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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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gemacht? Jemanden gekränkt, übergangen, beleidigt…?«
    »Nein, hab ich nicht!«
    »Es könnte auch ein Vorfall sein, der dir selbst ganz unbedeutend vorkommt, mit dem du aber jemand anderen, vielleicht ohne es zu wollen, verletzt hast.«
    »Ich habe keine Ahnung«, rief Matilda, der die Fragerei allmählich auf die Nerven ging. »Es fing doch erst an, nachdem mich Patrick mit Christopher gesehen hat. Vorher war er zwar auch schon lästig, aber eben noch nicht so fies.«
    »Der Zeitpunkt kann aber auch ein Zufall sein«, gab Petra Gerres zu bedenken.
    »Ein ziemlich großer Zufall«, meinte Matilda skeptisch.
    »Du musst mir nicht jetzt antworten«, lenkte die Polizistin ein. »Denk bitte noch mal in Ruhe darüber nach. Und wenn dir was dazu einfällt, egal was, dann ruf mich an, okay?«
    »Okay«, lenkte Matilda ein. Ihre Wut auf die Polizistin war verraucht, stattdessen war sie bedrückt. Konnte es möglich sein, dass sie sich tatsächlich getäuscht hatte? Aber wenn Patrick wirklich unschuldig war, wer sollte ihr denn sonst all die gemeinen SMS und Mails geschickt haben? Und wer war in ihr Zimmer eingedrungen? Nein, die Kommissarin musste sich irren. Es konnte nur Patrick gewesen sein! »Und was passiert jetzt mit Patrick?«
    »Erst mal gar nichts. Die Beweislage ist zu mager. Aber eines musst du mir versprechen: Falls sein Vater bei euch auftaucht – lass ihn auf keinen Fall ins Haus, öffne ihm nicht die Tür und ruf sofort die Polizei an.«
    Was sollte das nun wieder bedeuten? »Ist gut. Wiedersehen«, sagte Matilda und legte auf. Wütend knüllte sie den Spüllappen zusammen und warf ihn in die Ecke. So was Blödes, so was Gemeines! Nicht nur, dass Patrick so heimtückisch gewesen war, für seine üblen SMS ein geklautes Handy zu verwenden – jetzt lenkte er den Verdacht sogar noch auf Christopher. Und diese Kommissarin suchte doch nur nach einem anderen Verdächtigen, weil sie Patrick nichts nachweisen konnte. Weil er, so wie es aussah, zu schlau war für die Polizei.
    Matilda bekam vor Aufregung einen Hustenanfall. Sie setzte sich an den Küchentisch und trank ein Glas Wasser in kleinen Schlucken. Allmählich wich die Wut der Vernunft und Matilda begann, über Petra Gerres’ Worte nachzudenken. Es fiel ihr schwer, Patrick als Täter auszublenden, aber dennoch zwang sie sich zu überlegen, ob sich zu dem Zeitpunkt, als die Sache mit Christopher begann, außer Patrick jemand von ihr gekränkt hatte fühlen können. Aber ihr fiel niemand ein, außer vielleicht Großmutter Eleonore. Doch die würde ja wohl nicht ihre eigene Enkelin bedrohen, noch dazu kannte sie sich weder mit Handys noch mit Computern aus. Und die Vorstellung, wie ihre Großmutter im Gebüsch am Ricklinger Teich lauerte, um ein Handy zu klauen, besaß eine geradezu absurde Komik. Nein, es musste jemand sein, der erstens mit den modernen Medien gut umgehen konnte, zweitens, erkannte Matilda, musste die Person von Patricks aufdringlichen Liebesbeweisen gewusst haben, denn nur dann machte es ja Sinn, den Verdacht mit dem Schuhabdruck auf Patrick zu lenken. Und drittens musste der- oder diejenige Patrick so gut kennen, dass sie wusste, was für Schuhe er zurzeit öfter trug. Ach ja, und viertens musste der Täter die Möglichkeit gehabt haben, an Christophers Handy zu kommen.
    Was hatte die Polizistin gleich noch mal als mögliche Motive angeführt? Kränkung, Rache… Rache wofür? Sie hatte doch niemandem etwas getan. Was noch? Eifersucht. Matilda musste an die Interneteinträge über Stalker denken: Frauen und Männer, die ihre Expartner oder deren neue Lebensgefährten verfolgten. Expartner. Christophers Exfreundin Lauren! Es war nicht auszuschließen, dass Lauren Christopher immer noch liebte oder es aus gekränkter Eitelkeit nicht ertragen konnte, dass er sich mit einem anderen Mädchen traf. Vielleicht war Christophers Handy gar nicht in der blauen Tasche gewesen, die er am See dabeigehabt hatte, sondern er hatte es zu Hause vergessen, wo es Lauren bequem an sich nehmen konnte. Vielleicht war sie ihnen aber auch an den Badestrand gefolgt, hatte Christopher und sie auf der Decke beobachtet, das Handy geklaut… und dass Matilda und Miguel nach London geflogen waren und das Haus leer war, hatte sie ebenfalls gewusst. Matilda erinnerte sich noch sehr gut an Laurens seltsamen Auftritt im hauchdünnen Nachthemd am Montagmorgen und an dieses süffisante »Wie war’s?«.
    Aber woher sollte sie von Patrick wissen? Sie hatte Christopher doch

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