dem geräumigen Zimmer um. Ihr neues Kleid lag auf dem weiß lackierten Dielenboden neben Christophers kreuz und quer verstreuten Klamotten. Auch sonst war das Zimmer nicht das ordentlichste. Ein typisches Jungszimmer: Computerkram, Sportsachen, Stereoanlage, Regale mit Büchern, CDs und DVDs. Die Möbel wirkten improvisiert. Der Schreibtisch bestand aus einer Sperrholzplatte auf zwei Böcken, als »Kleiderschrank« diente ein Gestänge, das hinter einem Vorhang verborgen war. Es war ein geräumiger Raum, mit hoher Stuckdecke und zwei Fenstern zur Straße hin. Dazwischen stand eine Kokospalme, die Hälfte der Wedel war braun und vertrocknet. Dennoch fand Matilda dieses Zimmer wunderschön. Es war hell und roch irgendwie nach Freiheit und Unabhängigkeit. Und ein bisschen nach Gras. So eine Studentenbude in einer WG wollte sie auch einmal haben, wenn sie mit der Schule fertig war, das wurde ihr in dem Moment klar.
    Die Badezimmertür wurde geöffnet, dann hörte sie es in der Küche klappern und wenig später fiel die Wohnungstür ins Schloss.
    Christopher teilte sich die große Altbauwohnung mit Lauren und einer chinesischen Studentin. Aus irgendeinem Grund hoffte Matilda, dass Lauren es war, die gerade gegangen war. Matilda musste pinkeln. Sie streifte sich ihr Kleid über, stand auf und ging auf Zehenspitzen in den Flur. Die Küche und das winzige Bad waren tatsächlich sehr sauber und aufgeräumt, das hatte Matilda schon in der Nacht bemerkt. Anscheinend stimmte es, dass Lauren einen Putzfimmel hatte.
    Sie putzte sich die Zähne notdürftig mit Zahnpasta und den Fingern. Auf der Ablage standen Kosmetika neben Rasierzeug von Christopher. Dann stellte sie sich unter die Dusche. Als sie aus dem Bad kam, lief Musik, etwas Jazziges, aber nicht so schräg wie das Konzert von neulich.
    Christopher war nicht mehr in seinem Zimmer. Matilda fand ihn in der Küche – eine Tasse Kaffee in den Händen. Neben ihm am Herd stand Lauren in einem dünnen Nachthemd und goss Wasser in eine Teekanne. Sie sah hübsch aus, obwohl sie noch nicht gekämmt und geschminkt war. Unter dem Nachthemd zeichnete sich ihre wohlgeformte Figur ab. Ob sie wohl immer so in der Wohnung herumlief?
    »Guten Morgen«, grüßte Matilda verlegen.
    »Morgen«, sagte Lauren zu der Teekanne.
    »Magst du Kaffee? Soll ich Croissants holen?«, fragte Christopher.
    Matilda sagte rasch, für sie nicht, sie müsse nach Hause.
    »Na, wie war’s?« Lauren löste endlich den Blick von der Kanne und Matilda kam es vor, als würde sie sie von oben bis unten prüfend mustern.
    Matilda wurde rot wie eine englische Telefonzelle. Krampfhaft suchte sie nach einer schlagfertigen Entgegnung, aber natürlich fiel ihr nichts ein.
    »In London«, sagte Lauren und lächelte katzenhaft. »Du warst doch in London, oder? Hat Chris jedenfalls gesagt.«
    »Äh… ja, es war toll«, stammelte Matilda. Ich dumme Pute!
    »Kann ich ins Bad?«, fragte Lauren.
    Matilda nickte und Christopher brummte etwas Unverständliches. Als Lauren weg war, küsste er sie auf den Hals und sagte im selben Ton wie Lauren: »Na, wie war’s?«
    Matilda grinste. »Jedenfalls besser als mit Moritz im Ferienlager.«
    Christopher zog fragend die Augenbrauen hoch. »Moritz?«
    »Ein Junge aus meiner alten Schule.« Matilda seufzte. »Was soll ich sagen – es war nicht so schlimm wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt, aber auch nicht viel besser. Hinterher dachte ich: Das kann ja wohl nicht wahr sein, dass die Welt darum so ein Theater macht.«
    Christopher lachte, Matilda ebenfalls.
    »Ich muss jetzt aber wirklich nach Hause, die Polizei wollte sich heute noch mal melden.«
    »Ich fahr dich«, sagte Christopher. »Ich trinke nur noch rasch meinen Kaffee aus.«
    »Können wir unterwegs vielleicht an einem Baumarkt anhalten? Ich möchte Farbe kaufen.«

35
    Miguel war noch nicht wieder da, als Matilda ankam. Ob er Helen tatsächlich angerufen hatte? Aber das war eher unwahrscheinlich, denn sonst hätte ihre Tante sich sicher längst auf dem Handy gemeldet und tausend Fragen gestellt. Wie

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