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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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ebenfalls attraktiv fand, würde sie doch noch nicht zu solchen Mitteln greifen. Was würde das bringen im Hinblick auf Christopher, der sich nun einmal nicht für Anna interessierte? Und außerdem: Anna war ihre Freundin. Sie hatte von Anfang an zu ihr gehalten und war nun sogar bei ihr eingezogen, nicht um Matilda zu belästigen, sondern um ihr zu helfen. Hör auf, deine ganze Umgebung zu verdächtigen, ermahnte sich Matilda, erschrocken über die eigenen Gedanken. So was nennt man Verfolgungswahn. Anna hat recht, du siehst wirklich schon Gespenster.
    »Hast du wieder so eine komische SMS gekriegt?« Anna runzelte besorgt die Stirn und deutete auf das Handy, das Matilda noch immer in der Hand hielt. Harri hatte sich in der Küchenecke zusammengerollt und schnarchte leise.
    Matilda schüttelte den Kopf. »Nein. Die Polizistin hat angerufen. Sie glaubt nicht, dass es Patrick war – das mit dem Einbruch und so.«
    »Was?«, fragte Anna überrascht. »Wer denn sonst?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls können sie es ihm nicht nachweisen.«
    »Schöne Scheiße!«
    Matilda hob die Schultern. Sie war auf einmal ziemlich müde. Anna strich ihr über den Arm. »Jetzt mach dir mal keine Sorgen. Die finden denjenigen, der das gemacht hat, schon. Und solange bleiben Harri und ich hier bei dir und passen auf, dass nichts mehr passiert.« Stirnrunzelnd drehte sie sich zu dem schlafenden Hund um. »Na ja, zumindest ich passe auf.« Dann schaute sie auf die Uhr. Es war kurz vor halb eins. »Ich fahr mal schnell nach Hause, okay? Ich brauche frische Klamotten und ich muss den Hamster ausmisten. Treffen wir uns im Unterricht?«
    »Ja, sicher.« Matilda nickte. Irgendwie war sie froh über die Aussicht, mal ein paar Stunden für sich zu haben. »Bis dann.«

44
    Erneut versuchte Matilda, Christopher anzurufen, aber er ging nicht ans Telefon. War er im Sender, wo er es meistens auf lautlos stellte? Hatte er nachts im Casino gearbeitet und schlief? Resigniert starrte sie auf ihr Handy. Zu oft durfte sie auch nicht bei ihm anrufen. Wenn er spät aufstehen, sein Handy einschalten und siebenundzwanzig entgangene Anrufe von ihr sehen würde, würde er sie für hysterisch halten. Entschlossen legte sie das Telefon beiseite. Sie wollte sich schließlich nicht so benehmen wie Patrick. Eine Stunde hielt sie durch, dann versuchte sie es wieder. Es läutete. Matilda hatte sich in Gedanken schon darauf eingestellt, dass wieder die Mailbox ansprang, aber dann hörte sie ein Rauschen und dann von ganz weit seine Stimme: »Ja, hallo?«
    Ein Stein fiel ihr vom Herzen. »Hi Chris. Hier ist Matilda. Ich muss dir was Wichtiges sagen. Die Polizei war bei mir und…« Es krachte am anderen Ende, dann riefen ein paar Stimmen etwas durcheinander, was man nicht verstehen konnte.
    »Hallo – bist du noch dran? – Chris? Hörst du mich? Sag doch was!«
    Wieder nur diese Kakofonie aus Stimmen und rätselhaften Geräuschen. Vielleicht war er irgendwo, wo er keinen Empfang hatte. Sie legte auf, damit er sie zurückrufen konnte. Abwartend saß sie am Tisch und fixierte ihr Handy, als wollte sie es hypnotisieren.
    Doch es kam kein Rückruf, und als Matilda es eine Viertelstunde später noch einmal versuchte, ging wieder nur die Mailbox an. Sie verstand das nicht. War er sauer auf sie, weil die Polizei schon bei ihm gewesen war? Saß er womöglich gerade in einem Verhörraum, hatten sie größere Mengen Marihuana bei ihm gefunden und ihn gleich verhaftet?
    Die Ungewissheit war fast nicht auszuhalten.

45
    Pünktlich um halb vier erschien Matilda zum Geigenunterricht. Professor Stirner hatte, wie versprochen, zwei seiner Violinen mitgebracht und Matilda probierte beide aus, ehe sie sich für eine entschied. Das Instrument hatte einen vollen, satten Klang. Damit konnte sie sich beim Wettbewerb durchaus sehen lassen. Sie bedankte sich und versprach, gut darauf aufzupassen. Um die Geige vor weiteren Sabotageakten zu schützen, würde sie sich ein Versteck dafür überlegen müssen… Es fiel ihr schwer, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Zum Glück war erst einmal Anna dran. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit ließ Matilda ihr Handy sogar während der Stunde an, wohl wissend, dass ein Klingeln den Professor auf die Palme treiben würde. Es war ihr egal.
    »Weißt du denn schon, welches Stück du beim Jugendcontest spielen möchtest? Allmählich solltest du dich entscheiden«, drang die Stimme ihres Lehrers zu ihr durch.
    Seit Wochen zerbrach sich Matilda deswegen

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