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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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nichts von ihm erzählt. Von Juliane, ganz klar! Die zwei waren ja befreundet, das hatte ihr Christopher im Eiscafé anvertraut. Und das Detail mit Patricks Schuh? Vielleicht hatte sie ihn beobachtet. Die Schuhe waren ja ziemlich auffällig. Ja, so machte das alles Sinn. Matilda überlegte kurz, ob sie die Kommissarin noch einmal anrufen sollte, um ihr ihren Verdacht mitzuteilen. Der Gedanke gefiel ihr nicht sonderlich gut. War es nicht schon peinlich genug, dass die Polizei demnächst bei Christopher auftauchen würde, vielleicht gerade jetzt, in diesem Moment? Wenn Chris obendrein noch erfuhr, dass Matilda Lauren als Verdächtige genannt hatte, wäre er sicher erst recht sauer. Und würde es nicht außerdem so aussehen, als wäre Matilda eifersüchtig? Nein, solange sie keinen Beweis für Laurens Schuld hatte, hielt sie besser den Mund. Aber wie sollte sie an so einen Beweis kommen? Was wäre überhaupt ein Beweis? Nachdenklich stand Matilda auf und starrte aus dem Fenster in den Garten, wo Anna noch immer mit Harri spielte. Wenn die Polizei das Handy bei ihr finden würde. Aber dazu müsste Matilda die Polizei erst einmal über Lauren informieren… Hm. Sie merkte, wie sie sich im Kreis drehte. Hätte sie doch nur diesen Zettel vom Friedhof aufbewahrt! Wahrscheinlich wäre es ein Kinderspiel für diese Kommissarin, anhand der Handschrift den Täter ausfindig zu machen. Der Friedhof… Woher sollte Lauren das Grab von Matildas Eltern kennen? Klar – sie hätte Miguel danach fragen können, aber das wäre ziemlich auffällig gewesen. Miguel hätte sich bestimmt daran erinnert. Ob Juliane das Grab kannte, war fraglich. Vielleicht wusste sie von Miguel, dass es auf dem Ricklinger Friedhof war, aber warum sollte sie mit Lauren darüber sprechen? Und Patrick? Wusste er es? Doch, ja, fiel Matilda ein. Sie hatten sich in Rom darüber unterhalten, als sie die Katakomben besichtigt hatten. Kannte man den Friedhof, war es lediglich eine Fleißaufgabe, das Grab auf dem weitläufigen Gelände zu finden.
    »Harri, du Mistvieh, gib den Ball her«, hörte sie Anna im Garten rufen.
    Die Freundin winkte zu ihr hoch, abwesend hob Matilda die Hand. Plötzlich drängte sich ihr ein anderer Gedanke auf: Eifersucht. Nicht auf einen Jungen, sondern… Nicole! War es möglich, dass Nicole Matildas enge Freundschaft zu Anna doch nicht so locker sah, wie sie tat? Vielleicht verhielt sie sich nur nach außen hin so tolerant. Wer konnte wissen, ob sie unter ihrer fröhlichen, unbeschwerten Oberfläche nicht krank vor Eifersucht war? Immerhin war sie schon seit dem Kindergarten Annas beste Freundin. Und dann war Matilda aufgetaucht, mit der Anna Geige spielte, die sich so gut mit Anna verstand. Ihr fiel jetzt erst auf, dass sie noch nie mit Nicole allein etwas unternommen hatte. Wenn sie unterwegs gewesen waren, dann immer zu dritt. Wenn man es einmal genau betrachtete, dann war Nicole mehr als verdächtig: Sie und Anna hatten die Patrick-Geschichte von Anfang an aus erster Hand miterlebt. Sie hatten gewusst, dass Matilda an dem bewussten Freitag zu den Ricklinger Teichen wollte, weil sie kurz vor der Abfahrt noch miteinander telefoniert hatten. Nicole hätte auf dem Heimweg vom Biergarten dort vorbeifahren können, das wäre kein großer Umweg gewesen. Die ganze Zeit über hatte Nicole sozusagen an der Quelle gesessen. Sie wusste, auf welchem Friedhof Matildas Eltern begraben waren, sie kannte Patrick und dessen Schuhe… Was, wenn Nicole Patricks ungeschicktes Liebeswerben ausgenutzt hatte, um Matilda zu quälen? Sie zu quälen und den Verdacht auf Patrick zu lenken? Was, wenn sie so krank vor Eifersucht war, dass sie auch vor Schlimmerem nicht zurückschrecken würde? Matilda lief es eiskalt den Rücken hinab.
    »Was ist?« Sie fuhr herum und stieß einen leisen Schrei aus, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass Anna mit Harri hereingekommen war. »Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.«
    Matildas Lächeln entgleiste, denn in diesem Moment schoss ihr ein noch schlimmerer Gedanke durch den Kopf. Anna. Alles, was auf Nicole zutraf, passte auch auf Anna. Anna war zeitweise sogar noch näher am Geschehen gewesen als Nicole. Und jetzt wohnte sie sogar noch bei ihr! Quatsch, dachte Matilda im selben Moment. Das Motiv Eifersucht fehlt. Oder halt: War es nicht Anna gewesen, die Matilda auf ihrer Geburtstagsfeier auf Christopher aufmerksam gemacht hatte? Aber nur, weil sie den Jungen

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